Dienstag, 27. November 2012

Auf ein Neues

Aktuell
Die Klimakonferenz 2012 ist heute in Doha in Katar gestartet - dem Land mit dem höchsten pro Kopf CO2 Ausstoss überhaupt.Ich wäre gerne hoffnungsvoll bezüglich dieser Konferenz, aber das fällt angesicht der Entwicklungen der letzten Jahre immer schwerer. Dabei übertrifft die Geschwindigkeit des Klimawandels mittlerweile sogar schlimmste Befürchtungen. Auf der folgenden Seite findet ihr die neuesten Pressemeldungen zum Klimagipfel http://www.climatiq.ch/news/cop-special.html

und einen Rap der besonderen Art
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1iVDHiOEBvw

Weltbank warnt eindrücklich
Die meisten Länder nehmen den Klimaschutz immer noch nicht so richtig ernst. Obwohl auf allen Ebenen bereits neben CO2 Reduktion auch über Anpassungsstrategien gesprochen wird. Denn die Auswirkungen und Probleme des Klimawandels werden immer sicht- und spürbarer. Mehr und mehr Organisationen und sogar Firmen warnen vor dem Klimawandel. Versicherungen gehören dabei zu den dringlichsten Warnern, da sie mit ihren umfassenden Datenanalysen die Klimaentwicklung sehr genau beobachten können. Nun kommt auch noch die Weltbank dazu und beschreibt in ihrem neuen Bericht die Schrecken einer 4 Grad wärmeren Welt. Sogar die Presse nahm den Bericht breit auf, man findet die Warnung im Fokus, Spiegel, FAZ, Zeit, SF1 usw.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-11/klimawandel-weltbank-bericht

Originalbericht:
http://climatechange.worldbank.org/sites/default/files/Turn_Down_the_Heat_Executive_Summary_English.pdf

Wir brauchen Verbote - keine Emissionszertifikate oder Subventionen
Wenn man den Bericht oben im Original liest, dann kann einem schon Angst und Bang werden und man möchte seinen Politikern zurufen, dass es klare Gesetze zum Klimaschutz geben muss. Und zwar nicht mit Subventionen, sondern mit klaren Regeln. Genauso, wie man sich im Auto angurtet, einen Helm auf dem Motorrad trägt, Gewässer nicht vergiftet oder den Müll nicht einfach auf die Strasse schmeissen darf, so muss es verboten werden unsere Atmosphäre mit CO2 aufzuheizen und unser Klima zu verändern, Punkt.

Es ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht, aber wenn man klare Ankündigungen für eine schrittweise Einführung dieser Gesetze macht, dann können sich auch die Unternehmen und Bürger darauf einstellen. Ein erster Schritt dazu kann sein, dass man die Kosten in die Preise mit einberechnet und damit den Konsumenten schon durch ein Preissignal zeigt, wie schädlich die Produkte für die Umwelt sind. Die Kosten der Schäden, die CO2 verursacht, müssen im Preis sichtbar werden, also transparent gemacht werden. Erst mit den korrekten Preisen kann der Verbraucher die richtigen Kaufentscheidungen treffen. So wäre dann das Ökoprodukt aus der Region billiger als die eingeflogene Avocardo. Es wäre dann günstiger Zug zu fahren, anstatt zu fliegen, und der Apfel von nebenan wäre billiger, als das eingeflogene Obst. 
Es ist dabei wichtig, dass wir immer wieder von unseren Politikern griffige Gesetze zum Klimaschutz fordern und sie bei unbequemen Entscheidungen dann aber auch unterstützen. 
Aber eben - schlussendlich müssen wir den CO2 Ausstoss drastisch reduzieren. Bei der Herstellung von Produkten darf man giftige Gase auch nicht in die Luft rausblasen. Auch, wenn das den Herstellungsprozess vereinfachen würde. CO2 und die anderen Klimagase sind hochgefährlich für unser Überleben.

Lichtblick
Oliver und ich haben es endlich geschafft. Wir haben unsere Konten gezügelt - zur Alternativen Bank Schweiz. Hier wissen wir genau was mit unserem Geld passiert und eben auch nicht passiert. Wir unterstützen keine hohen Boni, Millionengewinne, Spekulationen, Investitionen in Kohlekraftwerke. Es ist ein gutes Gefühl, aber hat viel zu lange gedauert. Ich hoffe, ihr schafft es schneller und lasst euch dabei von folgendem kurzem, amüsanten Filmchen bewegen
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4fBZKakgBOE

liebe Grüsse
Christina

Montag, 5. November 2012

Stichwort Versorgungssicherheit

Aktuell - Die Zukunft ist da, zumindest in New York

Liebe Strombranche
Versorgungssicherheit ist wichtig, das sagt ihr uns immer wieder. Und diese kann man nur mit den bewährten Technologien und fossilen Kraftstoffen, wie z.B. Kohle, Gas und Atom erreichen. Ansonsten wird es teuer und unsicher. WIE BITTE ! Und wie soll Versorgungssicherheit sichergestellt werden, wenn die Natur verrückt spielt? Wenn immer stärkere Stürme Masten umknicken? Überflutungen die grundlegenden Funktionen von unseren Häusern und auch den Strom lahmlegen? Wenn heisse Sommer Flüsse austrocknen, die die Kraftwerke kühlen sollen?

Ich persönlich finde ein stabiles Klima auch sehr wichtig für eine sichere Versorgung und zwar nicht nur mit Strom, sondern auch mit Lebensmitteln und Wasser. Die Amerikaner sehen derzeit, wie super die Versorgung mit sicherem fossilen Strom ist, wenn Naturgewalten zuschlagen. Die Abhängigkeit von Strom ist enorm, vor allem, wenn man im Hochhaus lebt und auch die Heizung und das Kochen nur elektronisch funktionieren. Es hilft eben auch die beste, immer zur Verfügung stehende Energie nichts, wenn das System rundherum immer unstabiler wird.

Einige werden jetzt denken: "Naja, das ist ja weit weg. In Europa haben wir nicht solche Naturkatastrophen zu befürchten." Stimmt vielleicht für die Schweiz und Deutschland, wir sind in einer besseren Ausgangslage und auch unsere Netze und Infrastruktur sind besser. Aber auch wir sind nicht gefeit vor den Auswirkungen des Klimawandels und wir leben nicht allein auf dieser Welt. Mit der Globalisierung hängen viele unserer Jobs von der Wirtschaft im Ausland ab und wenn die Welt um uns herum unsicherer wird, dann wird das auch bei uns ankommen.

Deshalb liebe Strombranche: Unsere Stromversorgung darf nicht auf Kosten vom Klimaschutz gehen. Denn Überflutungen, Stürme, Trockenheit usw. werden durch den fortschreitenden Klimawandel verstärkt und machen unser Leben definitiv unsicherer. Die aktuellen Bilder aus New York sehen aus wie aus einem Katastrophenfilm und vor genau diesen Verhältnissen haben viele Klimaforscher gewarnt. Wenn solche Jahrhundertstürme bald jährlich eintreffen und der Aufbau immer wieder einige Milliarden kostet, dann wird es definitv zu teuer einfach so weiterzumachen wir bisher.

Warum steht ihr denn nicht mal ehrlich da und macht uns eine wirkliche Vollkostenrechnung für die nächsten 20 Jahre (das gilt auch für die Politik). Und rechnet bitte Überschwemmungen, Trockenheit, Sturm- und Hagelschäden, die Atemwegserkrankungen, den Waldverlust, die verlorenen Tierarten und die Katastrophenschäden mit ein. Und dann wollen wir mal sehen, welche Stromerzeugung wirklich günstiger wegkommt und ob es nicht vielleicht doch billiger ist, Stromleitungen unter die Erde zu verlegen und jetzt mehr für Strom zu bezahlen, als in Zukunft mit riesigen Schäden belastet zu werden.

Artikel in der Süddeutschen:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kosten-der-katastrophe-sandy-deckt-amerikas-schwachstellen-auf-1.1510914
http://www.sueddeutsche.de/wissen/meteorologische-erklaerung-fuer-sandy-rezept-fuers-desaster-1.1510244

Blogbeitrag eines führenden, deutschen Klimaforschers über die Veränderung der Stürme durch Klimawandel:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2012-10-29/infos-zum-supersturm-sandy#comments

Lichtblick
Unsere Filmreihe "Nebenrolle Natur !" in der roten Fabrik geht weiter. Merkt euch doch schon mal folgende Termine vor. Beginn jeweils 19:45 Uhr, nach dem Film haben wir immer noch eine spannende Persönlichkeit auf dem Podium.

Donnerstag 15. November 2012: Und dann der Regen
Donnerstag 13. Dezember 2012: Wasteland
Donnerstag 17. Januar 2012: Die unbequeme Wahrheit über die Ozeane
Donnerstag 14. Februar 2012: Bold Native 



Für den ersten Termin konnten wir den bekannten Umweltschützer Franklin Frederick gewinnen, der in Brasilien seit über 10 Jahren um den Erhalt von Wasserquellen für die Allgemeinheit kämpft und es geschafft hat den Multi Nestle in die Schranken zu weisen.


Persönlich
Vorraussichtlich kommt der Fernsehbeitrag über unsere Familie morgen abend in Schweiz Aktuell (ab 19 Uhr auf SF1). Es kann sich aber durch Aktualitäten weiter verschieben.

Liebe Grüsse
Christina