Montag, 21. November 2016

Atomausstieg und Hohlkugeln


Liebe Verwandte, Bekannte und Freunde

Seit kurzen habe ich die Ehre für Journal21 zu schreiben, ein Online-Journal von erfahrenen Journalisten. Am Sonntag ist die Abstimmung über den Schweizer Atomausstieg, die Abstimmung wird knapp - informiert euch und geht stimmen. Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel lest und natürlich auch über Kommentare.

Nur kurz ein paar weitere spannende Themen:Der sehr reiche Klimaaktivist Steyer (Milliardär) hat angekündigt, mit allen Mitteln für Klimaschutz in den USA kämpfen zu wollen. Gemeinsam mit seiner Klimaorganisation nextgenclimate.org hat er Donald Trump den Kampf angesagt. Mmh, frage mich nur warum man davon nichts im Wahlkampf gemerkt hat. Aber besser spät als nie :)

Es gibt einen neuartigen Stromspeicher, der direkt bei Windanlagen im Meer betrieben werden kann. Es handelt sich um eine Hohlkugel, die im Meer versenkt, wie ein Pumpkraftwerk funktioniert. Wasser wird unter Stromverbrauch rausgepumpt. Wenn es zurückströmt, dann lässt sich wieder Strom erzeugen. Mehr dazu hier.

Ausserdem gibt es tolle Neuigkeiten von unserem Verein fossil-free.ch.Die Kampagne Renten ohne Risiko läuft super und es haben schon diverse tolle Aktionen stattgefunden, z.B. in Zürich auf dem Paradeplatz mit einer 5 m hohen CO2 Wolke.





Viel Spass beim Lesen
Christina

Sonntag, 20. November 2016

Atomausstieg planen Ja oder Nein ?

Noch eine Woche bis zur Entscheidung über die wichtige Frage eines geordneten Atomausstiegs. Dieser Artikel will die Fakten in den Fokus rücken um einen rationalen Entscheid ableiten zu können. Die folgenden fünf Punkte sind zentral in der Diskussion um den Entscheid.

Wie gross ist das Risiko eines Supergaus
Das Risiko ist gering, das ist klar. Aber trotz des geringen Risikos hat es weltweit zwei grosse und einige kleine Unfälle in AKW's gegeben. Laut Statistik hätten es nicht so viele sein dürfen. Allein die Tatsache, dass es keine Versicherung für den Gau gibt, zeigt schon, dass die Risiken schwer zu schätzen und finanziell desaströs sind. Jeder Konservative sollte für Vorsicht sein und daher sicherheitshalber das Abstellen planen.
  ð  Das Risiko ist klein, aber zu gross um es wirklich zu riskieren.

Wohin mit dem Müll
Zur Mülllagerung ist nicht viel zu sagen, der Fall ist klar: Es gibt noch keine Lösung für eine sichere Lagerung des Abfalls. Allerdings kommt es auf ein paar Jahre mehr AKW auch nicht an. Es kommt aber doch darauf an, wo in den nächsten Jahren Geld hin fliesst. In die Verbesserung und Wartung von einigen wenigen auslaufenden AKW oder in den Ausbau unserer Energiezukunft.
  ð  Der Müll muss sowieso entsorgt werden, aber jedes Jahr wird das Problem etwas grösser.

Die Stromversorgung im Auge behalten
Die Netze haben bereits bewiesen, dass selbst das Abschalten aller Schweizer AKW für einige Zeit verkraftbar ist (im 2015 waren alle AKW gleichzeitig aus). Dieses Winter gehen neben Beznau noch Leibstadt für die Revision vom Netz und unser Stromnetz wird immer noch funktionieren. Das zeigt, dass es möglich ist die Schweiz mit Strom zu versorgen, welcher im Inland produziert wird. Der Rest wird übergangsweise importiert. Hierbei kann man Kohlestrom auch ausschliessen. In anderen Ländern hat sich der Anteil von Wind und Solarstrom in wenigen Jahren vervielfältigt. Das könnten wir in der Schweiz auch erreichen, wenn erst einmal ein klarer Ausstiegspfad festgelegt ist. Eine rasante Entwicklung und Verbesserung der Technologien für erneuerbare Stromerzeugung und Speicherung macht den Umstieg immer einfacher.
  ð  Technisch ist es lösbar, wenn die Planung stimmt.

Klimaschutz ist heikel
Neben Wind, Wasser und Sonne ist die Atomkraft eine CO2 arme Technologie. Der Klimawandel ist ein riesiges Problem, mit dem Potential die Erde nachhaltig für Menschen unbewohnbar zu machen. Deshalb ist der schnelle Umstieg von fossilen- auf erneuerbaren Energie zwingend. Einem Land mit Kohle- und Kernkraftwerken, würde man wohl raten erst aus der Kohle und dann aus der Kernkraft auszusteigen, denn das Risiko eines katastrophalen Klimawandels ist fast 100% und damit viel gefährlicher als ein Atomgau. Und wir sehen am Beispiel von Deutschland, dass es nicht damit getan ist neue Anlagen zu bauen. Man muss auch alte Kraftwerke abschalten, damit der Markt nicht überschwemmt wird und die Preise in den Keller sinken. Auch für die Schweiz macht es Sinn Planungssicherheit zu schaffen und parallel zum Ausbau, den Ausstieg festzulegen. Denn für die Wirtschaft und Unternehmen ist Unsicherheit das schlimmste Szenario und der Pfad in einer erneuerbare Zukunft ist viel gradliniger mit einem klaren Zeitplan.
  ð  Aussteigen dürfen wir nur, wenn wir auch bereits sind den Ausbau und Stromeffizienzmassnahmen mit der nötigen Geschwindigkeit voran zu treiben. Dauerhafter Import von Deckstrom ist keine Alternative.

Ist das alles nicht viel zu teuer?
Im Moment leben wir in der grotesken Welt, dass Strom immer billiger wird und deshalb nicht mal mehr ein Anreiz besteht diesen sparsam zu nutzen. Im Vergleich zu allen Nachbarländern und auch Generationen vor uns, zahlen wir so wenig für Strom wie noch nie. Gleichzeitig gehen wir mit der Atomkraft ein riesiges Risiko ein und jammern, dass Alternativen zu teuer sind. Es gibt sowohl bezahlbare Alternativen für die Herstellung, wie auch Geräte zum Stromsparen. Und wenn der Strompreis nur wenig teurer wäre, dann würden sich beides lohnen, so dass wir am Ende für wenig mehr Franken, sehr viel mehr Sicherheit, weniger Abfälle und schnelleren Ausbau hätten. Es ist erstaunlich, dass es sich eine der reichsten Nationen der Welt nicht leistet für den Preis eines Kinoeintritts pro Monat, die Energieversorgung für das 21. Jahrhundert fit  zu machen.
  ð  Beim Strom ist die Umstellung und der Ausbau vergleichsweise günstig zu haben und schafft erst noch viele Arbeitsplätze im Inland.


Fazit: Die Fakten zeigen, dass ein Ausstieg technisch und finanziell machbar ist. Ein Ja würde die Energiewende beschleunigen und absichern, ein Nein wird wieder zu mehr Unsicherheit im Strommarkt führen und die Planung für die Unternehmen erschweren. 

Freitag, 4. November 2016

Du bist NICHT allein

Aktuell

Oft hat man den Eindruck, dass man sich als Einziger für etwas einsetzt oder als Einziger auf etwas verzichtet und dass alles gar nichts bringt.


"Das Flugzeug fliegt sowieso."
"Das Auto steht ja schon da und alle anderen fahren auch."
"Das Rindfleisch im Supermarkt wird dann halt von anderen Leute gekauft."
"Was ändert es, wenn ich verzichte?"
"Ich gönne mir ja sonst nichts, ein bisschen Spass wird ja wohl noch erlaubt sein."

Es ist tatsächlich schwierig auf solche Aussagen zu antworten. Auch mir fehlen oft die Worte und wer ist schon gerne eine Spassbremse.

Aber ihr könnt euch sicher sein. Ihr seid NICHT die einzigen. Auf der ganzen Welt machen sich Menschen Sorgen um das Klima.  Viele warten allerdings darauf, dass andere aktiv werden, um selber den ersten Schritt zu machen. Schaut euch um, es gibt schon viele erste Schritte und viele aktive Menschen. Schliesst euch an und macht mit. Ihr seid NICHT allein.

Als ersten Schritt muss man nicht gerade mit dem Fliegen oder Fleisch essen aufhören, es gibt auch andere Wege sich für das Klima einzusetzen. Wichtig ist, dass wir die Regeln so ändern, dass es einfach ist sich klimafreundlich zu verhalten.

Aktuelle Beispiele und Lichtblicke von Aktiven

Renten ohne Risiko
Vor drei Jahren haben Olli, ich mit ein paar Freunden den Verein fossil-free gegründet. Mittlerweile hat der Verein mehrere hundert Mitglieder und fast 20 Aktive. Heute startet gemeinsam mit der Klimaallianz eine Kampagne zum Thema Rentengelder und wir machen mit einer Aktion auf dem Paradeplatz auf die Gefahr aufmerksam. Das Fernsehhen hat sich auch schon angekündigt.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass ihre Renten in fossilen Industrien angelegt sind und damit der Klimawandel finanziert wird. Zusätzlich sind die Gelder gefährdet, da viele dieser Unternehmen massiv überbewertet sind und Kursverluste drohen.
Hier unterschreiben und mehr erfahren >>

Klimaseniorinnen
In der Schweiz hat eine Gruppe von mittlerweile über 460 Seniorinnen eine Klage gegen den Bund eingereicht. Das ganze wurde von nur wenigen Frauen initiiert. Diese haben wahrscheinlich auch oft gedacht, dass Sie mit Ihren Sorgen allein dastehen, bis sie Gleichgesinnte gefunden haben und nun aktiv sind. Diese Idee lässt sich super auf andere Länder übertragen. klimaseniorinnen.ch/

Public Eye Petition
Eine Schweizer Umweltorganisation will, dass auch Diesel, der in Afrika verkauft wird schwefelarm sein sollte. Hier kann man die Petition unterschreiben.

Energieagentur korrigiert Prognosen für den Ausbau der Erneuerbaren
Die Internationale Energie Agentur musste nun schon zum dritten Mal ihre Prognose für den Ausbau von Erneuerbaren nach oben korrigieren, da der weltweise Umbau viel schneller fortschreitet, als sie prognostiziert hat. Mehr dazu auf Klimaretter und  auf Englisch im Guardian

Fairphone
Eine Gruppe von jungen Menschen hat sich 2010 zum Ziel gesetzt, dass ihr Telefon nicht mit Ausbeutung hergestellt werden soll. Mittlerweile wird das Fairphone weltweit vertrieben und hat 50 Mitarbeiter. Eine Besonderheit ist, dass Ersatzteile einfach selber ausgetauscht werden können.

Positive Aussichten
Eine Gruppe von Journalisten wollte nicht mehr unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten und nur über aktuelle, negative Nachrichten berichten. Sie gründeten perspective-daily eine Nachrichtenseite, die zukunftsorientiert, verständlich und langfristig kommunizieren. Seit Anfang Jahr kann man nun gegen eine kleine Gebühr die gründlich recherchierten Artikel geniessen.

Journal 21
Eine Gruppe von pensionierten Journalisten wollte den Zerfall der Schweizer Medienlandschaft nicht länger hinnehmen und hat ein eigenen Online-Magazin gegründet. Die gründlich recherchierten Artikel sind mehrheitlich von sehr erfahrenen und professionellen Journalisten geschrieben. Es ist mir daher eine Ehre, dass ich auch dort publizieren durfte.

Weiter schauen
Ich könnte noch lange so weiter schreiben, aber ich glaube der Film auf folgender Webseite zeigt am besten was ich meine - Unbedingt bis zum Ende schauen.


Liebe Grüsse und hoffentlich bis bald
Christina