Samstag, 14. September 2019

Nicht verzagen - Aktion wagen

Die Hoffnung stirbt zuerst ääh zuletzt
Letzte Woche hat eine Gruppe besorgter Bürgern die Limmat giftgrün eingefärbt und einige Personen trieben als Leichen den Fluss abwärts. Begleitet wurde die Aktion von Wissenschaftlern, die durch weisse Kittel gekennzeichnet, die Bevölkerung über die Gefahren des Klimawandels aufklärten. Bei einem Gespräch mit einer Nachbarin kam die Aktion zur Sprache. Sie äusserte die Angst, dass viele Menschen es zu radikal finden und sich von der Klima-Bewegung abwenden. Dabei fiel auch der Begriff militante Aktion. Gleichzeitig gab sie mir zu verstehen, dass sie für die Erde nicht viel Hoffnung sieht und die Aktionen für sinnlos hält. 

Da passt doch irgendwas nicht zusammen:
  • Einerseits die Überzeugung, dass die Erde mit unserem Wirtschaftssystem eh verloren ist.
  • Andererseits die Wahrnehmung, dass Menschen, die sich dagegen wehren, militant, extrem und radikal sind. 
  • Diejenigen, die das System gegen die Wand fahren oder einfach nichts dagegen tun, sind aber normal und gemässigt.

Das ist doch verkehrte Welt! Sollten wir nicht lieber anfangen unsere Begriffe der Wirklichkeit anzupassen. Unsere derzeitige Wirtschaft ist extrem, radikal und bringt uns die Ausrottung. Alle Menschen, die sich nicht dagegen wehren sind Mitläufer und mitschuldig, da sie von diesen Missetaten wissen, sie aber nicht verhindern. Nur Menschen die sich dagegen auflehnen sind vernünftig, konservativ und wahre Helden.

Betrachten wir also die Heldentat der Limmatfärbung. Mit friedlichen Mitteln und ökologisch unbedenktlicher Farbe wurde symbolisiert, welcher Verschmutzung unsere Umwelt ausgesetzt ist. Denn das CO2 sieht man normalerweise nicht. Wenn Medien und Politik ihre Aufgaben machen würden und die Bevölkerung korrekt über die Gefahren des Klimawandels informieren würden, dann müssten besorgte Bürger nicht zu solchen Massnahmen greifen. 

Immer wieder fällt bei diesen Diskussionen auch der Satz: "Das bringt doch alles nichts, das Problem muss global gelöst werden, hier können wir doch gar nichts machen. "

Genau dieser Satz wurde durch geniale Thinktanks von Klimaleugnern erfunden, denn er verhindert regelmässig lokale Lösungen und dass jemand beginnt. Natürlich wäre es schön, wenn alle gleichzeitig aktiv werden, das ist aber unrealistisch und auch nicht nötig. 

Alle Probleme dieser Welt, eines Landes, einer Stadt oder auch in der Familie muss irgend jemand den Anfang machen. Normalerweise geht jemand mit gutem Beispiel voran. Auch in der Wirtschaft kommen Innovationen oft von kleinen neuen Firmen. Die fangen etwas an, obwohl es schon grosse Unternehmen gibt, die den Markt besetzt halten und haben trotzdem Erfolg. Ghandi hat auch nicht gesagt, ich kann nichts machen, es laufen ja nicht alle mit. Er ist los gegangen und dann haben sich immer mehr Menschen angeschlossen. Auch in der DDR haben erst wenige Menschen protestiert und einen riesigen Prozess ins Rollen gebracht. Deutschland hat mit einem lokalen Fördergesetz für erneuerbare Energie die ganze Welt verändert, da dadurch die Preise gefallen sind. Das sind nur einige von vielen Beispielen.

Ich möchte deshalb alle auffordern die Gefahr des Klimawandels sehr ernst zu nehmen, aber trotzdem den Mut nicht zu verlieren. Und vor allem nicht aufgeben, sondern mitmachen und die unterstützen, die versuchen etwas zu ändern. Dazu gibt es gerade jetzt viele Möglichkeiten:

Weltweit:
Vom 20.9.-27.9. ist weltweiter Klimastreik, es gibt überalle Aktionen

Schweiz:
Am 28.9. 13:30 Uhr ist nationale Klimademo in Bern. Es soll ein grosses familientaugliches Fest für den Klimaschutz werden. Bitte kommt so zahlreich wie möglich und sagt es weiter.

Die Klimajugendlichen diskutieren nicht, sie machen. z.B. gerade ein Informationsblatt, dass in alle  Haushalte verteilt werden soll. Noch 8 h ist das Crowdfunding offen. Helft doch mit.

Auch lokal gibt es vom 21.-27. viele Aktionen,  z.B. am 27.9. ein Klimastreik in Zürich.

Was denkt ihr darüber? Ich freue mich darauf euch an einem der Anlässe zu sehen oder von euch zu hören.

Christina

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