Mittwoch, 25. Januar 2012

Leserbrief in der Südostschweiz


Folgendes habe ich als Leserbrief in der Südostschweiz geschrieben, als Reaktion auf mehrere Artikel über die Repartner AG ( Kopie der Artikel weiter unten)


Repower - Garantiert nicht kohlefrei

Eigentlich sollte man sich freuen, wenn sich Energieunternehmen unter explizitem Ausschluss der schädlichen Kohle- und Kernkraft zusammenschliessen, um gemeinsam in neue Energieformen zu investieren.

Warum nur habe ich ein schlechtes Gefühl, wenn Repower als Initiant und Haupteigentümer dieses Gemeinschaftswerkes (Repartner) selber gleichzeitig massiv auf den Ausbau von Kohlestrom setzt und sowohl in Deutschland, wie auch Italien gegen den Widerstand der dortigen Bevölkerung zwei gigantische Kohlekraftwerke bauen möchte.

Das passt doch irgendwie nicht zusammen und macht mich misstrauisch. Warum setzt Repower die eigenen Mittel zum Ausbau der Kohlekraft ein? Sucht aber gleichzeitig Partner für die anderen Projekte? Ein Grund dürfte sein, dass es zum jetzigen Zeitpunkt fast unmöglich ist neue Partner für den Bau von Kohlekraftwerken zu finden.  Nicht nur wegen dem Klimawandel, sondern auch weil es sich nicht rentiert. Mit den sauberen Energien dagegen findet man leicht Partner und Geld. Wenn man weniger eigenes Geld in den Ausbau der Erneuerbaren stecken muss, sondern dafür Partner einspannt, dann bleibt logischerweise mehr Geld für die dreckigen Kohlekraftwerke.

Also unterstützt jeder, der mit Repower zusammenarbeit die Investition in Kohlekraft und sei es auf dem Papier noch so ausgeschlossen.

Fazit: Finger weg von der Zusammenarbeit mit Repower, bis sie die Finger von der Kohle lässt.



PRODUKTIONSBETEILIGUNGSGESELLSCHAFT

Ein Stück Repower – garantiert kohlefrei

Seit Jahresbeginn ist es möglich, vom Bündner Energiekonzern Repower Strom zu beziehen, dessen Produktion Kern- und Kohlekraftwerke explizit ausschliesst. Möglich macht dies die Beteiligungsgesellschaft Repartner Produktions AG
VON NORBERT WASER
Im Oktober 2010 wurden am Sitz von Repower in Poschiavo die Verträge zur Gründung der Repartner Produktions AG unterzeichnet. Neben Repower, die mit 51 Prozent die Mehrheit hält, sind die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) und die Industriellen Betriebe Aarau Kernpartner der Produktionsbeteiligungsgesellschaft, die ihre operative Tätigkeit am 1. Januar 2012 aufgenommen hat. Inzwischen haben sich auch die Wasserwerke Zug AG mit sieben Prozent und das Elektrizitätswerk Nidwalden mit fünf Prozent am Aktienkapital beteiligt. Gestern hat nun die Rhiienergie AG, die die Gemeinden Bonaduz, Domat/Ems, Felsberg, Rhäzüns und Tamins mit Strom versorgt, bekannt gegeben, dass sie sich mit einem Prozent beteiligt und sich damit Produktionsanteile sichert. Diese entsprechen maximal zehn Millionen Franken Investitionen und vier Megawatt Leistung.
Ohne Kern- und Kohlekraft
Eine Besonderheit dieser neu gegründeten Produktionsgesellschaft ist der explizite Ausschluss von Stromproduktion aus Kern- und Kohlekraftwerken. Das Modell sieht Investitionen im Rahmen von maximal einer Milliarde Franken in geografisch und technologisch diversifizierte Erzeugungsprojekte in der Schweiz, Deutschland, Frank-reich und Italien vor. Im Endausbau sollen durch die gemeinsamen Investitionen 400 Megawatt Leistung (zum Vergleich: Kernkraftwerk Mühleberg 373 MW) und rund 1800 Gigawattstunden elektrische Energie primär aus Wasser-, Wind- sowie Gas- und Dampf-Kraftwerken erzeugt werden. Zudem soll ein Anteil am geplanten Pumpspeicherkraftwerk Lago Bianco mit Sicht auf die Energiewende als «Batterie» im europäischen Stromverbund eingesetzt werden können, wie es in der Medienmitteilung von Rhiienergie heisst. Die Repartner Produktions AG hat ihre operative Tätigkeit inzwischen mit dem Wasserkraftwerk Taschinas und zwei Windparks in Deutschland aufgenommen.
  • Quelle: Bündner Tagblatt
  • Datum: 25.01.2012, 00:00 Uhr
  • Webcode: 1344473


Behörden lehnen Kohlekraftwerk ab
Der politische Widerstand gegen das Kohlekraftwerk-Projekt des Bündner Energieunternehmens Repower in Saline Joniche hält an. Letzte Woche hat der zuständige kalabresische Umweltminister Francesco Pugliano die ablehnende Haltung der kalabrischen Behörden gegen das umstrittene Projekt bestätigt.

Poschiavo/Saline Joniche. – Francesco Pugliano beantwortete damit eine parlamentarische Anfrage, wie einem Bericht der Regionalzeitung «Gazzetta del Sud» zu entnehmen ist.
Die kalabresische Regierung beruft sich auf den regionalen Energierichtplan, der den Einsatz von Kohle ausdrücklich verbietet. Das Dossier liegt seit 2010 bei der Zentralregierung. Die nationale Kommission zur Prüfung der Umweltverträglichkeit hatte ihre Zustimmung gegeben, das Ministerium für Raumplanung und Kulturgüterschutz lehnt das Kohlekraftwerk ab. Seit Monaten wird die abschliessende Empfehlung des Wirtschaftsministeriums an die Regierung Monti erwartet. (bcm)
Quelle: suedostschweiz.ch
Datum: 24.01.2012, 10:00 Uhr
Webcode: 1343962


Rhiienergie geht Partnerschaft mit Repower ein

Rhiienergie beteiligt sich mit sechs bis zehn Millionen Franken an der Repartner AG und geht dafür eine Partnerschaft mit Repower ein. Von Klimaaktivisten wird Rhiienergie für diese Investition kritisiert.

Rhiienergie und Repower gehen Partnerschaft ein.

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Tamins. – Rhiienergie, viertgrösste Energieversorgerin in Graubünden, teilte am Dienstag mit, dass sie sich mit einem Prozent an der Repartner AG beteiligen wird. Das entspricht gemäss Theo Joos, Rhiienergie Geschäftsführer, einem Investitionsbetrag von sechs bis zehn Millionen Franken. Das Beteiligungskonstrukt sieht vor, dass Repower mit 51 Prozent an der Repartner AG beteiligt ist.
Die Repartner AG plant Investitionen von maximal einer Milliarde Franken in neue Kraftwerksprojekte in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Italien. Die produzierte Energie soll den Partnern über eine Handelsplattform zur Verfügung gestellt werden.
Klimaktivisten üben Kritik
Obwohl die Beteiligungsgesellschaft weder in Kohlestrom noch in AKW investiert, kommt das Engagement von Rhiienergie bei Klimaaktivisten nicht gut an. Für Kritik sorgt die enge Zusammenarbeit mit Repower. «Indirekt unterstützen die ‘Repartner’ im Eventualfall den Bau von neuen Kohlekraftwerken», erklärt Peter Vogelsanger vom Verein «Zukunft statt Kohle». Joos distanziert sich von «dieser Interpretation». (bcm)
  • Quelle: suedostschweiz.ch
  • Datum: 24.01.2012, 18:50 Uhr
  • Webcode: 1344187

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