Freitag, 27. Oktober 2017

Von disruptiven Autos und PV-Zellen

Aktuell

Wer hat schon von disruptiven Technologien gehört? Das sind solche Neuheiten, die einen Markt komplett ändern, also häufig bestehende Firmen oder Technologien in relativ kurzer Zeit verdrängen, z.B. das Smartphone oder der Flachbildschirm.


Experten sagen voraus, dass sowohl Elektroautos, wie auch die dezentrale Stromversorgung solche disruptiven Effekte haben werden.

Bereits in den nächsten 1-2 Jahren werden Elektroautos zu gleichen oder tieferen Preisen, wie normale Autos auf den Markt kommen, aber fast GRATIS im Verbrauch sein. Strom ist billig und auch die Wartung der sehr viel einfacheren Motoren ist günstiger. Die Ausstattung der Tankstellen mit Stromladestationen kommt auch voran.



Ich konnte heute den Sion von Sono Motors testfahren, der 330 sehr effiziente Solarzellen hat und damit pro Tag zusätzlich zur Reichweite von 250 km bis zu 30 km weit kommt. Dieses Auto wurde nicht etwa von unserer "innovativen" deutschen Autoindustrie gebaut, sondern von drei Studenten mit Hilfe von Crowdfunding (also gesammeltem Geld). Er soll 2019 auf den Markt kommen und unter 20'000 Euro kosten. 

Auch die Post musste auf andere Anbieter zurückgreifen, da die "tolle" deutsche Industrie nicht in der Lage war einen Elektotransporter zu bauen. Die RTW Hochschule Aachen hat nun mit der Post einen Transporter auf den Markt gebracht, der schon eingesetzt wird. Zusätzlich wurde nun von Professor Schuh auch ein kleines günstiges Elektroauto e.go life entwickelt, welches schon nächstes Jahr käuflich ist.

Ich bin gespannt, wie sich VW, Mercedes und BMW gegen die neue Konkurrenz behaupten. Auch China wird zeigen, dass man günstig grosse Serien von Elektroautos produzieren kann. Hoffen wir, dass es die deutsche Industrie schafft, sich zu wandeln damit Sie nicht in diesem disruptiven Markt untergeht.



Ebensolches zeigt sich mit der Solarstrom-Produktion ab. Bereits jetzt ist es vielerorts günstiger, selbst produzierten Strom zu brauchen. Es wird erwartet, das Batterien in den nächsten 2-3 Jahren nochmal deutlich günstiger werden. Damit kann dann der Eigenverbrauchsanteil deutlich gesteigert werden und das Netz ist dann wirklich nur noch Backup für den Ausnahmefall. Im Gegenteil, jedes Einfamilienhaus kann potentiell noch Nachbarn mitversorgen. Schon rund 10 qm Solarzellen auf der Garage z.B. reichen um das eigene Elektrofahrzeug über 10'000 km zu fahren.

Sowohl die Effizienz, wie auch die Gestaltung der Solarzellen werden besser. Bunte oder rahmenlose Module (siehe links) erlauben das ganze Haus günstig in solaraktive Hüllen zu packen und ein Plus-Energiehaus zu werden. Sogar weisse Zellen sind möglich.

Ich bin sehr gespannt, was sich in den nächsten Jahren tut und ich würde jedem raten, mit dem Kauf eines neuen Autos noch 1-2 Jahre auf die neue emissionsfreie Welt zu warten oder sich eines der  neuen Modell vorzubestellen und damit neue innovative Firmen zu fördern.

Auch wenn wir damit natürlich nicht alle Klima oder Verkehrsprobleme lösen, so drehen wir doch immerhin den Ölländern den Geldhahn zu.

Viel Spass beim Lesen.

Die folgenden Bilder wurden von Prof. Ballif von der EPFL zur Verfügung gestellt - DANKE.

Ziegelfarbene Solarzellen

Schöne Schindeln mit denen auch komplexe Dachformen ästetisch bedeckt werden können


Die weissen Module haben zwar eine reduzierte Leistung, aber dafür können auch Fassaden ansprechende gestaltet werden.




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