Freitag, 13. April 2012

Fast fröhliche Osternews

Aktuell
Eigentlich wollte ich diese Mail schon letzte Woche abschicken, aber der Osterhase ist dazwischen gekommen. Bei überraschend schönem Wetter haben wir ein paar Tage in Freiburg verbracht und Osternester im Wald gebaut, die dann tatsächlich vom Osterhasen gefüllt worden sind. In Ermangelung an FairTrade- und Bio-Osterhasen (alles ausverkauft) musste der Osterhase auf kleine Säfte und Biogummibärchen umsteigen. Sogar die Bio-Sauerkirschen im Glas sind bereits für die gesamte Ernte ausverkauft. Das Potential für den Umstieg auf den Bio-Anbau scheint riesig zu sein, aber offensichtlich auch die Scheu der Bauern sich zu verändern.

Erneuerbare überholen
Es ist kein Aprilscherz. Erstmal wurde vorletzten Samstag in Österreich und Deutschland mehr Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen als aus fossilen Quellen. Für die Schweiz mag das nichts besonderes sein, mit einem Wasserkraftanteil von 60%. In Deutschland, dagegen, mit einen traditionell hohen Anteil an Stein- und Braunkohle ist das aber schon eine Errungenschaft. Vor allem, wenn man sich überlegt, wie schnell dieser Zubau passiert ist. Innerhalb einiger weniger Jahre erzeugen die Erneuerbaren generell mehr Strom als die AKW und an einem sonnigen, windigen Samstag, wie Anfang April, da ist dann Solar und Wind sogar stärker als die fossilen Kraftwerke.

http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/10908-erneuerbar-uebertrifft-fossil

Ausstieg von unten
Es geht also wirklich. Die etablierten Stromunternehmen haben es offenbar allerdings bis zuletzt nicht geglaubt und sind daher im letzten Jahr gehörig auf die Nase gefallen. Denn mit dem hohen Anteil an Erneuerbaren ändern sich plötzlich alle Randbedingungen für die Strompreise. Acht AKW vom Netz, d.h. in der Nacht fehlt die billige Bandenergie, die die Speicherseen füllt. Dafür wird am Tag zu Spitzenzeiten mit der Photovoltaik so viel Strom erzeugt, dass die Preise moderat bleiben. Da brechen ganze Geschäftsmodelle zusammen. Offensichtlich liegt unsere sichere, vertrauenswürdige Stromversorgung in den Händen von Menschen, die von den Entwicklungen einfach überrollt wurden. Dabei gibt es die Prognosen für diese Entwicklung schon seit Jahren.

Viele Stadtwerke in der Schweiz sind dagegen sind schon auf gutem Weg. Basel, Zürich und St.Gallen setzen auf ökologische Stromprodukte, die dem Kunden gegen einen geringen Aufpreis automatisch geliefert werden, d.h. der Kunde muss aktiv werden, um wieder auf den Standard-Mix mit Atomstrom umzusteigen.

Hohe Benzinpreise und unsere Filmreihe “Nebenrolle Natur”
Was hat unsere Filmreihe in der roten Fabrik mit den hohen Benzinpreisen zu tun? Im Film “The Oil Crash” wird eindrücklich gezeigt, wie abhängig wir vom Öl sind und dass es unsicher ist, wie lange wir diesen Rohstoff noch zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung haben. Die Fördermenge mit konventionellen Methoden kann nicht ausgeweitet werden und geht in vielen Ländern sogar zurück. Die Nachfrage bleibt aber konstant hoch. Es ist also nur zu klar, dass der Preis dauerhaft immer weiter steigen wird, denn die Gewinnung wird immer aufwendiger und riskanter. Im Rahmen dieser Teuerung wird es allerdings zu starken Preisschwankungen kommen, da immer wieder Krisen die Ölnachfrage auch dämpfen werden.

The Oil Crash ist einer der wichtigste Dokumentarfilm unserer Zeit. Die Journalisten und Filmemacher Basil Gelpke und Ray McCormack rollen die Geschichte der Ölgewinnung auf und wagen einen Ausblick in die womöglich sehr kurze Zukunft des Rohstoffes.

Für die anschliessende Diskussion konnten wird den Regisseurs und Drehbuchautor Basil Gelpke gewinnen.http://www.rotefabrik.ch/de/konzept/eventdetail.php?id=14046

Der Film kann auch bei mir ausgeliehen oder auf DVD bestellt werden.

gruss
Christina

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