Freitag, 11. Februar 2011

Klimawandel = Meereswandel

Aktuell
“Fünf Jahre nach der vermeintlichen Jahrhundertdürre war das Amazonasbecken 2010 erneut von extremer Trockenheit betroffen. Die Dürre war noch heftiger als ihre Vorgängerin - und könnte die Region ihre Fähigkeit zur Speicherung des Treibhausgases CO2 gekostet haben.”
Diese Neuigkeit, die leider die Vorhersagen der Klimamodelle bestätigt, zeigt, dass schon die derzeitige Temperaturänderung von “nur” 0.8 °C verheerende Folgen hat. Offenbar ist die Tragweite dieser Ereignisse nicht so klar. Die “NZZ am Sonntag” z.B. hat darüber nur kurz unter “Neues aus der Wissenschaft” berichtet. Etwas ausführlicher immerhin die Süddeutsche und das Handelsblatt.
http://www.handelsblatt.com/technologie/umwelt-news/extreme-trockenheit-rekordduerre-im-amazonas-regenwald;2746816;0

http://www.sueddeutsche.de/wissen/regenwald-am-amazonas-schon-wieder-eine-jahrhundert-duerre-1.1055446

BBC Bericht auf Englisch: http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-12362111

Der Klimawandel macht die Meere sauer
Die Meereslebewesen sind bereits durch Verschmutzung und Überfischung stark gefährdet. Nun kommt noch der CO2 Anstieg und die Klimaerwärmung dazu. Alles zusammen gefährdet die Meere so stark, dass schon in der Lebenszeit unserer Kinder alle schönen Fische, die wir kennen ausgestorben sein könnten. Also keine Wale mehr beobachten, keine Delphine, keine Haie, kein Schnorcheln durch bunte Fische in einem Korallenriff.

Die Meere dämpfen die Klimaerwärmung ab, da sie CO2 aufnehmen. Dadurch werden die Meere saurer (wie Sprudelwasser) und viele Pflanzen und Tiere können keinen Kohlenstoff mehr einlagern, den sie für Skelett oder Schale brauchen, z.B. Korallen. Da viele dieser Lebewesen am unteren Ende der Nahrungkette sind, sind dann alle Tiere darüber auch gefährdet.

Durch die erhöhten Temperaturen und die zum Teil veränderte Temperaturverteilung in den Meeren ändern sich Strömungen, z.B. vermischt sich das Tiefenwasser nicht mehr so gut mit dem Oberflächenwasser und dadurch wird das Meer teilweise ärmer an Nährstoffen. Die veränderten Strömungen transportieren die Nahrung nicht mehr an die gleichen Orte wie vorher. Auch dadurch können ganze komplexe Nahrungsketten zusammenbrechen. Der Nordatlantikstrom z.B. wird bereits jetzt messbar schwächer.

Durch die Strömungen wird übrigens auch die Temperatur in den Ozeanen ausgeglichen, wenn diese schwächer werden oder sich ändern, dann können sich lokal ganz andere Verhältnisse bilden, an die sich die Lebewesen nicht so schnell anpassen können.

Ausserdem werden durch die Strömungen auch die Meereshöhen in den verschiedenen Meeren beeinflusst, da das Wasser bildlich gesprochen gegen die Kontinente gedrückt und damit erhöht bzw. abgesenkt wird. Z.B. wird der Meerespiegel durch den Nordatlantikstrom im Nordatlantik gesenkt. Wird der Strom schwächer, dann kann sich dort der Meeresspiegel in relativ kurzer Zeit stark verändern (bis zu einem Meter Höhe).

Die Strömungen und Temperaturen auf den Meeren beeinflussen auch das Wetter und die Windrichtungen an Land.  Es wird erwartet, dass der Klimawandel in den nächsten Jahren erst mal für kalte schneereiche Winter in Deutschland und für veränderte Monsunregen über Indien und Asien führen wird.

http://www.bpb.de/publikationen/PKI9Z6,2,0,Die_Arktis_im_Klimawandel.html
http://weltenwetter.wordpress.com/2009/08/09/was-ist-mit-dem-golfstrom-los/
Buchtipp: Wie bedroht sind die Ozeane?  S. Rahmstorf, K. Richardson

Ausblick
Beim nächsten Mal möchte ich euch gerne ein paar Fragen stellen, um die Wirkung von geplanten Aktionen besser abschätzen zu können. Ausserdem mehr zur Nachhaltigkeit.

Lichtblick
In der Schweiz üben wir (Greenpeace) gerade Druck auf die grösste Schweizer Bank, die UBS, aus, keine Geschäfte mit Firmen zu machen, die Regenwald abholzen. Besonders ein Grosskonzern - Sinar Mas - rodet in Indonesien grosse Waldgebiete für Papier und Palmölproduktion. Regelmässig haben Aktivisten (ich auch) - als Orang Utan verkleidet - vor dem Hauptsitz der UBS Postkarten verteilt. Die Aktion zeigt Wirkung, die UBS hat Gesprächsbereitschaft signalisiert. Eine ähnliche Aktion gegen Nestle hatte letzten Herbst auch Erfolg. Gerade heute habe ich erfahren, dass auch Sinar Mas offenbar Ihre Geschäftsstrategie überdenkt.

Man sieht also, dass wir auch in der weit entfernten und kleinen Schweiz etwas bewirken können. Das Ganze ist nur möglich, weil viele Leute, darunter auch viele UBS Kunden, die Postkarten abgeschickt haben.
http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Kampagnen/Wald/Urwald-in-Indonesien/Die-UBS-und-Indonesiens-Wald--und-Torfmoorzerstorung/

Aktiv werden
Ich habe noch Postkarten an die UBS - wer unterschreibt und verteilt an Freunde und Bekannte?
Wer schreibt Leserbriefe an Zeitungen oder Firmen. Ich kann Vorlagen liefern.

Liebe Grüsse
Christina

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