Freitag, 25. Februar 2011

Unser Fussabdruck

Aktuell - Österreich
“In Österreich wird anscheinend schon seit Wochen diskutiert, ob Plastiksackerln verboten werden sollen - vor allem aus Umweltschutzgründen. Mittlerweile zeigt sich, dass auch der Preisdruck Firmen bei Verpackungen zum Umstieg auf Materialien wie Papier, Karton und den Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) zwingt. Allein im Jänner stieg der Preis für Polypropylen, einen der meistverkauften Kunststoffe, um 22 Prozent.”
http://www.orf.at/stories/2042746/2042758/

Fussabdruck
Der ökologische Fussabdruck ist ein sehr spannendes Konzept um zu berechnen, wie viel Fläche der Mensch durchschnittlich für seine Lebensweise verbraucht. Denn hinter allem was wir konsumieren steht eine Fläche: Der Anbau von Nahrung, der Abbau von Rohstoffen, die Abfallentsorgung usw. braucht wirklich Boden auf unserer Erde. In Deutschland beträgt der Fussabdruck ca. das 3-fache, von dem was wir haben, d.h. wir brauchen für unseren derzeitigen Lebensstil fast 3 Planeten Erde.


Deshalb ist das Prinzip auch so super, denn es zeigt klar auf, was gerade schief läuft. Derzeit braucht die gesamte Menschheit bereits 1.5. Planeten. Wie soll denn das gehen? Wir haben doch nur einen. Es geht leider, aber eben auf Kosten der Nachhaltigkeit.  Wir brauchen mehr als wieder entsteht (Öl), sich regenerieren kann (Meer), nachwächst (Wald), sich abbaut (CO2).


Das Global Footprint Network wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, eine nachhaltige Welt zu schaffen, in der allen Menschen innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten die Möglichkeit eines erfüllten Lebens offen steht.


Ich finde es sehr spannend und es lohnt sich sicher sich mit diesem Konzept auseinanderzusetzen, denn mittelfristig kommen wir nicht darum herum wieder weniger als einen  Planeten zu verbrauchen. Warum denn nun plötzlich weniger als einen. Naja, wir sind jetzt schon im Stadium, dass wir viel reparieren müssen, um unseren einen Planeten überhaupt dauerhaft nutzen zu können. Und wenn der Klimawandel sich beschleunigt, dann könnte es passieren, dass der Planet eher “schrumpft”, so dass wir sogar weniger nutzbare Fläche zur Verfügung haben.


Man sollte also anstatt des Bruttosozialproduktes lieber den Fussabdruck als Kennzahl für das Wohlergehen eines Landes benutzen.


Mehr und spannend auf den folgenden Webseiten
http://www.footprintnetwork.org/de/index.php/GFN/

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologischer_Fu%C3%9Fabdruck

in Österreich:
http://www.footprint.at/

Film und Infomaterial: http://www.footprint.at/index.php?id=infomaterial


Lichtblicke !
Privat: Mit meinem Rücken geht es aufwärts.

USA: Mit ein bisschen Glück kriegt Obama die Regulierung des CO₂-Ausstosses neuer Kraftfahrzeuge als nationales Gesetz durch: http://blogs.ethz.ch/klimablog/2011/02/22/neue-chancen-fur-nationale-klimapolitik-in-den-usa/

Australien: Ist der grösste Kohleexporteur auf der Welt und hat fast den höchsten CO2 Ausstoss pro Kopf. Das könnte sich vielleicht ändern, denn die Australische Regierung hat angekündigt, dass sie bereits 2012 einen fixen Preis für CO2 einführen möchte. Bisher sind diese Pläne an der starken Opposition gescheitert, aber nach den verheerenden Unwettern dieses Jahr haben die Australier gesehen, dass das Land selber sehr unter dem Klimawandel leiden wird. Bericht auf Englisch: http://www.guardian.co.uk/environment/2011/feb/24/australia-fixed-carbon-price



    liebe Grüsse
            Christina

1 Kommentar:

  1. Kommentar von Gabi Hildesheimer:

    Hallo Christina -

    Danke für die regelmässigen spannenden Beiträge. Zum Fussabdruck hier aber eine leise Kritik: Das Konzept ist wunderbar kommunizierbar und gibt einen einfach verständlichen Eindruck über unsere "Nicht-Nachhaltigkeit". Aber wie so oft, es ist halt doch nicht ganz so einfach!

    Alle Messungen des Umweltverbrauchs sind komplex. Die zu messenden Gegenstände sehr unterschiedlich und eine gemeinsame Bewertung darum immer mit Annahmen und Unsicherheiten verbunden. Der Fussabdruck reduziert die Komplexität zum Beispiel damit, dass die ganze Frage der Radioaktivität ausgeblendet wird. Hier ist es eben nicht möglich, Wirkung und Fläche in ein sinnvolles Verhältnis zu setzen. So sind die Resultate - obwohl trotz mehrfachem Übernutzen des Planeten - noch deutlich zu positiv. Andere Konzepte wie klassische Ökobilanzen sind da genauer, aber nicht so populär.

    Ich freue mich auf weitere Beiträge und wünsche Deinem Rücken schnelle Besserung!
    Gabi

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