Freitag, 18. Februar 2011

Nachhaltigkeit - ein Modewort ?

Aktuell
Leider hat mich während der Skiferien ein leichter Bandscheibenvorfall erwischt, so dass ich nur sehr eingeschränkt computertauglich bin, dafür aber mehr Zeit zum Nachdenken habe. Die Umfrage verschiebt sich daher.

Unter Federführung des WWF Graubünden haben 14 Organisationen und Parteien letzte Woche im Schweizer Graubünden eine Volksinitiative gegen Investitionen in Kohlekraftwerke lanciert. Wir wollen die nötigen 4000 Unterschriften in Rekordzeit zusammenbringen, um zu zeigen, dass die Bevölkerung hinter der Forderung steht. Hilfe beim Unterschriften sammeln ist willkommen.
http://wwf-gr.webofsections.ch/index.php?id=1036&tx_ttnews[tt_news]=1386&tx_ttnews[backPid]=175&cHash=187743ab1e

Nachhaltigkeit
Ich werde oft gefragt, was Nachhaltigkeit genau bedeutet. Bis ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, war der Begriff für mich auch sehr schwammig. Viele halten Nachhaltigkeit für ein Modewort. Es ist aber wichtig, dass es das nicht ist und dazu kann jeder beitragen. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Jahr 1713, wo schon damals von der „nachhaltenden Nutzung“ der Wälder die Rede war. Damit war gemeint, dass man nur so viele Bäume fällt, wie wieder nachwachsen können. Heute wird Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch betrachtet. Folgende Definition finde ich am besten:
„Nachhaltigkeit, heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation oder anderer Erdbewohner zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.“
Das heisst, dass es sowohl um Generationengerechtigkeit, wie auch um Gerechtigkeit zwischen den verschiedenen derzeitigen Bewohnern der Erde geht. Zur Zeit leben wir leider weder im Hinblick auf unsere Kinder noch auf Mitmenschen in anderen Erdteilen nachhaltig.

Flötenunterricht und Sportverein
Wir verbringen sehr viel Zeit damit unsere Kinder zu fördern, so dass sie einen guten Start ins Leben bekommen. Biologische, gesunde Ernährung, Frühförderung, Nachhilfe, Musik, Tanz, Sport. Wir wollen ja nur das Beste und unsere Kinder sollen es einmal gut haben. Leider fehlt über diesen Aktivitäten meist die Zeit sich mit den immer drängenderen Fragen des Klimawandels und Ressourcenmangels zu beschäftigen. Diese werden aber leider schon in der Lebenszeit unserer Kinder die Welt dramatisch verändern. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, dann sollten wir unsere Kinder lieber in Selbstverteidigung, Selbstversorgung und Krisenmanagement unterrichten.
Unter folgendem Link findet sich viel Material für Lehrer und Eltern: www.myclimate.org/klimabildung.html

Nicht aufschieben
Leider mehren sich die Zeichen, dass der Klimawandel sehr viel schneller voranschreitet, als noch im letzten IPCC Bericht vorhergesagt. Die Klimamodell berücksichtigen die mächtigen Feedback Mechanismen und Kipp-Punkte nicht richtig. Die Welt, wie wir sie kennen, wird sich mit steigenden Temperaturen stark verändern und zwar leider nicht zum Guten. Die Illusion, dass es Gewinner des Klimawandels gibt, ist sehr trügerisch, denn in der hochgradig globalisierten und vernetzen Welt von heute, sind alle von einander abhängig.

Auch Peak Oil – also das Maximum der Ölförderung und andere knappe Ressourcen werden die Weltgemeinschaft in Bedrängnis bringen. Im Gegensatz zur Klimaerwärmung bringt aber hier eine Reaktion von uns in absehbarer Zeit Abhilfe. Wenn wir z.B. von Öl auf Erneuerbare umsteigen, dann brauchen wir sofort weniger Öl. Durch die träge Reaktion der Erde auf die Klimaerwärmung wird sich die Erde aber noch weiter erwärmen, wenn wir schon längst aufgehört haben CO2 zu produzieren. Das ist das Schwierige. Wir müssen aktiv werden, obwohl die Zeichen der Klimaerwärmung noch relativ „schwach“ sind.

Trotz der globalen Vernetzung, glaube ich, dass es Sinn macht, wenn jede Region und jedes Land für sich versucht, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Ressourcen so stark wie möglich zu veringern. Das hat viele positive Effekte. Es verzögert die Klimaerwärmung, verhindert die Abhängigkeit von teurer werdenden Rohstoffen und hält das Geld im eigenen Land. Leider gibt es reiche, mächtige Gruppen, die damit Einfluss verlieren. Diese kämpfen mit allen Mitteln gegen eine Umstellung. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die einzelnen Menschen aktiv werden. Denn nur mit Vielen haben wir eine Chance auf Änderungen. Wir müssen zeigen, dass wir auch vorübergehend unbequeme politische Entscheide mittragen. Jeder kann durch ein relativ kleines Engagement, z.B. Kosumverhalten, Leserbriefe, Anfragen an Politiker, Wahlverhalten, öffentliche Mahnwachen und Demos zeigen, dass diese Themen wichtig sind.

Aktuelle CO2 Werte nachschauen: http://co2now.org/
Spannende Seite mit vielen Zahlen in Echtzeit: http://www.worldometers.info/de/

Lichtblick
In Velbert (meiner Heimatstadt) hat die Kolping Familie aufgrund der Initiative einer Freundin (Karen) ein Kulturkino eingerichtet. Im Pfarrsaal der Gemeinde St. Paulus (Poststrasse 193) sollen an jedem letzten Sonntag im Monat um 15 Uhr anspruchsvolle Filme gezeigt werden. Der Start war am 30. Januar mit „Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore. Der Film hat sehr zum Nachdenken angeregt. Filme sind ein wunderbares Medium um diese unbequemen Themen rüberzubringen. Ich freue mich besonders, dass mein Blog bis in meine Heimatstadt Wirkung zeigt und dort Aktive unterstützt und zum Nachdenken anregt.

Aktion
Die tropischen Wälder und Ökosysteme werden unter anderem für unsere tägliche Ernährung gerodet. Rinder, Schweine, Hühner und Puten in Europa werden mit südamerikanischem (Gen)Soja gefüttert, obwohl 87 Prozent der Deutschen gegen Gentechnik auf dem Teller sind. Deshalb wird ein Verbot von Futtermittelimporten aus tropischen Ländern gefordert. Hier kann man unterschreiben.
http://www.regenwald.org


    liebe Grüsse
            Christina

2 Kommentare:

  1. Die Nachhaltigkeit von sogenannten modernen Produkten wurde durch den eingebauten Chip, der nach Ablauf der Garantie einen Fehler erzeugt, klar demonstriert. Moderne Produkte sind nur noch für den Massenkonsum und Massenmüll gedacht.

    AntwortenLöschen
  2. Die Nachhaltigkeit von Geräten ist sehr schwer zu überprüfen. Da ist es schon etwas besonderes wenn der Hersteller 7 Jahre Garantie auf seine Produkte gibt.. Der Vitamix ist eines der Produkte, deren Anschaffung ich nie bereuen werden.

    AntwortenLöschen