Freitag, 23. September 2011

Rohstoffe = Armut und Gewalt


Aktuell

Gestern war Velodemo in Zürich. Bei schönsten Wetter, mit netten Leuten und Musikbegleitung eine Stunde durch Zürich radeln, was will man mehr. Vivien hat gut durchgehalten, war sehr stolz und war mal wieder eine der jüngsten selbstradelnden Teilnehmerin. Leider waren überhaupt sehr wenige Familien dabei. Das finde ich schade, denn besonders mit Kindern ist es toll mit dem Velo unterwegs zu sein und besonders mit Kindern sind sichere Velowege umso wichtiger. Deshalb wünsche ich mir, dass Eltern mit Kindern diese Veränderungen auch einfordern.

Rohstoffe bringen Armut und Gewalt
Am Dienstag war ich an der Vorstellung des neuen Buches “Rohstoffe das gefährlichste Geschäft der Schweiz”. Sehr wenigen Menschen dürfte es bewusst sein, aber die Schweiz ist nicht nur eine Finanzdrehscheibe, sondern auch im Rohstoffhandel ganz vorne mit dabei. Und das Ganze ohne einen einzigen Hafen oder eigene Rohstoff-Vorkommen. Seit ca 10 Jahren entwickelt sich der über die Schweiz getätigte Rohstoffhandel explosiv. Einige der weltgrössten Handelsfirmen haben sich in den Steueroasen Zug und Genf angesiedelt. Von hier können sie relativ unbehelligt agieren und müssen keinen Eingriff in Ihre Geschäftspraktiken fürchten. Da die Waren nur von hier gehandelt werden, aber den Schweizer Boden nie berühren, ist der Zugriff der Schweizer Behörden sehr begrenzt.

Das Buch möchte in diesen sehr verschwiegenen Markt Transparenz schaffen und wurde über ein Jahr lang von der Schweizer NGO “Erklärung von Bern” recherchiert. Einige Firmen und Länder stehen im Zentrum der Untersuchungen, unter anderem Sambia, Kongo und die Firmen Glencore, Xtrata.

In den rohstoffreichen, unstabilen Ländern des Südens bereichert sich eine Mischung aus korrupten Regierungen, lokalen Machthabern und europäischen Händlern schamlos auf Kosten der lokalen Bevölkerung. Am globalen Rohstoffhandel mit geschätzten 3000 Mrd Franken haben die in der Schweiz tätigen Firmen einen Anteil von 15-25 % - Tendenz steigend.
Die Rohstoffpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen, aber nicht nur, weil das Gut immer knapper wird, sondern weil mittlerweile zusätzlich gigantische Spekulationen den Markt anheizen und die reale Ware mehrfach hin und her verkauft wird. Auch dabei sind die Schweizer Firmen weltspitze und sie haben die riesigen Geldmittel der Schweizer Banken in Ihrem Rücken, ohne die sie die Geschäfte nicht abwickeln könnten und die kräftig mitverdienen..

Einer der besonders erfolgreichen Rohstoffhändler, Marc Rich, begründete seinen Reichtum auf den damals verbotenen Handel mit Südafrika und dem Iran. Nachdem Rich in den USA für Handel mit dem Feind angeklagt wurde, flüchtete er in die Schweiz. Hier konnte er seine Geschäfte unbehelligt weiterführen, da die Schweiz die UNO Boykotte nicht beachtete und auch Steuerflüchtlinge nicht auslieferte.. Ausserdem konnten Schmiergelder völlig anonym auf Konten eingezahlt und sogar als Geschäftsaufwände von der Steuer abgezogen werden.

Ich bin noch nicht ganz durch, aber das Buch ist bisher sehr spannend und kann dann bald bei mir ausgeliehen werden. Hier eine Rezension der Financial Times Deutschland:

http://www.evb.ch/p25019521.html

Aktiv sein
Morgen um 15 Uhr startet mein Experiment mit der CO2 Kurve aus Ballonen in der Zürcher Innenstadt. Ich bin selber gespannt, ob es funktioniert und werde dann berichten und Fotos schicken. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr dabei seid oder einen 350.org Anlass in eurer Nähe besucht.

Falls ihr morgen nicht könnt, findet ihr mich am Sonntag von 9 - 14 Uhr am Stand von MyBluePlanet am Limmatquai im Rahmen des Multimobilfestes. Das ist auch immer Klasse mit Kindern und geht den ganzen Tag.

http://moving-planet.org/de/events/ch/z%C3%BCrich/738


Lichtblick
Ausserdem zeigt unser Kampf gegen die Kohlekraftinvestitionen der Schweizer Firma Repower endlich Erfolge. An der Demo in Chur hatte Repower ja eine kleine, peinliche  Gegendemonstration organisiert. Das entwickelt sich jetzt zum Skandal, nachdem durch Medien aufgedeckt wurde, das Repower die Kohlebefürworter bezahlt hat. Der Stein kam durch einen Beitrag der Rundschau am Mittwoch ins Rollen und nun wurde das Thema auch von diversen anderen Zeitungen, z.B. 20 Minuten aufgegriffen.

Den Fernsehbeitrag der Rundschau:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=58033355-168f-48ec-a140-973189789896;DCSext.zugang=videoportal_sendungsuebersicht

Bericht in der Südostschweizer Zeitung:
http://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/emporung-bei-kraftwerksgegnern-uber-repower?prev=printmail%2F1214845

Liebe Grüsse
Christina

Freitag, 16. September 2011

Viel los im Herbst


Aktuell

In der nächsten Woche ist so viel los, dass ich diesen Blog ausnahmsweise einmal nur für Ankündigungen von spannenden Aktionen und Veranstaltungen in der nächsten Woche nutzen möchte.

Weltweit
350.org ruft im Rahmen des Moving Planet Day am Samstag den 24.9. zu einem weltweitem Aktionstag für das Klima auf. Ich organisiere etwas in Zürich. Man kann sehr einfach seinen Event auf der Webseite erfassen und es muss auch nichts Grosses sein. Last euch inspirieren oder schaut, ob andere schon etwas in eurer Nähe organisieren.
http://www.moving-planet.org/de/events/ch/z%C3%BCrich/738

Kohlekraft und Repower
Anscheinden gibt es einen Beitrag im Schweizer Fernsehen in der Rundschau nächste Woche am 21.9. um 21 Uhr.

Für Schweizer
Die Stadt eine eine Online Debatte zum Thema Stadtentwicklung gestartet, an der jeder teilnehmen kann. Diese läuft noch bis morgen abend. Schaut doch mal rein und debatiert mit:
https://www.collaborationjam.com/minijam3/jam/index.do?jamId=82426

Vom 21.-25. September ist in Zürich Multimobil. Die Veranstaltungen ziehen jedes Jahr 100’000 an und zeigen Chancen und Probleme der heutigen Mobilität an. Das diesjährige Programm findet ihr unter:
http://www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/umwelt/umweltbildung_events/zuerich_multimobil/programm.html

Habt ihr spontan heute oder morgen Zeit?
In Winterthur zeigt Filme für die Erde ab 19:00 Uhr im Kasinotheater den Film “Into Eternity”.  http://www.filmefuerdieerde.ch/
Das ganze findet im Rahmen der BlueTech statt, wo es um “Wege zur neuen Stadt” geht. Morgen gibt es noch Ausstellungen und öffentliche Fachreferate:
http://blue-tech.ch/Kongressprogramm_2011.pdf

Nächsten Samstag um 15 Uhr organisiere ich in Zürich ein öffentliches Viewing der CO2 Kurve. Ich würde mich natürlich freuen, den ein oder anderen zu sehen. Das ganze findet nur bei trockenem Wetter und wenig Wind statt.
http://www.moving-planet.org/de/events/ch/z%C3%BCrich/738

Am 22.9. ist die DIE Velodemo. Diese findet zwar neu einmal im Monat immer am 22. statt, aber der Termin im September ist jeweils der Wichtigste. Also möglichst zahlreich kommen und eine schöne Velorundfahrt durch Zürich geniessen. Wir werden mit den Kindern dabei sein. http://www.velodemo.ch/

Und noch ein letzter Termin
Im Spheres findet am Dienstag abend um 19 Uhr die Buchvorstellung von “Rohstoff - das gefährlichste Geschäft der Welt” mit Podiumsdisskussion und Apero statt. Das verspricht sehr spannend zu werden und ich versuche auch diesen Termin noch reinzuquetschen. http://www.spheres.cc/

Bis bald und hoffentlich ist etwas für euch dabei.
Ach übrigens, danke für die zahlreichen Rückmeldungen auf den letzten Blog. Ich werde in einem der nächsten Beiträge darüber schreiben.

Liebe Grüse
Christina

Freitag, 9. September 2011

Stromverrechnung


Aktuell

Bin gerade beruflich dabei den Schweizer Strommarkt zu untersuchen. Sehr spannend! Was die meisten hier nicht wissen ist, dass hier viel mehr erneuerbarer Strom hergestellt wird, als in der Schweiz verbraucht wird. Denn es ist natürlich für unsere Stromunternehmen finanziell viel lohnender unseren sauberen Strom teurer ins Ausland zu verkaufen und uns hier Atom- oder noch schlimmer Kohlestrom zu liefern. Von wegen  60% Wasserkraft. Dieser kann im Ausland schön als Ökostrom verkauft werden, während er in der Schweiz nur als erneuerbarer Strom gilt. Ausserdem fragen eben immer noch viel zu wenig Kunden den Ökostrom bewusst nach. So denken viele Deutsche Kunden, dass sie mit ihrem Kauf Ökostrom fördern und die Schweizer denken, dass sie ja sowieso so viel Wasserkraft haben und beide werden gewisserweise durch diese Verschiebung betrogen, da der dreckige Kohlestrom dann (rechnerisch) einfach in die Schweiz transferiert wird.

Das gilt natürlich nicht für alle Stromlieferanten. Das Zürcher EWZ liefert z.B. keinen Kohlestrom. Repower ist aber z.B. einer der Kandidaten, die im Ausland Ökoprodukte vertreiben, aber hier sehr viel grauen Strom ins Netz einspeisen.

Energiegespräch an der ETH
Ich war letzten Freitag am Energiegespräch (2.9.2011) ETH Zürich. Dieses hat beeindruckende 1000 (meine Schätzung) Menschen  interessiert und musste in der Turnhalle der ETH abgehalten werden. Die 5-stündige Veranstaltung an der sogar Bundesrätin Leuthard teilnahm, hatte zum Ziel zu zeigen, dass der Atomausstieg in der Schweiz möglich ist, zu vernachlässigbaren Kosten. (Wenn man die Versicherungen und mögliche Katastrophen der Atomkraft miteinrechnen würde, dann vermute ich persönlich, dass es sogar Gewinne geben würde).

Die Tatsache, dass hier eine grosse Zahl Energieinteressierte angetrabt waren, interessiert die Presse aber anscheinend wenig. Das einzige, was berichtet wird ist der Atomausstieg. Weder die Resonanz bei den Zuschauern, noch die wichtigste Erkenntnis des Abends, nämlich dass die ETH Forscher alle den Klimaschutz als die wichtigste Bedingung bei der Energiewende betrachteten und die gesamten untersuchten Massnahmen am Erreichen des Klimazieles festmachen.

Bisher konnte ich nur einen Artikel im Tagesanzeiger und eine Kurzmitteilung in der NZZ finden, der weder die grosse Teilnehmerzahl, noch die Klimaziele erwähnt. Man hat den Eindruck die Journalisten waren gar nicht an der Veranstaltung anwesend. Schon der Titel ist irreführend, denn die Forscher drängen nicht auf einen Ausstieg. Aber sie drängen auf eine Gebühr auf CO2 und Kostenwahrheit der Energieträger. Auch davon nichts im Artikel.

Schade, schon wieder eine verpasste Gelegenheit der Öffentlichkeit zu zeigen, dass Klimaschutz das drängenste Problem der nächsten Jahre und Jahrzehnte ist.

Aber lest selber:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/ETHForscher-draengen-auf-Atomausstieg-bis-2050/story/24199442

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/energieziele_in_der_schwebe_1.12303508.html

Lichtblick
Es bilden sich in der ganzen Schweiz Energiegenossenschaften, die selber Strom produzieren und damit vor allem die Solartechnik voranbringen wollen. Neu ist die Schweizer Energiegenossenschaft. Wenn bis zum 01.11.11 mindestens 2000 Anteilscheine à CHF 500.- reserviert werden, dann wird die Genossenschaft gegründet und im Jahr 2012 erste Projekte realisiert. Ich kenne die Gründer persönlich und Oliver und ich habe auch schon 4 Anteilsscheine gezeichnet.
www.energiegenossenschaft.ch/

Es gibt natürlich auch schon viele bestehende Genossenschaften zum Teil schweizweit und oft lokal verankert. Hier sind Links zu 3 zufällig Ausgewählen. Schreibt mir doch, wenn ihr weitere kennt. Ich könnte eine Liste auf meinem Blog veröffentlichen.
www.solarspar.ch
www.solarenergiekuesnacht.ch
www.solarg.ch


Liebe Grüsse
Christina

Samstag, 3. September 2011

Energiegespräch an der ETH

Medien und der Klimawandel

Ich war gestern am Energiegespräch (2.9.2011) an der ETH Zürich. Dieses hat beeindruckende 1000 (meine Schätzung) Menschen  interessiert und musste in der Turnhalle der ETH abgehalten werden. Die 5-stündige Veranstaltung an der sogar Bundesrätin Leuthard teilnahm, hatte zum Ziel zu zeigen, dass der Atomausstieg in der Schweiz möglich ist, zu vernachlässigbaren Kosten. (Wenn man die Versicherungen und mögliche Katastrophen der Atomkraft miteinrechnen würde, dann vermute ich persönlich, dass es sogar Gewinne geben würde).

Die Tatsache, dass hier eine grosse Zahl Energieinteressierte angetrabt waren, interessiert die Presse aber anscheinend wenig. Das einzige, was berichtet wird ist der Atomausstieg. Weder die Resonanz bei den Zuschauern, noch die wichtigste Erkenntnis des Abends, nämlich dass die ETH Forscher alle den Klimaschutz als die wichtigste Bedingung bei der Energiewende betrachteten und die gesamten untersuchten Massnahmen am Erreichen des Klimazieles festmachen.

Bisher konnte ich nur einen Artikel im Tagesanzeiger und eine Kurzmitteilung in der NZZ finden, der weder die grosse Teilnehmerzahl, noch die Klimaziele erwähnt. Man hat den Eindruck die Journalisten waren gar nicht an der Veranstaltung anwesend. Schon der Titel ist irreführend, denn die Forscher drängen nicht auf einen Ausstieg. Aber sie drängen auf eine Gebühr auf CO2 und Kostenwahrheit der Energieträger. Auch davon nichts im Artikel.

Schade, schon wieder eine verpasste Gelegenheit der Öffentlichkeit zu zeigen, dass Klimaschutz das drängenste Problem der nächsten Jahre und Jahrzehnte ist.

Aber lest selber:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/ETHForscher-draengen-auf-Atomausstieg-bis-2050/story/24199442

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/energieziele_in_der_schwebe_1.12303508.html

Gruss
Christina 

Freitag, 2. September 2011

Vorsichtig optimistisch


Aktuell
Einer der besten Klimawissenschaftler der Welt, Jamens Hansen sieht für seine Enkel furchtbare Stürme heraufziehen, die das Leben jeweils lahmlegen und ganze Städte vernichten. Nun sieht so aus, als ob es schon seine Kinder trifft. Der Standard-Klimawissenschaftler ist da etwas zurückhaltender und prognostiziert lediglich eine grössere Wahrscheinlichkeit für stärkere Stürme.
Das heisst, dass “Jahrhundertstürme” wie Irene in Zukunft wohl häufiger heranziehen. Die meisten deutschsprachigen Medien halten es aber nicht für nötig darüber eine Zeile zu verlieren. In Amerika startete eine vorsichtige Diskussion, bis aber nun Klimaleugner die Tatsache, dass Irene nicht ganz so vernichtend war, wie befürchtet, dazu benutzen die ganze Klimabewegung zu torpedieren und die Abschaffung des nationalen Wetterdienstes zu fordern.

Es ist wirklich grotest. Die Tatsache, dass die Schäden auch deshalb nicht so gross wurden, da alle optimal vorbereitet waren und dass es natürlich trotzdem riesige Schäden gegeben hat, werden hier einfach ignoriert. Dazu natürlich alle wissenschaftlichen Tatsachen. Aber lest selber:

http://www.faz.net/artikel/C31015/nach-hurrikan-irene-die-klimaforschung-ringt-nach-luft-30494359.html

Meine Analyse der Sturmprognosen schreibe ich im  nächsten Blog.

Bericht von der Demonstration in Chur
Immerhin 350 Demonstranten waren am letzten Samstag in Chur, damit war es die grösste Demo sein 2004. Extra aus Süditalien waren Vertreter der italienischen Protestbewegung angereist und bereicherten die Kundgebung mit Musik und Tanz. Auch aus Norddeutschland und Columbien waren Menschen dort, alles Leidtragend der Kohlekraft. Repower versuchte mit einer kleine Gegendemonstration zu zeigen, dass die Menschen in Italien die Kohlekraftwerke wollen und stellte ca. 20 orange gekleidete Italiener auf den Platz. Auf Nachfrage sind sie vor allem an dem Geld interessiert, dass sie dafür bekommen.

Am gleichen Tag hatte Repower auch Tag der offenen Tür in Grüsch, wo die Italienische Delegation dann auch noch einen Besuch abstatten konnte und auch hier ein paar Fakten präsentierte, die Repower sonst an ihren eigenen Veranstaltungen lieber still hält.

Wenige Tage zuvor haben 24 bekannte Wissenschaftler in einem offenen Brief Repower dringend aufgefordert auf den Bau zu verzichten, da neben den ökologischen auch die ökonomischen Risken zu gross sind.

Bilder, Medienmitteilungen usw. unter: www.zukunftstattkohle.ch
Brief der Wissenschaftler:
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com/2011/08/offener-brief-von-24-okonomen-und.html

Brand1
Kennt ihr Brand 1, das etwas andere deutsche Wirtschaftsmagazin? Hier werden Themen und Firmen in mehrseitigen Artikeln vorgestellt. Oft werden die positiven Seiten beleuchtet. Die Hefte sind fast zeitlos, da komplett auf Tagesaktualitäten verzichtet wird. Dafür stösst man immer wieder auf interessante Aspekte einer Firma oder spannende neue Ideen. Das Lesen des Heftes stimmt mich immer sehr zuversichtlich, im Gegensatz zum Lesen der Tagespresse.

Im letzten Heft wurde der Chef der Münchner Sparda-Bank (grösste bayrische Genossenschaftsbank) vorgestellt. Helmut Lind will am 6. Oktober zum ersten Mal eine Gemeinwohlbilanz publizieren, in der zu lesen ist wie wohl sich die Mitarbeiter fühlen und wie das Geldhaus mit seinen Geschäften auf die Umwelt wirkt. Auf spekulative Rohstoffgeschäfte, die die Nahrungsmittel verteuern und auf Wetten auf Währungen wird verzichtet. Stattdessen versucht die Bank so zu wirtschaften, dass es für Mitarbeiter, Kunden und die Gesellschaft am besten ist.

Die Sparda-Bank steht damit nicht alleine da. Christian Felber, hat mit dem Buch Gemeinwohl-Ökonomie eine Bewegung eingeleitet, der nun mittlerweile 348 Unternehmen angehören. Sie alle wollen Menschenwürde, Solidarität, Kooperation, Vertrauensbildung, Verantwortung und Mitgefühl als zentrale Werte des Wirtschaftens betrachten. Im Kern steht die Idee anstatt rücksichtloses Wachstum, Konkurrenz und maximalen finaziellen Gewinn anzustreben, Unternehmen viel eher an den sozialen, ökologischen, demokratischen und solidarischen Werte zu messen, die es erwirtschaftet.

http://www.brandeins.de/archiv/magazin/heimliche-helden/artikel/der-utopist.html
http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/


Lichtblick - Regionale Entwicklung
Am Tag vor der Demo war ich auf einer Konferenz zur regionalen, erneuerbaren Stromerzeugung - ein echter Lichtblick. Über 300 interessierte Menschen im Saal und eine ganze Reihe guter Beispiele, sowohl aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Schweizer Toggenburg haben 4 Personen eine ganze Region dazu bewegt nun Energietal Toggenburg zu werden. Die kleine Gemeinde Erstfeld hat sich unter dem Engagement eines engagierten Gemeindewerks aufgemacht 100% erneuerbar zu werden. In Österreich hat die kleine Gemeinde Langenegg es geschafft zum Energie-Europameister zu werden. Aus der deutschen Gemeinde Weilerbach war die Energiewendemanagerin da, die den Weg zur Nullemissionsgemeinde aufzeigte. Ausserdem hat der Sprecher für Energiepolitik der Grünen, Hans-Josef Fell die Konferenz eingeleitet und ganz im Sinne von Herman Scheer den Weg in die 100% erneuerbare Energie aufgezeigt.

Alle Unterlagen und Präsentationen findet man unter:
http://www.energiestiftung.ch/service/fachtagungen/fachtagung11/referate/

Viel Spass beim Lesen
Christina

Demo in Chur

Marsch vom Bahnhof
Die Marchands an der Demo in Chur