Freitag, 2. September 2011

Vorsichtig optimistisch


Aktuell
Einer der besten Klimawissenschaftler der Welt, Jamens Hansen sieht für seine Enkel furchtbare Stürme heraufziehen, die das Leben jeweils lahmlegen und ganze Städte vernichten. Nun sieht so aus, als ob es schon seine Kinder trifft. Der Standard-Klimawissenschaftler ist da etwas zurückhaltender und prognostiziert lediglich eine grössere Wahrscheinlichkeit für stärkere Stürme.
Das heisst, dass “Jahrhundertstürme” wie Irene in Zukunft wohl häufiger heranziehen. Die meisten deutschsprachigen Medien halten es aber nicht für nötig darüber eine Zeile zu verlieren. In Amerika startete eine vorsichtige Diskussion, bis aber nun Klimaleugner die Tatsache, dass Irene nicht ganz so vernichtend war, wie befürchtet, dazu benutzen die ganze Klimabewegung zu torpedieren und die Abschaffung des nationalen Wetterdienstes zu fordern.

Es ist wirklich grotest. Die Tatsache, dass die Schäden auch deshalb nicht so gross wurden, da alle optimal vorbereitet waren und dass es natürlich trotzdem riesige Schäden gegeben hat, werden hier einfach ignoriert. Dazu natürlich alle wissenschaftlichen Tatsachen. Aber lest selber:

http://www.faz.net/artikel/C31015/nach-hurrikan-irene-die-klimaforschung-ringt-nach-luft-30494359.html

Meine Analyse der Sturmprognosen schreibe ich im  nächsten Blog.

Bericht von der Demonstration in Chur
Immerhin 350 Demonstranten waren am letzten Samstag in Chur, damit war es die grösste Demo sein 2004. Extra aus Süditalien waren Vertreter der italienischen Protestbewegung angereist und bereicherten die Kundgebung mit Musik und Tanz. Auch aus Norddeutschland und Columbien waren Menschen dort, alles Leidtragend der Kohlekraft. Repower versuchte mit einer kleine Gegendemonstration zu zeigen, dass die Menschen in Italien die Kohlekraftwerke wollen und stellte ca. 20 orange gekleidete Italiener auf den Platz. Auf Nachfrage sind sie vor allem an dem Geld interessiert, dass sie dafür bekommen.

Am gleichen Tag hatte Repower auch Tag der offenen Tür in Grüsch, wo die Italienische Delegation dann auch noch einen Besuch abstatten konnte und auch hier ein paar Fakten präsentierte, die Repower sonst an ihren eigenen Veranstaltungen lieber still hält.

Wenige Tage zuvor haben 24 bekannte Wissenschaftler in einem offenen Brief Repower dringend aufgefordert auf den Bau zu verzichten, da neben den ökologischen auch die ökonomischen Risken zu gross sind.

Bilder, Medienmitteilungen usw. unter: www.zukunftstattkohle.ch
Brief der Wissenschaftler:
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com/2011/08/offener-brief-von-24-okonomen-und.html

Brand1
Kennt ihr Brand 1, das etwas andere deutsche Wirtschaftsmagazin? Hier werden Themen und Firmen in mehrseitigen Artikeln vorgestellt. Oft werden die positiven Seiten beleuchtet. Die Hefte sind fast zeitlos, da komplett auf Tagesaktualitäten verzichtet wird. Dafür stösst man immer wieder auf interessante Aspekte einer Firma oder spannende neue Ideen. Das Lesen des Heftes stimmt mich immer sehr zuversichtlich, im Gegensatz zum Lesen der Tagespresse.

Im letzten Heft wurde der Chef der Münchner Sparda-Bank (grösste bayrische Genossenschaftsbank) vorgestellt. Helmut Lind will am 6. Oktober zum ersten Mal eine Gemeinwohlbilanz publizieren, in der zu lesen ist wie wohl sich die Mitarbeiter fühlen und wie das Geldhaus mit seinen Geschäften auf die Umwelt wirkt. Auf spekulative Rohstoffgeschäfte, die die Nahrungsmittel verteuern und auf Wetten auf Währungen wird verzichtet. Stattdessen versucht die Bank so zu wirtschaften, dass es für Mitarbeiter, Kunden und die Gesellschaft am besten ist.

Die Sparda-Bank steht damit nicht alleine da. Christian Felber, hat mit dem Buch Gemeinwohl-Ökonomie eine Bewegung eingeleitet, der nun mittlerweile 348 Unternehmen angehören. Sie alle wollen Menschenwürde, Solidarität, Kooperation, Vertrauensbildung, Verantwortung und Mitgefühl als zentrale Werte des Wirtschaftens betrachten. Im Kern steht die Idee anstatt rücksichtloses Wachstum, Konkurrenz und maximalen finaziellen Gewinn anzustreben, Unternehmen viel eher an den sozialen, ökologischen, demokratischen und solidarischen Werte zu messen, die es erwirtschaftet.

http://www.brandeins.de/archiv/magazin/heimliche-helden/artikel/der-utopist.html
http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/


Lichtblick - Regionale Entwicklung
Am Tag vor der Demo war ich auf einer Konferenz zur regionalen, erneuerbaren Stromerzeugung - ein echter Lichtblick. Über 300 interessierte Menschen im Saal und eine ganze Reihe guter Beispiele, sowohl aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Schweizer Toggenburg haben 4 Personen eine ganze Region dazu bewegt nun Energietal Toggenburg zu werden. Die kleine Gemeinde Erstfeld hat sich unter dem Engagement eines engagierten Gemeindewerks aufgemacht 100% erneuerbar zu werden. In Österreich hat die kleine Gemeinde Langenegg es geschafft zum Energie-Europameister zu werden. Aus der deutschen Gemeinde Weilerbach war die Energiewendemanagerin da, die den Weg zur Nullemissionsgemeinde aufzeigte. Ausserdem hat der Sprecher für Energiepolitik der Grünen, Hans-Josef Fell die Konferenz eingeleitet und ganz im Sinne von Herman Scheer den Weg in die 100% erneuerbare Energie aufgezeigt.

Alle Unterlagen und Präsentationen findet man unter:
http://www.energiestiftung.ch/service/fachtagungen/fachtagung11/referate/

Viel Spass beim Lesen
Christina

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