Montag, 10. Oktober 2011

Occupy Paradeplatz: Rettet Menschen nicht Banken


Aktuell - Occupy Wallstreet goes Paradeplatz

Im Moment passiert so viel gleichzeitig, dass ich meine Pläne für den Blog immer wieder über den Haufen werfen muss. Deshalb schreibe ich jetzt gleich im Anschluss an eine Versammlung von Occupy Paradeplatz (besetzt den Paradeplatz = bekannter Platz in Zürich mit allen Banken), bevor wieder etwas dazwischen kommt.

Kurzfristig zusammengetrommelt haben sich nämlich heute abend ca. 200 Personen im Volkshaus Zürich getroffen um zu besprechen, wie eine Grassroot-Bewegung in der Schweiz aussehen könnte und was die Botschaft sein soll. Erstaunlicherweise hatte nämlich die NZZ am Sonntag das Thema der Proteste aufgenommen und auch über Occupy Paradeplatz berichtet.. Daraufhin nahmen auch andere Medien das Thema auf und es wurde im Radio berichtet. Die mediale Aufmerksamkeit zeigte Wirkung und die Organisatoren mussten kurzfristig einen grösseren Raum mieten, um den Ansturm bewältigen zu können.

Neugierig auf diese neue Bewegung bin ich auch zum Treffen gegangen und habe eine bunte Mischung an erstaunlich normalen Leuten vorgefunden, also keine Radikalen oder Ausgeflippten oder -gestiegenen. Das Treffen lief absolut friedlich und diszipliniert ab. Es wurde viel diskutiert. Zum Teil kam man zum Konsens, zum Teil wurde abgestimmt und zum Teil wurde anerkannt, dass man jetzt zu keiner Lösung kommt und später weiter diskutieren muss. Es war aber auch akzeptiert, dass es nicht immer einen Konsens gibt und dass auch verschiedene Wege und Meinungen zum Ziel führen.

Treffpunkt ist Samstag 15.10. ab 10 Uhr
Vollversammlung um 13 Uhr am Paradeplatz in Zürich
Es haben sich bereits 1000 Menschen via Facebook angemeldet. Morgen soll auch schon eine Webpage aufgeschaltet werden und Twitter und Facebook sind schon eingerichtet.
http://www.facebook.com/event.php?eid=267123696654374&ref=ts
https://twitter.com/#!/search/realtime/occupyparadepl

Grundlagen von Occupy Paradeplatz
Es soll eine friedliche Bewegung sein.
Verschiedene Meinungen sollen möglich sein, es soll eine bunte Mischung sein, wir wollen vermeiden, dass es eine dominierende Organisation gibt.
Das weitere Vorgehen soll mit den Teilnehmenden am Samstag erarbeitet werden.
Ziel ist eine längerfristige Bewegung.
Ein Teil der Leute will auch übernachten, Bürkliplatz oder Lindenhof sind in Diskussion.
Motto: “Rettet Menschen nicht Banken”

Lichtblick - Nicht nur in New York und Zürich
Occupy Wallstreet breitet sich weltweit aus und der 15.10 soll ein gemeinsamer Aktionstag sein. Bereits bilden sich in vielen grossen Städten ähnliche Bewegungen, als ob die Leute nur darauf gewartet hätten, dass sich endlich Menschen aktiv werden. Auf der folgenden Seite kann man Aktionen in seiner Stadt finden, oder selber eine Aktion ausschreiben:
http://www.occupytogether.org.

Hier gibt es Infos über die Originalbewegung in den USA: http://occupywallst.org/
Spannend und berührend sind zum Beispiel die unzähligen Berichte der 99 % der Menschen, die gleich viel besitzen, wie die restlichen 1%.

Nicht vergessen: Am Mittwoch nachmittag um 14 Uhr startet die Demo in Zug gegen Schweizer Rohstoffhändler und Bergbaufirmen. Auch hier geht es um viel Kohle, im doppelten Sinn des Wortes.

Liebe Grüsse
Christina

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