Montag, 3. Oktober 2011

Schon ein Jahr rum


Aktuell

So ein Zufall, letzte Woche berichte ich über ein neue Rohstoffbuch und nächsteWoche gibt es schon die passende Aktion dazu. Am 12. Oktober um 14 Uhr in Zug vor dem Sitz von Glencore und Xtrata. Weitere Infos hier:
http://www.incomindios.ch/wordpressde/wp-content/uploads/pdf/Flyer_AGSAM.pdf

Ecuador hofft auf eine Unterstützung der “Dschungel statt Öl” Initiative durch Deutschland. Und wendet sich deshalb an die deutsche Bevölkerung. Ich persönlich finde es sehr sinnvoll, dass Länder entschädigt werden, wenn sie sie Umwelt nicht zerstören, vor allem, wenn es sich um klimaschützende Tropenwälder handelt. Und 50 Millionen scheinen auch nicht besonders viel zu sein, vor allem, wenn man es mit dem Rettungsschirm vergleicht. Hier ein Hintergrundbericht und ein Link zur Unterschriftenaktion:
http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/9561-yasuni-itt-ecuadors-botschafter-setzt-auf-die-zivilgesellschaft
https://www.regenwald.org/mailalert/752/nationalpark-yasuni-in-ecuador-leben-statt-ol


Mein persönlicher Lichtblick - Ein Jahr gebloggt
Ein Jahr Christina-fuer-Nachhaltigkeit, wer hätte das gedacht. Ich war selber am Anfang nicht sicher, wie lange ich meinen Blog durchhalten werde. Viele haben mich gefragt, wie ich das schaffe, neben Arbeit, Kindern, Haus und sonstigem Engagement. Klare Antwort: Weil es mir Spass macht und ich das Schreiben wirklich befriedigend finde. Der Übergang vom passiven Konsumieren von Informationen zum aktiven Verarbeiten und Weitergeben, das fasziniert mich und trägt viel dazu bei, dass ich mich Woche für Woche meist abends hinsetze um meinem Blog zu schreiben. Auch geholfen hat sicher das positive Feedback, das ich regelmässig bekomme.

In diesem Jahr ist viel passiert und ich habe euch verschiedenste Themen serviert. Aber auch bei mir persönlich hat sich einiges getan und wir unternehmen weiter Anstrengungen, um unser Leben nachhaltiger zu gestalten. Damit ihr ein bisschen seht, wie diese Veränderungen so aussehen, mache ich hier mal ein paar Beispiele. Ich liste das hier nicht auf um anzugeben oder euch ein schlechtes Gewissen machen. Jeder muss selber entscheiden, was er / sie tun möchte.

Ernährung
Obwohl wir schon vorher wenig Fleisch gegessen haben, haben wir den Konsum noch einmal deutlich reduziert und essen wenn immer möglich vegetarisch oder selten Bio-Fleisch und Wurstwaren. In Restaurants esse ich fast kein Fleisch mehr, da die meisten Betreiber gar nicht genau wissen (wollen) woher ihr Fleisch kommt. In Zürich gibt es immerhin einige Restaurants, wo man biologisch, vegetarisch und zum Teil lokal essen kann. Wenn immer möglich esse ich dort.
Danke Seedcity (Gemeinschaftsgarten), unserem Bio-Abo und Viviens Schülergartengemüse essen wir fast nur lokales, saisonales Gemüse, Salat und Obst. Ich habe sehr viele selbstgepflückte Äpfel und Kirschen getrocknet und eingemacht und im Moment versorgen wir uns von den Obstbäumen und Nussbäumen in der Umgebung. Die Äpfel fallen dort zum grossen Teil ungenutzt runter und verfaulen. Milch, Käse usw. haben wir auch reduziert, nur bei Butter können wir noch nicht verzichten.

Verkehr und Mobilität
Wir fahren kein Auto, sondern wo immer möglich Fahrrad oder ÖV. Das hält fit und verbraucht am wenigsten Energie. Klar, ab und zu müssen wir auf etwas verzichten, weil es ohne Auto nicht möglich ist oder leihen uns dann ein Auto aus. Zugegeben - in Zürich haben wir es natürlich ziemlich einfach, es gibt überall Bus, Tram und Zugverbindungen und Mobility-Carsharing. Leider dafür umso weniger gute Radwege.

Grosses Problem - Fliegen
Mit unserer sehr verstreuten Familie ist es sehr schwer nicht zu fliegen. Aber wir versuchen die Anzahl und die Entfernung so weit wie möglich zu reduzieren. Aber ganz verzichten können wir im Moment noch nicht. Wir kompensieren zwar, aber trotzdem fliege ich immer mit schlechtem Gewissen.

Haus und Hof = 100 % erneuerbar
Im Rahmen unseres Umbaus haben wir eine Pelletheizung, eine thermische Solaranlage und einen Regenwassertank zur Gartenbewässerung installiert. Wir beziehen 100 % erneuerbaren Strom und einen Anteil Solarstrom. Wir haben das alte Haus teilweise gedämmt und neue Fenster eingebaut. Wir lüften nicht mit Kippfenster sondern Stosslüftung. Wir haben Sparventile,  duschen sparsam, waschen unsere Wäsche selten, hängen sie auf, fönen unsere Haare nicht, fegen oft, anstatt staubzusaugen und kochen ab und zu mit Solarkocher. Oder mit unserem sparsamen Induktionsherd, Dampfkochtop und Töpfen mit Deckeln. Ausserdem können wir unseren Strom mit wenigen Hauptschaltern komplett abstellen, so dass kein Gerät auf Standby ist.

Konsum / Kleidung
Ein Jahr ohne H&M und Co. Auch das ist nicht so einfach. Ich habe es mir ziemlich abgewöhnt zu schauen, was es gibt. Früher war ich eine echte Schnäppchenjägerin, nun versuche ich die Stadt und die Geschäfte möglichst zu meiden. Kataloge habe ich abbestellt. Die Kinder nehme ich nicht mit zum Einkaufen, ausser in Second Hand Läden, wo sie dann ab und zu mal nach Lust und Laune konsumieren können. Es gibt in Zürich beim Coop Bio / Fairtrade - Kleidung, die tragbar ist. Dort kann Basics, wie Socken, Unterwäsche, T-shirt usw. kaufen. Auch bei Eletrogeräten. Möbeln usw. halten wir uns soweit als möglich zurück und versuchen die Lebensdauer auszunutzen oder gebraucht zu kaufen und gelegentlich auch wieder zu verkaufen.

Alltagssport
Ich sehe mein Alltagsleben als Sport und halte mich fit, indem ich meine Energie auf Treppen anstatt im Lift oder Rolltreppen, beim Teig kneten usw. einsetze.

Position beziehen
Das wichtigste aber finde ich, dass ich seit 1-2 Jahren wirklich aktiv bin um den Klima- und Naturschutz voranzutreiben. Denn nur mit klaren gesetzlichen Regelungen werden wir die Ziele erreichen. Freiwillige Einschränkungen sind schön und gut, aber sie werden nicht reichen.
Ich gehe deshalb nun auf Demos, Aktionen, Vorträge, Lesungen, Tagungen usw.. Ich informiere mich über Politiker und schaue mir ihr Programm genau an. Ich spreche mit möglichst vielen Menschen und versuche aufzuklären. Ich schaue, was die Medien schreiben und kontrolliere die Berichte.

Verbündete gewinnen, denn gemeinsam macht es mehr Spass
In den letzten Jahren habe ich tolle Menschen kennengelernt. Diese machen Mut und Zuversicht und gemeinsam können wir einiges bewegen.


Puh, die Liste ist ganz schön lang geworden. Einige Veränderungen brauchen mehr, andere weniger Aufwand, aber man gewöhnt sich dran und am Ende des Tages ist man stolz auf das Ergebnis. Und irgendwann kann man fast nicht mehr anders. Und natürlich ist es einfacher, wenn man einen Partner wie Oliver hat, der mit mir am gleichen Strick zieht und die Veränderungen voll mitträgt.

Hier noch ein Link auf die Ballon-Aktion letzte Woche
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com/2011/10/moving-planet-in-zurich.html

Liebe Grüsse
Christina

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