Freitag, 11. November 2011

Wenn sogar die IEA warnt ...


Aktuell
Ich komme gerade (gestern abend) von der Veranstaltung: “Welche Medienpolitik braucht die Schweiz”. Schwerpunkt war für mich, dass sowohl Politiker, Medien und Forschung Handlungsbedarf für bessere Medien sehen. Gute, vielfältige Medien sind zentral für die Demokratie, besonders in der Schweiz, wo die Bürger wirklich über Sachpolitik abstimmen können. Im grossen und ganzen war man sich auch einig, dass es Hilfen und Regeln vom Staat braucht und die freie Marktwirtschaft nicht für die Qualität der Medien garantiert (im Gegenteil). Im weiteren wurde Transparenz bei der Finanzierung der Medien genannt. Eine Studie zeigt, dass in den letzten Jahren die Qualität des Journalismus gesunken ist. Redaktionen wurden abgebaut, viele Journalisten entlassen oder unter anderen Bedingungen wieder angestellt. Es bleibt kaum Zeit für eine fundierte Recherche. Es gibt keine echte Konkurrenz mehr und niemand möchte für Qualität zahlen. Immerhin wird die Problematik auch in der Gesellschaft langsam wahrgenommen und eine Diskussion zum Thema beginnt.
http://medienkritik-schweiz.ch/agenda/

… dann steht es wirklich schlecht
Die Internationale Energie Agentur hat sich bisher nicht durch besondere Umweltfreundlichkeit oder Bemühungen um Nachhaltigkeit hervorgetan. Im Gegenteil, der Film “Energy Autonomy” zeigt ein peinliches Interview mit der IEA, in welchem die Atomkraft als die Lösung unserer Energieprobleme und die Kohlekraft ein notwendiges Übel darstellt wurden. Das hat sich nun geändert. Gestern hat die IEA offiziell vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt.

"Noch ist Zeit zu handeln, doch das Zeitfenster der Möglichkeiten schließt sich", warnte die IEA in London bei der Vorstellung ihres neuen Weltenergie-Ausblicks. Die Agentur fürchtet. dass der Klimawandel außer Kontrolle gerät. Nur mit einem radikalen Kursschwenk in der Energiepolitik sei zu verhindern, dass die Welt in wenigen Jahren in einem unsicheren, ineffizienten und kohlenstoffreichen Versorgungssystem gefangen sei und das Klima unwiederruflich kippen kann.
Die Energieagentur setzt damit ein starkes Signal für den Weltklimagipfel, der ab dem 28. November im südafrikanischen Durban stattfindet.

http://www.ftd.de/politik/international/:auftakt-zum-gipfel-energieagentur-schlaegt-klimaalarm/60127408.html#utm_source=rss2&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/politik

Denn sie wissen nicht was sie tun - Nein, sie wollen es nicht wissen
Wer hat den Film Age of Stupid gesehen? Dort wird die Welt in einem Rückblick aus dem Jahr 2055 gezeigt und zwar indem Nachrichten und Berichte bis ca 2006 in den Kontext des sich beschleunigenden Klimawandels und von Klimakriegen gestellt werden.
Nun, wenn man sich die Ereignisse dieses Jahres vor die Augen hält, dann erscheinen die Nachrichten der letzten Jahre harmlos. Die Überschwemmungen, Dürren, Brände und andere Naturkatastrophen, die das Jahr 2011 brachten sind fast nicht mehr zu toppen. Denkste! Jeder weitere Temperaturanstieg verstärkt diese Katastrophen und sie werden immer häufiger.
Und was machen die Medien. Kein Wort vom Anteil des Klimawandels an diesen Katastrophen. Da wird El Nino und La Nina bemüht, ab und zu noch von Abholzung gesprochen, aber in den seltensten Fällen liesst man, dass die Menschen diese neuesten Katastrophen zum grossen Teil selber verursacht haben.

Siehe dazu auch ein interessantes Interview zu dem Einfluss von Klimawandel auf einzelne Wetterereignisse:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1587744/

Aktiv werden in der Schweiz
Die OccupyParadeplatz Leute sollen vom Lindenhof vertrieben werden. Bitte unterschreibt die Petition und helft, dass WIR dort bleiben können. WIR, denn die Probleme mit unserem derzeitigen Finanzsystem gehen uns alle an. Es ist doch erstaunlich was wir alles mit uns machen lassen. Da verzockt eine Branche das ganze Staatsgeld und niemand protestiert. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Occupy Leute bleiben können. Eigentlich sollten wir alle dort oben sein.
zum Unterschreiben: http://occupyparadeplatz.ch
Für die neusten Meldungen jeweils: http://occupyparadeplatz.ch/blog/

Lichtblicke
Jippi !!! - die Proteste haben gewirkt. Obama verschiebt die Genehmigung der neuen Ölpipeline, die quer durch die USA durch 6 Staaten von Kanada an den Golf von Mexiko führen soll. Und zwar um besonders agressives Rohöl aus Ölsanden zur Verarbeitung nach Texas zu transportieren. Das wäre eine Katastrophe sowohl für das Klima, wie auch für die Abbauregionen. Nun wird die Entscheidung bis nach den Wahlen vertagt. Sowohl Klimaschützer, Landbesitzer wie auch Farmer aus den Durchgangsstaaten haben protestiert, da im letzten Jahr einige Pipeline-Unglücke in den Staaten die Leute sensibilisiert haben. Es ist leider so, dass die Leute immer erst aufwachen, wenn sie persönlich betroffen sind und die Pipeline direkt durch den eigenen Garten läuft. Dann plötzlich sind die Gefahren, die von auslaufendem Öl ausgehen, sehr real und greifbar. Bill McKibben, der Gründer von 350.org hat sehr intensiv gekämpft und die Organisation darf sicher stolz sein, dass die Genehmigung dieser Pipeline nun erst mal verschoben wurde.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,797112,00.html
Weiter Infos und Unterstützen:
http://www.350.org/en/about/blogs/breaking-news-keystone-rejected-we-won-you-won-thank-you

Australien ist eines der ersten Länder, das trotz der Widerstände von mächtige Industrien,  z.B.der Kohleindustrie, eine CO2 Abgabe eingeführt hat.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,796439,00.html#ref=rss

Ausserdem habe ich einen sehr guten Blogbeitrag einer GLP (Grünliberale Partei) Politikerin gesehen, in dem endlich mal thematisiert wird, dass die Schweiz auch ein grosses Potential für Windenergie hat.
http://politblog.tagesanzeiger.ch/blog/index.php/6756/windenergie-eine-einmalige-gelegenheit-f-r-unser-land/?lang=de

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