Donnerstag, 13. Dezember 2012

Aktionen verschenken

Aktuell
Die Weltklimakonferenz in Doha ist beendet. Ich muss zugeben, dass ich mich sehr wenig damit beschäftigt habe, weil ich keine Hoffnung für eine Einigung hatte. Aber ich will euch wenigstens in Kürze über die margeren Ergebnisse informieren.

Es gibt ein Kyoto II Abkommen - also einen weiteren CO2 Emissionenhandel, aber nur in einigen Ländern, es betrifft also nur 15% des CO2 Ausstosses. Die Haupterzeuger von CO2: USA und China haben weiterhin blockiert. Allerdings gibt es auch in diesen Ländern Anstrengungen den CO2 Ausstoss zu senken, China ist z.B. schon fast Vorreiter beim Bau von Erneuerbaren, will sich aber international nichts vorschreiben lassen.  Experten werten den Abschluss immerhin als geringe Hoffnung, dass es 2015 ein Abkommen zwischen allen wichtigen Ländern geben könnte.
http://www.euractiv.de/energie-und-klimaschutz/artikel/un-klimagipfel-minimalkonsens-und-kyoto-protokoll-ii-006988

Auf das können wir aber nicht warten. Klar ist mittlerweile, dass die globale Einigung in keinster Weise ausreicht um das angestrebte 2 Grad Ziel zu erreichen. 4-6 Grad stehen uns bevor, mit massiven Auswirkungen auf unsere Zukunft. Die einzige Lösung aus meiner Sicht: Wir müssen lokal handeln und uns von unten international vernetzten.

350.org - eine amerikanische Klimaschutzorganisation ruft zu einem weltweiten Aktivistentreffen in der Türkei auf, bei dem Aktionsmöglichkeiten und Vernetzung diskutiert werden soll.
http://globalpowershift.org/hintergrund-global-power-shift/

Geschenkidee - garantiert neu !
Nein, ich komme jetzt nicht mit dem ultimativen Kauftipp. Die findet ihr schon woanders. Aber eine Idee, was ihr schenken könntet, habe ich natürlich schon. Ich selber bin ja dieses Jahr fein raus, da ich einfach allen mein neues Buch "von Klima und Kaninchen" verschenken kann. Aber das wäre für euch zu einfach und nur was für Langweiler. Allen Individualisten und Einfallsreichen  empfehle ich: Verschenkt doch eine persönliche Aktion, z.B. dass ihr für den Beschenkten einen Leserbrief schreibt oder an eine Demo geht oder vor eurem Rathaus protestiert, während er zuhause gemütlich vor dem Fernseher abhängen darf ; )

Lichtblicke
Kinder spielen auf Instrumenten, die aus Müll gemacht sind:
http://vimeo.com/52711779

Greenpeace Italien protestiert gegen Kohlekraftwerke:
http://www.greenpeace.org/italy/it/multimedia/Video/Nessuna-festa-per-Enel/

Greenpeace konnte einige grosse Modeketten, z.B. Zara, Esprit und Mango zu giftfreier Produktion verpflichten. Die Kampagne nimmt sich immer einen grossen Hersteller vor und bringt so einen nach dem anderen zum Handeln.Gerade ist Levis dran. Sowohl in den Herstellerländern, wie auch auf den Kleidern selber, werden grosse Menschen an gefährlichen Chemikalien verwendet.
http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Kampagnen/Chemie/detox/detox-levis/

Familie Marchand lebt nachhaltig ; )
https://docs.google.com/open?id=0Bw1cB-30ESQnVGZPWGpNMzhmMDg

Für Kurzentschlossene in Zürich
Heute Abend Film Wasteland in der roten Fabrik um 19:45.
http://www.rotefabrik.ch/de/home/

Liebe Grüsse
Christina

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Filmreihe "Nebenrolle Natur" zeigt Wasteland

Wasteland
Do. 13. Dezember 2012, 19:45h
Rote Fabrik, Zürich, Aktionshalle, Eintritt 10 CHF
2010, 99min, Brasilien, UK, OmU

Am nächsten Donnerstag gibt es wieder einen sehr eindrücklichen und tollen Film in der roten Fabrik. Anschliessend haben wir ein Mitglied des Club of Rome auf dem Podium.
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=sNlwh8vT2NU

Es wäre schön euch dort zu sehen.

liebe Grüsse
Christina

Dienstag, 27. November 2012

Auf ein Neues

Aktuell
Die Klimakonferenz 2012 ist heute in Doha in Katar gestartet - dem Land mit dem höchsten pro Kopf CO2 Ausstoss überhaupt.Ich wäre gerne hoffnungsvoll bezüglich dieser Konferenz, aber das fällt angesicht der Entwicklungen der letzten Jahre immer schwerer. Dabei übertrifft die Geschwindigkeit des Klimawandels mittlerweile sogar schlimmste Befürchtungen. Auf der folgenden Seite findet ihr die neuesten Pressemeldungen zum Klimagipfel http://www.climatiq.ch/news/cop-special.html

und einen Rap der besonderen Art
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1iVDHiOEBvw

Weltbank warnt eindrücklich
Die meisten Länder nehmen den Klimaschutz immer noch nicht so richtig ernst. Obwohl auf allen Ebenen bereits neben CO2 Reduktion auch über Anpassungsstrategien gesprochen wird. Denn die Auswirkungen und Probleme des Klimawandels werden immer sicht- und spürbarer. Mehr und mehr Organisationen und sogar Firmen warnen vor dem Klimawandel. Versicherungen gehören dabei zu den dringlichsten Warnern, da sie mit ihren umfassenden Datenanalysen die Klimaentwicklung sehr genau beobachten können. Nun kommt auch noch die Weltbank dazu und beschreibt in ihrem neuen Bericht die Schrecken einer 4 Grad wärmeren Welt. Sogar die Presse nahm den Bericht breit auf, man findet die Warnung im Fokus, Spiegel, FAZ, Zeit, SF1 usw.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-11/klimawandel-weltbank-bericht

Originalbericht:
http://climatechange.worldbank.org/sites/default/files/Turn_Down_the_Heat_Executive_Summary_English.pdf

Wir brauchen Verbote - keine Emissionszertifikate oder Subventionen
Wenn man den Bericht oben im Original liest, dann kann einem schon Angst und Bang werden und man möchte seinen Politikern zurufen, dass es klare Gesetze zum Klimaschutz geben muss. Und zwar nicht mit Subventionen, sondern mit klaren Regeln. Genauso, wie man sich im Auto angurtet, einen Helm auf dem Motorrad trägt, Gewässer nicht vergiftet oder den Müll nicht einfach auf die Strasse schmeissen darf, so muss es verboten werden unsere Atmosphäre mit CO2 aufzuheizen und unser Klima zu verändern, Punkt.

Es ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht, aber wenn man klare Ankündigungen für eine schrittweise Einführung dieser Gesetze macht, dann können sich auch die Unternehmen und Bürger darauf einstellen. Ein erster Schritt dazu kann sein, dass man die Kosten in die Preise mit einberechnet und damit den Konsumenten schon durch ein Preissignal zeigt, wie schädlich die Produkte für die Umwelt sind. Die Kosten der Schäden, die CO2 verursacht, müssen im Preis sichtbar werden, also transparent gemacht werden. Erst mit den korrekten Preisen kann der Verbraucher die richtigen Kaufentscheidungen treffen. So wäre dann das Ökoprodukt aus der Region billiger als die eingeflogene Avocardo. Es wäre dann günstiger Zug zu fahren, anstatt zu fliegen, und der Apfel von nebenan wäre billiger, als das eingeflogene Obst. 
Es ist dabei wichtig, dass wir immer wieder von unseren Politikern griffige Gesetze zum Klimaschutz fordern und sie bei unbequemen Entscheidungen dann aber auch unterstützen. 
Aber eben - schlussendlich müssen wir den CO2 Ausstoss drastisch reduzieren. Bei der Herstellung von Produkten darf man giftige Gase auch nicht in die Luft rausblasen. Auch, wenn das den Herstellungsprozess vereinfachen würde. CO2 und die anderen Klimagase sind hochgefährlich für unser Überleben.

Lichtblick
Oliver und ich haben es endlich geschafft. Wir haben unsere Konten gezügelt - zur Alternativen Bank Schweiz. Hier wissen wir genau was mit unserem Geld passiert und eben auch nicht passiert. Wir unterstützen keine hohen Boni, Millionengewinne, Spekulationen, Investitionen in Kohlekraftwerke. Es ist ein gutes Gefühl, aber hat viel zu lange gedauert. Ich hoffe, ihr schafft es schneller und lasst euch dabei von folgendem kurzem, amüsanten Filmchen bewegen
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4fBZKakgBOE

liebe Grüsse
Christina

Montag, 5. November 2012

Stichwort Versorgungssicherheit

Aktuell - Die Zukunft ist da, zumindest in New York

Liebe Strombranche
Versorgungssicherheit ist wichtig, das sagt ihr uns immer wieder. Und diese kann man nur mit den bewährten Technologien und fossilen Kraftstoffen, wie z.B. Kohle, Gas und Atom erreichen. Ansonsten wird es teuer und unsicher. WIE BITTE ! Und wie soll Versorgungssicherheit sichergestellt werden, wenn die Natur verrückt spielt? Wenn immer stärkere Stürme Masten umknicken? Überflutungen die grundlegenden Funktionen von unseren Häusern und auch den Strom lahmlegen? Wenn heisse Sommer Flüsse austrocknen, die die Kraftwerke kühlen sollen?

Ich persönlich finde ein stabiles Klima auch sehr wichtig für eine sichere Versorgung und zwar nicht nur mit Strom, sondern auch mit Lebensmitteln und Wasser. Die Amerikaner sehen derzeit, wie super die Versorgung mit sicherem fossilen Strom ist, wenn Naturgewalten zuschlagen. Die Abhängigkeit von Strom ist enorm, vor allem, wenn man im Hochhaus lebt und auch die Heizung und das Kochen nur elektronisch funktionieren. Es hilft eben auch die beste, immer zur Verfügung stehende Energie nichts, wenn das System rundherum immer unstabiler wird.

Einige werden jetzt denken: "Naja, das ist ja weit weg. In Europa haben wir nicht solche Naturkatastrophen zu befürchten." Stimmt vielleicht für die Schweiz und Deutschland, wir sind in einer besseren Ausgangslage und auch unsere Netze und Infrastruktur sind besser. Aber auch wir sind nicht gefeit vor den Auswirkungen des Klimawandels und wir leben nicht allein auf dieser Welt. Mit der Globalisierung hängen viele unserer Jobs von der Wirtschaft im Ausland ab und wenn die Welt um uns herum unsicherer wird, dann wird das auch bei uns ankommen.

Deshalb liebe Strombranche: Unsere Stromversorgung darf nicht auf Kosten vom Klimaschutz gehen. Denn Überflutungen, Stürme, Trockenheit usw. werden durch den fortschreitenden Klimawandel verstärkt und machen unser Leben definitiv unsicherer. Die aktuellen Bilder aus New York sehen aus wie aus einem Katastrophenfilm und vor genau diesen Verhältnissen haben viele Klimaforscher gewarnt. Wenn solche Jahrhundertstürme bald jährlich eintreffen und der Aufbau immer wieder einige Milliarden kostet, dann wird es definitv zu teuer einfach so weiterzumachen wir bisher.

Warum steht ihr denn nicht mal ehrlich da und macht uns eine wirkliche Vollkostenrechnung für die nächsten 20 Jahre (das gilt auch für die Politik). Und rechnet bitte Überschwemmungen, Trockenheit, Sturm- und Hagelschäden, die Atemwegserkrankungen, den Waldverlust, die verlorenen Tierarten und die Katastrophenschäden mit ein. Und dann wollen wir mal sehen, welche Stromerzeugung wirklich günstiger wegkommt und ob es nicht vielleicht doch billiger ist, Stromleitungen unter die Erde zu verlegen und jetzt mehr für Strom zu bezahlen, als in Zukunft mit riesigen Schäden belastet zu werden.

Artikel in der Süddeutschen:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kosten-der-katastrophe-sandy-deckt-amerikas-schwachstellen-auf-1.1510914
http://www.sueddeutsche.de/wissen/meteorologische-erklaerung-fuer-sandy-rezept-fuers-desaster-1.1510244

Blogbeitrag eines führenden, deutschen Klimaforschers über die Veränderung der Stürme durch Klimawandel:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2012-10-29/infos-zum-supersturm-sandy#comments

Lichtblick
Unsere Filmreihe "Nebenrolle Natur !" in der roten Fabrik geht weiter. Merkt euch doch schon mal folgende Termine vor. Beginn jeweils 19:45 Uhr, nach dem Film haben wir immer noch eine spannende Persönlichkeit auf dem Podium.

Donnerstag 15. November 2012: Und dann der Regen
Donnerstag 13. Dezember 2012: Wasteland
Donnerstag 17. Januar 2012: Die unbequeme Wahrheit über die Ozeane
Donnerstag 14. Februar 2012: Bold Native 



Für den ersten Termin konnten wir den bekannten Umweltschützer Franklin Frederick gewinnen, der in Brasilien seit über 10 Jahren um den Erhalt von Wasserquellen für die Allgemeinheit kämpft und es geschafft hat den Multi Nestle in die Schranken zu weisen.


Persönlich
Vorraussichtlich kommt der Fernsehbeitrag über unsere Familie morgen abend in Schweiz Aktuell (ab 19 Uhr auf SF1). Es kann sich aber durch Aktualitäten weiter verschieben.

Liebe Grüsse
Christina









Mittwoch, 31. Oktober 2012

von Klima und Kaninchen

Unglaublich aber wahr, mein Buch ist da!
















Das Buch ist jetzt online als richtiges Buch überall bestellbar. Das E-Book dauert noch 2-3 Wochen. Jedes Buch wird übrigens erst bei der Bestellung gedruckt - Print on Demand bzw. Book on Demand.

http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=892323 direkt beim Verlag

http://www.amazon.de/von-Klima-Kaninchen-ver%C3%A4ndern-dabei/dp/3848231395/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1351679224&sr=8-2

Ich kann als Autorin eine grössere Anzahl Bücher günstiger kaufen. Allen fleissigen Zürcher Bloglesern biete ich an, das Buch exklusiv für 15 CHF bei mir zu kaufen. Schreibt mir ein Mail und dann mache ich eine Sammelbestellung. Ihr müsst es aber bei mir abholen oder ich übergebe es, wenn wir uns irgendwo treffen.
Ich bin sehr gespannt, wie es ankommt, gebt mir Feedback.

Liebe Grüsse
Christina

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Weniger Müll und mehr Geschmack


Was bist du für ein Typ? Nimmst du gerne Herausforderungen an? Wird dir schnell langweilig? Dann versuch es doch mal mit einem Bio-Abo oder einer Bio-Kiste, also mit Vertragslandwirtschaft. Das hat folgende Vorteile, die mir persönlich viel Spass machen, aber einen auch manchmal ganz schön herausfordern können.

Weniger Müll
In der normalen Lebensmittelproduktion wandert die Hälfte der kostbaren Lebensmittel auf den Müll. Schon auf dem Feld wird ein grosser Teil wieder untergepflügt. z.B. bei Kartoffeln, bleiben alle zu Kleinen oder zu Grossen liegen, weil sie nicht den Normen des Lebensmittelhandels entsprechen. Man könnte sich also super selber mit Kartoffeln versorgen, wenn man einfach auf den Feldern nachsucht. Bei der Vertragslandwirtschaft dagegen wird alles geerntet. Krass ist, dass bei dieser ersten Verschwendung der ganze Dünger, Arbeitszeit des Bauern, Öl für die Maschinen verbraucht werden und trotzdem so viel auf dem Feld liegen bleibt.
Wenn wir alles ohne Zwischenhandel in die Tüte (Kiste, Sackerl usw.) bekommen, dann fällt auch der Teil des Gemüses weg, der im Laden schlecht wird. Denn um immer eine schöne, volle, attraktiven Gemüsetheke zu haben, wird ständig aussortiert und neu nachgelegt. Das ist noch mal eine ganze Menge Müll, sogar im besten Bioladen. Das weiss ich aus eigener Erfahrung, seit ich wegen der Kaninchen regelmässig den Müll im Bioladen untersuche.
Und zuhause fliegt nochmal ein grosser Anteil der Lebensmittel in den Müll. Erstens wird man im Laden oft dazu verführt mehr einzukaufen, als man braucht, und zweitens kauft man zum Teil für die ganze Woche ein und plant die Gerichte nicht richtig durch.
Wenn man also die Biokiste nutzt und nicht noch zusätzlich einkaufen geht, dann hat man folgende Vorteile:
  • Man hat nur frisch geerntet, regionale und saisonale Ware, von denen man auch weiss wo sie herkommt.
  • Man muss sein Gehirn anstrengen (vor allem am Anfang) um aus ungewohntem Gemüse und Obst etwas Feines zu zaubern.
  • Man hat eine genau planbare Menge für die ganze Woche.
  • Man ermöglicht einem Bauern ein normales Einkommen und ein gute Arbeit.

Es ist doch toll, dass wir es sowohl beim Strom, wie auch den Lebensmitteln bereits jetzt selber in der Hand haben, was wir konsumieren wollen. In Zürich und vielen anderen Städten gibt es die Möglichkeit Biolebensmittel im Abo zu kaufen, welches dem Bauern faire Preise und die Abnahme seiner Produkte garantiert. In den letzten Jahren sind auch diverse Genossenschaften entstanden, die selber zusammen mit Gärtnern Land pachten und Gemüse anbauen. In meinem Blog findet ihr viele Links dazu. Und falls es bei euch nichts gibt: Dann gründet doch einfach selber eine Lebensmittelgenossenschaft.



Lichtblick
Wir waren am Wochenende in Freiburg und waren in der wunderschönen Natur des Schwarzwaldes Wandern und Radfahren. Das hat wirklich gutgetan und war ein Lichtblick für meinen Rücken. 
Oliver hat beim Science Slam in Freiburg mitgemacht. Das ist eine Veranstaltung, wo Wissenschaftler ihre Forschung unterhaltsam und anschaulich in 10 Minuten vor einem Publikum erklären. In Freiburg hat Olli vor ca. 400 Gäste einen super Vortrag vorlegt und damit den Slam und die Ausscheidung nach Berlin gewonnen. Das müsst ihr euch anschauen. Sobald es online ist, werde ich euch benachrichtigen.
Hier schon mal ein Foto vom stolzen Gewinner:
Foto: Der Gewinner des Science Slam, Oliver Marchand, erhält den Titel Master of Slam.

Liebe Grüsse
Christina



Montag, 15. Oktober 2012

Film = Buch

Aktuell
Wir werden berühmt - vielleicht. Eine Bekannte, die beim Schweizer Fernsehen arbeitet, wollte gerne einen Bericht über eine nachhaltige Familie drehen. Irgendwie kam sie auf uns - so ein Zufall ; ). So waren wir, oder besser, wie wir gegen den Klimawandel aktiv sind, in den letzten Wochen zweimal Mittelpunkt einer Filmcrew. Es wird einen kleinen Beitrag in der Sendung “Schweiz Aktuell” geben. Ihr werdet von mir erfahren, wann wir gesendet werden.


Film = Buch
Ich hatte schon länger die Idee meine besten Blogbeiträge zu einem Buch zusammenzufassen. Denn die meisten meiner Blogs sind immer noch aktuell, nur macht es keinen Sinn sie nochmal zu posten. Und wer liesst schon alte Blogbeiträge. Ein Buch kann man auch einfacher unterwegs lesen oder auch mal verschenken. Und die Texte dürfen auch mal länger sein.

Vor kurzem bin ich also auf einen Artikel gestossen, in dem erklärt wurde, wie einfach es ist im Internet sein eigenes Buch zu verlegen. Das einzig schwierige ist es, das Buch auch bekannt zu machen. Da hat es plötzlich klick gemacht. Der Fernsehbeitrag wäre ja ideale Werbung für das Buch.

Das wichtigste an so einem Buch ist natürlich ein Titel der Lust machen soll das Buch zu lesen und total cool ist. Von nun an war ich in jeder freien Minute damit beschäftigt an meinem Titel zu arbeiten. Das liess mir keine Ruhe. Deshalb konnte ich auch keinen Blog mehr schreiben. Ich studierte sogar Bücher zum Thema und las zahllose Internetratgeber. Z.B. wurde empfohlen, dass der Titel irgendwie das Wort Sex und auch Geld oder Finanzkrise enthalten soll. Auch Rezeptbücher kommen immer gut an. So spielte ich z.B. mit dem Titel: Eros, Euros und Gyros und was das mit dem Wetter zu tun hat. Mir war auch schon eine lustige Einleitung zu diesem Titel eingefallen, aber dann verwarf ich den Titel doch wieder.

Nun aber ist der Titel gefunden und jetzt muss ich doch tatsächlich auch am Inhalt arbeiten. Das Überarbeiten der Blogbeiträge ist doch mehr Arbeit, als ich dachte und so arbeite ich zur Zeit regelmässig am Buch, stelle die Kapitel zusammen und schreibe Zwischenkommentare usw. Leider spielt mein Rücken auch nicht so super mit und so kann ich nur begrenzt sitzen. Auch das ist ein Grund für meine fehlenden Blogs in letzter Zeit. Aber das Ende ist absehbar und dann werde ich mich wieder voll meinem Blog widmen. Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht viel Wichtiges zu berichten.


Energiewende in Deutschland - volle Breitseite aus der Presse
Die Presse geht mit voller Breitseite auf die Energiewende los. Schon seit Monaten wird die Preissteigerung der Erneuerbaren Energien Umlage in der Presse gross breitgetreten und zum Teil mit alarmistischen Aussagen wie: Der Strompreis steigt um 50%. Armen wird der Strom abgestellt.

Bitte lasst euch davon nicht beeindrucken. Das ist Propaganda der bestehenden Stromunternehmen und alten Atom-Dinosauriern. Leider sind sie sehr erfolgreich.

Dabei steigt der Strompreis nur von ca. 23 Cent auf 25 Cent, was an Mehrkosten ca. einer Tasse Kaffee im Monat entspricht. Das kann jeder verkraften, selbst Sozialhilfeempfänger. Im Gegenteil: Der Strom ist ja immer noch viel zu billig, wenn die Leute alte Fernseher weiter den ganzen Tag laufen lassen, das Licht nicht ausschalten usw. Strom kostet einfach fast nichts. Er müssten sogar viel teurer sein, damit es sich richtig lohnt effizienter damit umzugehen.

Aber selbst diesen geringen Preisanstieg könnte man verhindern, wenn nicht zahlreiche Firmen Ausnahmeregeln ausnutzen würden und den Strom selber aber durch die Erneuerbaren total günstig beziehen. Diese Tatsache ist sehr gut in diesem 5-minütigem Bericht erklärt.
https://www.campact.de/eeg-ausnahmen/appell/5-minuten-info/?_mv=kqRSrDrc9DDmCacwBVnZ7
Bitte unterschreibt auch den Appell von campact, die Energiewende nicht kentern zu lassen.
https://www.campact.de/eeg-ausnahmen/appell/teilnehmen/


Nur den Mut nicht verlieren
Die Presse hat doch immer etwas zu motzen. Entweder sind die Klimawissenschaftler unseriös, wenn sie vor schlimmen Folgen warnen oder sie warnen nicht stark genug. Mir ist aus privaten Gesprächen mit Klimawissenschaftlern bekannt, dass diese unter ungeheurem Druck von den Medien stehen und auch privaten Angriffen von Klimaleugnern ausgesetzt sind, z.B. mit krassen Drohbriefen. Da wird man extrem vorsichtig. Der folgende Artikel zeigt auf, wie es in Realität um unser Klima steht. Trotzdem müssen wir sowohl mit der Energiewende, wie auch anderen Lösungen weiter vorwärts machen. Denn diese haben auch noch viele andere positive Effekte.
http://www.zeit.de/2012/41/Vier-Grad-Klimapolitik-Klimawandel/seite-1


Lichtblick
Wer Hausbesitzer ist, in einer Genossenschaft wohnt usw. kann dem ganzen Irrsinn einfach den Rücken kehren und zum Selbstversorger werden. Die Technologien gibt es schon jetzt.
http://www.wiwo.de/technologie/umwelt/oekostrom-rundum-selbstversorger-dank-fotovoltaik-/7219534.html

Zu Stromspeicherung werden auch laufend weitere Technologien erforscht. Zum Beispiel die Speicherung von Strom mit komprimierter Luft. Dazu wird Luft mit Hilfe von Strom und Druck zusammengedrückt. Diese Luft kann dann später wieder herausgelassen und damit Strom erzeugt werden.
http://www.lightsailenergy.com/tech.html

Aktiv in Zürich
In Zürich findet diese Woche das DANACH Symposium statt. DANACH will aufzeigen, dass der Wandel zu einem nachhaltigem Leben möglich ist, welches unsere Lebensgrundlage schützt anstelle sie zu zerstören – und erst noch viel mehr Lebensfreude bringen kann. Dazu sollen Ideen und Aktionen gebündelt werden, um gemeinsam erfolgreicher zu sein. Akteure aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Transition, Finanzsysteme, Wirtschaft usw sollen die Möglichkeit erhalten sich zu vernetzten. Jeder kann gratis teilnehmen, man sollte sich aber anmelden.
http://www.danach.info/

Liebe Grüsse
Christina

Mittwoch, 12. September 2012

Volles Programm

Aktuell
Meine Agenda diese Woche quillt über. Hier ein kleiner Einblick:

Montag Abend
“Green Buzz” im Seebad Enge war ein trendiges Treffen von ca. 200 nachhaltigen Lebemenschen, meist junge, gutaussehende, elegant gekleidete Menschen, die Nachhaltigkeit mit gutem Leben und Erfolg verknüpfen. Dieser Anlass war allerdings speziell, da zusammen mit South Pole Carbon organisiert, eine Firma, die CO2 Kompensationsprojekte macht, normalerweise sind ca. 30 Personen anwesend und es ist viel persönlicher. 
http://greenbuzz.ch/about/

Dienstag Abend
Elternrat-Wahlabend in der Schule. Ich habe mich spontan entschieden doch wieder mitzumachen und bin nun im Mittelstufenrat.

Mittwoch Nachmittag
Forum über Windenergie an der ETH, wobei mich besonders das Potential der Windenergie in der Schweiz interessiert. Diese wird nämlich meiner Meinung nach hier völlig unterschätzt.

Mittwoch Abend
Jubiläumsveranstaltung des Club of Rome zum Thema “Grenzen des Wachstums” in Winterthur. Vor 40 Jahren hat der Club of Rome bereits vor den Folgen des Wachstums gewarnt und der Bericht, der in breiten Kreisen Beachtung gefunden hat, ist aktueller denn je. http://www.clubofrome.de/

Donnerstag Nachmittag
Oliver und ich leiten einen Workshop zum Bau von 3 Solardörrern zusammen mit Seedcity 
http://www.globosol.ch/gs/images/Downloads/Tunneltrockner_dt.pdf

Sonntag
Besuch beim Brunch der Lebensgemeinschaft  Yamagishi in der Nähe von Winterthur. Ich möchte gerne mehr darüber erfahren, wie es ist, wenn man ein komplett anderes Leben führt, als es bei uns so üblich ist. In den Ymagishi Dörfern wird auf eigenen Besitz verzichtet und alles wird gemeinschaftlich organisiert. Das grösste Dorf in Japan hat 1000 Einwohner, Schulen, Universitäten usw. Ich bin schon gespannt, ob man bei einem Besuch etwas von der Lebensphilosophie mitnehmen kann. 
http://yamagishi.ch/index.php

Glücklicherweise ist es nicht jede Woche so, sonst würde ich das nicht alles durchhalten. Es soll euch aber auch aufzeigen, dass es sehr viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich zu informieren, seine Freizeit zu gestalten und auch mitzumachen. Für mich ist es irgendwie befriedigender als ein Abend vor dem Fernsehen. Nächste Woche werde ich euch informieren, wie es war.

Pumpspeicherkraftwerke in der Schweiz
Die Schweizer Stromunternehmen hatten schon bessere Zeiten - noch vor kurzem konnten sie mit ihren Pumpspeicherkraftwerken teurem Spitzenstrom verkaufen. Seit in Deutschland die Photovoltaik an guten Tagen den kompletten Strombedarf von ganz Deutschland decken kann, ist dieses Geschäftsmodell hinfällig. Es war zwar eigentlich vorhersehbar, aber man gibt sich dennoch sehr überrascht. Das Thema wurde gross von den Schweizer Medien aufgegriffen. Da die meisten Stromunternehmen zumindest teilweise in Besitz von Kantonen und Gemeinden sind, betrifft es natürlich auch alle Bürger direkt, da die Einnahmen der Gemeinden sinken. Ich habe folgenden, der am Montag im Tagesanzeiger veröffentlicht worden ist. Das hat mich natürlich sehr gefreut, vor allem da ich schon von zwei Seiten Feedback und Lob bekommen habe.

Mein Leserbrief im Tagesanzeiger vom 10.9.2012
Einige Schweizer Stromunternehmen klagen über sinkende Rentabilität ihrer Pumpspeicherwerke.Sie haben dabei in der Vergangenheit offensichtlich die schnelle Entwicklung auf dem Markt der Erneuerbaren falsch eingeschätzt oder haben geglaubt, dass sie mir ihrem starken Widerstand die Energiewende verzögern können.

Jetzt agieren sie weiter nicht zukunftsgerichtet und ohne Visionen. Anstatt die Energiewende nun mit Volldampf veranzutreiben, also die Photovoltaik in der Schweiz schleunigst auszubauen, die konventionelle Stromerzeugung dabei parallel herunterzufahren und dann mit den Pumpspeichern den tagsüber produzierten Solarstom Nachts wieder lohnend einzuspeisen, versuchen sie weiterhin teure Kohlekraft oder Gaskraftwerke im Ausland zu bauen (Repower), in der Presse die Energiewende als zu teuer zu verteufeln und zusätzlich noch Subventionen zu fordern. Dass sie besonders mit dem Bau weiterer konventioneller Kraftwerke die Pumpspeicherwerke, die sie selber geplant haben noch weniger rentabel machen, scheint irgendwie nicht klar zu werden.

Das ist schade, denn gerade die bestehenden Stromunternehmen hätten die besten Startbedingungen um dank und mit der Energiewende auch in Zukunft gute Geschäfte zu machen.

Lichtblick
Wir haben eine Pelletheizung von Ökofen im Keller. Seit einem Jahr entwickelt die Firma mit Volldampf eine kombinierte Heizung mit Wärme und Stromerzeugung, eine sogenannte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK). Nachdem solche Anlagen für Gas seit wenigen Jahren schon im Markt sind und auch bei Einfamilienhäusern nun die kombinierte Erzeugung von Strom und Heizungswärme möglich ist, gab es solche Systeme für Holzheizungen (als Blockkraftwerk) nur für grössere Wohneinheiten. Zukünftig gibt es also neben der PV-Solaranlage für den Sommer, zusätzlich die Möglichkeit im Winter seinen Strombedarf selbst mit erneuerbaren Energien zu decken. Das System geht nun in die Feld- und Langzeittests, bis es dann auf den Markt kommt.
http://www.okofen-e.com/de/okofen-e/oekofen_e-pelletsheizung.html

Viele Spass beim Lesen
Christina

Freitag, 31. August 2012

Wieder da


Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte

Hier die neueste Mail zu meinem Blog. Alle Mails und mehr findet ihr unter:
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com

Aktuell
Nach 32 mal  Umsteigen mit je 16 Gepäckstücken auf Fahrrad, Bus, Bahn und Schiff und tollen Erlebnissen beim Campen, LindyHoppen, radeln, baden, Blaubeeren und Himbeeren pflücken, Kanu fahren, klettern, Mücken erschlagen, kratzen und besichtigen in Kopenhagen - Kalmar - Linköping - Stockholm - Herräng - Trondheim - Oslo - Hamburg, sind wir wohlbehalten wieder zurück und der normale Alltag hat uns wieder. Der Urlaub hat gut getan und gezeigt, dass man auch den hohen Norden sehr gut mit Kindern und ohne Auto oder Flugzeug bereisen kann. Der Platz und die Weite sind toll, aber es war schön noch einige richtig heisse Sommertage in der Schweiz zu haben. Wir sind direkt aus dem Nachtzug an die Limmat und haben erst mal gebadet.

Ich freue mich jetzt auch wieder aufs Schreiben, muss aber erst wieder reinkommen. Deshalb heute nur ganz kurz.

Aktuell in Zürich - Olli tritt auf
Am Wochenende finden in Zürich an der ETH die Zürcher Wissenschaftstage (Scientifica) statt. An zwei Tagen gibt es Vorträge, Experimente, Ausstellungen mit Schwerpunkt Gesundheit. Olli hat an der Veranstaltung auch einen grossen Auftritt, er macht nämlich mit seiner Klimaskeptiker Nummer am Samstag beim Science Slam mit. Wir werden also mit den Kindern da sein und ihn unterstützen.
http://www.scientifica.ch/
http://www.scientifica.ch/events/scientifica-zelt/science-slam/

Lichtblick
Ich habe heute einen lustigen Clip gesehen, der die Herausforderungen beim Kampf gegen den Klimawandel in wenigen Sekunden zeigt http://apps.facebook.com/fightcotwo/Viel Spass


Gruss
Christina

Freitag, 6. Juli 2012

Ihr Katastrophe’hen kommet

Ihr Katastrophe’hen kommet
oh kommet doch bald
Und rettet die Erde
und rettet den Wald
denn seht wie die Menschen in wenigen Jahrn
Mit Erde und Meer schlimm sind verfahr’n

Je früher wir merken, je eher verstehn
dass alles kaputtgeht, was wir je gesehn

desto schneller, so hoff ich, wird etwas passier’n
bevor es zu spät ist, müssen wir reagier’n

Aktuell
Fragt mich nicht, warum mir ausgerechnet dieses Weihnachtslied wie ein Ohrwurm im Kopf rumgeistert und mich zum dichten inspiriert hat, ich weiss es nicht. Aber Grass hat es auch mit einem “Gedicht” auf die Titelseiten geschafft - man weiss ja nie.

In den USA ist die Zukunft eingetroffen. Hitzewellen und Stürme legen ganze Metropolen lahm, die Menschen leiden unter Zerstörung, Stromausfall und Hitze. Solche Szenarien werden mit beschleunigtem Klimawandel immer häufiger. Alle klagen über Hitzetote und fehlende Klimaanlagen. Das mutet schon fast etwas grotesk an, im Angesicht von Millionen von Menschen, die in Afrika durch den Klimawandel verhungern oder ein Leben lang unter grosser Hitze leiden, ohne je eine Klimaanlage geschweige denn eine ausreichende Wasserversorgung zu haben.

Aber so schlimm diese Katastrophen für den Einzelnen sind. Es ist wichtig, dass es sie gibt. In den USA kommt doch endlich mal wieder die Diskussion über den Klimawandel in Gang und man kann nur hoffen, dass die grössten Erzeuger von Klimagasen realisieren, dass es 
1. den Klimawandel gibt (in den USA gibt es mächtige Klimaleugner, z.B. die Öl- und Gasindustrie) und 
2.  dass dieser auch für Amerika selber schlecht ist und nicht nur für weit entfernte Afrikaner. 

Wenn man in news.google.com die Worte “heat wave climate change” (Hitzewelle Klimawandel) eingibt, dann erhält man 512 Treffer über Artikel die in der englischsprachigen Presse in den letzten 2 Tagen veröffentlicht worden sind. In allen wichtigen US-Zeitungen wird ausführlich der Zusammenhang zwischen Extremereignissen und Klimawandel diskutiert. Ich habe einige Artikel gelesen und überwiegend erscheint mir die Berichterstattung gut zu sein und die Gefahren des drohenden Klimakollapes gut darzustellen.

Wer nicht hören will, muss fühlen
Stimmt immer noch, denn offensichtlich (wie auch Fukushima zeigt), muss immer erst etwas passieren, bevor man schlauer wird (und manchmal hilft selbst das nicht). Leider haben wir aber nicht die Zeit, um die schlimmen Ereignisse abzuwarten und dann zu sagen, so jetzt ändern wir uns und dann wird alles wieder gut. 

Denn sobald einige Klima-Kipppunkte zu weit überschritten sind, können wir CO2 sparen, wie wir wollen, es wird nichts mehr bringen. Deshalb brauchen wir so schnell wie möglich die Katastrophen, Überschwemmungen, Trockenheiten usw.. 

Denn das Meer schwächt leider den Effekt vom CO2 enorm ab, indem es ein riesiger CO2 Speicher ist und ausserdem auch noch Wärme speichert. Dadurch wird die Erwärmung der Atmosphäre verlangsamt. Das ist aber eine heimtückische Verzögerung, denn sobald das Meer zu warm wird, gibt es den gespeicherten und noch zusätzlich CO2 ab und dann kann es plötzlich noch schneller gehen.
In der wärmeren Luft kommt es häufiger zu Waldbränden = mehr CO2.
In den Permafrostböden taut das Methan auf = mehr Klimagase.
Leider ist der Klimawandel ein Paradebeispiel für positive Feedback-Mechanismen, also sich selbst verstärkende Effekte.
Aber bereits jetzt enthält die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit. Feuchtere warm Luft führt häufiger zu starken Niederschlägen und Hagel und zu Extremereignissen.

Hagel
Jeder, der gärtnert weiss, wie verheerend Hagel die gesamte Ernte vernichten kann. Wenn nun häufiger Hagelstürme über die Ernte niederprasseln, dann ist die Möglichkeit von Ernteausfällen viel grösser. Sommergewitter, schwülwarme Luft, weniger Abkühlung gerade in der Nacht. Alles Effekte des Klimawandels.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/07/05/Schweiz/Klimaexperte-zu-Wetterextremen-Damit-muessen-wir-leben?WT.zugang=front_na4

Und noch was. Die etablierte Stromindustrie versucht uns vorzugaukeln, dass mit bestehenden Kraftwerken unsere Stromversorgung sicher ist und mit Erneuerbaren nicht. Ich weiss nicht, ob die Stromunternehmen in den USA mit denselben Märchen auf Kundenfang gehen. Mir persönlich erscheint es viel sicherer mit einer PV Anlage auf dem Dach, einem kleinen Speicher im Haus zumindest an heissen Sommertagen meinen Strom selber herstellen zu können. Dezentrale Systeme sind normalerweise viel stabiler, dann z.B. wenn wegen mangelnder Kühlungsmöglichkeit konventionelle Kraftwerke gedrosselt werden müssen.

Lichtblicke
Das Solaranlagen sichere Werte sind, das finden offenbar auch die Wiener. Alle Anteile am ersten Wiener Solarkraftwerk sind innerhalb von 26 h verkauft worden.
http://wien.orf.at/news/stories/2522906/

Ich finde, dass wir vor allem alle geeigneten Dächer und Fassaden nutzen sollten. Trotzdem ist es sicher gut, auch andere Optionen anzuschauen. z.B. bieten sich Autobahnränder oder Parkplatzüberdachungen an. Orginell sind auch Solaranlagen in Schweizer Bergseen, auf Lawinenverbauungen oder an Liftanlagen.

Solaranlagen entlang der Autobahnen:
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/wirtschaft/detail/-/specific/Laut-Studie-kommt-Strom-im-Freistaat-von-der-Autobahn-932658804
und auf Seen:
http://www.20min.ch/wissen/news/story/10111578

Aktiv in Zürich
Es gibt einen neuen Guerilla Garten in Zürich Altstetten - der KulturGarten Labitzke. Eine leerstehende Brache wurde in einer Aktion von Freitag auf Samstag bepflanzt und mit verschiedenen Aktionen für das Quatier eingeweiht. Jeder ist willkommen.
http://naturschutz.ch/aktion/pflanz-dich-frei/50167

Mal abschalten - auch den Strom
Seid ihr Ferienreif? Ich bin’s und wir werden ab 20.7. für immerhin 4 Wochen in den Norden reisen - mit Zug und Klapprädern. Mal sehen, ob ich dort zum Bloggen komme. Zu hause werden wir sicher den Strom in dieser Zeit komplett abschalten, so dass kein Geräte auf Standby heimlich Strom verschwenden kann. Das ist schnell gemacht und spart sowohl Geld wie auch Atomkraftwerke.

Liebe Grüsse
Christina

Freitag, 29. Juni 2012

Leserbrief in der NZZ Online



http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsnachrichten/die-energiewende-wird-romantisch-verklaert-1.17297081


Mein Leserbrief zu einem Interview in der NZZ mit E.On Chef Teyssen


Warum wird keine einzige Frage zur Verantwortung der Unternehmen in Bezug auf Klimawandel gestellt. Oder in Bezug auf die Kosten, die uns die Entsorgung des Atommüll kosten wird. Oder über die Subventionen, die die Energiekonzerne auch für die konventionellen Energien bisher schon immer bekamen, die sie aber nie an die grosse Glocke gehängt haben. Oder Fragen zu den Nebeneffekten bei der Förderung des Schiefergases in den USA, wo zum Teil das Trinkwasser massiv belastet wird. Oder zu den Kosten, die der Neubau von AKW bedeuten würde. Oder zu den Strompreisen in Zukunft, wenn wir neue AKW bauen würden. Mir erscheint das Interview einer NZZ nicht würdig. Keine einzige kritische Frage.


gruss
Christina

Exponentiell ist unvorstellbar


Die Kunst des klaren Denkens

ist zur Zeit auf Platz 1 der Spiegel Bestseller Liste. Das ist gut, denn das Buch ist wirklich lesenswert und unterhaltend. Ob es Mensch aber daran hindern wird, die gleichen Denkfehler weiter zu machen erscheint mir unwahrscheinlich. Dazu sind 2 Seiten a ca. 5 min. pro Denkfehler wahrscheinlich zu wenig einprägsam.
Das Buch zeigt mir aber eindrücklich, warum wir uns so schwer damit tun, etwas gegen den drohenden Kollaps unserer Erde zu tun. Neben vielen anderen Gründen beschreibt Rolf Dobelli auf Seite 141 unser Problem mit dem exponentiellen Wachstum. Viele Menschen verbinden mit dem Begriff keine genaue Vorstellung. Was man vielleicht aus der Schulzeit noch in Erinnerung hat, ist eine Linie, die erst flach verläuft und dann immer schneller ansteigt, so wie ein flaches Flusstal, welches zu einem steilen Berg führt. Sieht doch ganz harmlos aus - eigentlich. Leider ist das ein grober Denkfehler, der in unser Verderben führen könnte.

Exponentiell ist nicht schwierig
Im Moment verlaufen viele wichtige Dinge auf solch einer exponentiellen Kurve: Erdtemperatur, Bevölkerungswachstum, Geldmenge, Schuldenmenge, CO2 Anstieg usw. Viele natürliche Prozesse folgen am Anfang einem exponentiellen Wachstum, z.B. auch die Zellteilung oder die Bakterienvermehrung, wenn wir krank sind. Eigentlich alles, was immer um einen bestimmten Prozentsatz zunimmt. 5% jährliches Wachstum z.b. führt in 14 Jahren zu einer Verdopplung. Die grobe Faustformel für den Zeitraum bis zur Verdopplung lautet: 70 geteilt durch Prozentsatz, d.h. 7% Wachstum führt in 10 Jahren zu einer Verdopplung.

Das starke Wachstum kann aber nur in Theorie so weiter gehen, in der realen Welt führt solch ein Wachstum relativ schnell zu einer Überlastung des Systems, die Kurve flacht ab oder das System kollabiert sogar. Eine gute Erklärung zum Thema findet man bei Chris Martenson, ein amerikanische Professor, der in einem Online-Schnellkurs die wichtigen Zusammenhänge zwischen Umwelt, Finanzsystem, Bevölkerung usw. erklärt. Der ganze Kurs, den es mittlerweile auch auf Deutsch gibt, ist sehenswert, aber man kann auch das Kapitel über das exponentielle Wachstum alleine betrachten. Die animierte Kurzpräsentation dauert nur 7 Minuten und lohnt sich auf jeden Fall. Oliver und ich haben die gesamte Präsentation an einem Abend gemeinsam geschaut und haben sofort am nächsten Tag Nahrungsmittel für den drohenden Systemkollaps im Keller eingelagert (kleiner Scherz - würde ich ja nie verraten, sonst wollen sich ja alle bei uns durchfressen).
http://www.chrismartenson.com/crashcourse/deutsch/kapitel-3-exponentielles-wachstum

Was mir am meisten Sorge macht, ist die sich beschleunigende Zeit, in der sich die Mengen steigern. D.h. ein Kollaps kann dann plötzlich ganz schnell gehen. Ein Beispiel, dass Martenson bringt hat mich besonders beeindruckt:

Rette sich wer (rechnen) kann
Man stelle sich ein grosses Sportstadium vor. In dieses läuft Wasser. Zuerst nur ein Tropfen, dann immer die doppelte Menge. Also 2 Tropen, dann 4 Tropen usw.. Wie lange hat man wohl Zeit sich aus diesem Stadium in Sicherheit zu bringen, wenn man ganz oben sitzt und ab wann realisiert man, dass es gefährlich wird. Nehmen wir an der erste Tropfen kommt um 12 Uhr und dann jede Minute eine doppelte Menge Wasser. Um 12:44 ist gerade erst der Boden bedeckt, es sieht also noch recht harmlos aus. Aber schon 5 Minuten später ist das Stadium überflutet. Nachdem man vermutlich also erst nach 44 Minuten bemerkt, dass es überhaupt ein Problem gibt, hat man nur 5 Minuten Zeit zu reagieren. Ich überlasse es jedem selbst die Schlüsse für unseren Planeten zu ziehen. Aber mir macht es ziemliche Bauchschmerzen, muss ich zugeben. Vor allem, da ich als Chemikerin viele exponentielle chemische Reaktionen selber beobachten konnte.
http://www.chrismartenson.com/crashcourse/deutsch/kapitel-4-kraft-der-exponentialitat

Lichtblick
Der Energieverbrauch in der Schweiz ist 2011 um 6.5% GESUNKEN, weil der letzte Winter nicht kalt war! Der Klimawandel wird bereits mittelfristig mithelfen, das wir weniger Heizenergie im Winter brauchen. Unter Umständen brauchen wir mehr Energie für Kühlung im Sommer, aber das passt sehr gut zu einem Ausbau der Photovoltaik, die den Strom genau dann liefert, wenn die Klimaanlagen auf Volllast laufen. Last euch also nicht bange machen von den fossilen Dinosauriern, z.B. Stromunternehmen und Medien, die immer wieder die Energiewende schlecht machen. Ich möchte wissen, wie sie die alten KKW und AKW an heissen Sommertagen betreiben wollen, wenn das Kühlwasser im Fluss schon zu warm ist. Von den explodierenden Kosten für Neubauten ganz zu schweigen. Von wegen Versorgungssicherheit. Sie denke vor allem an die eigene Versorgung mit überhöhten Löhnen und Dividenden.
http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=45177



Liebe Grüsse
Christina

Freitag, 22. Juni 2012

Rio und Mehr

Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte

Hier die neueste Mail zu meinem Blog. Alle Mails und mehr findet ihr unter:
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com

Aktuell
Während unsere "Führer" in Rio um einen gesichtswahrenden Umwelt-Kompromiss ringen, der nichts löst, aber schön klingt, geht es in Europa mit der Finanz- und Wirtschaftskrise weiter bergab. Spanien, Griechenland und Co versinken in Chaos, während die Politiker immer noch so tun, als könnte man das Problem mit den bisherigen Mitteln lösen. Aber diese Krisen zeigen uns deutlich, dass es so einfach nicht mehr weitergeht. Unser Finanz- und Wirtschaftssystem hat dazu geführt, dass wir immer mehr unsinnig bauen, konsumieren, produzieren und verschwenden, nur damit wir ständiges Wachstum haben, um unsere immer stärker steigenden Schulden weiter decken zu können. Und das auf Kosten der Natur und unserer Nachkommen. 

Klinisch tot, aber neue Kleider
Aber anstatt das zu thematisieren und wirkliche Lösungen für die Ursachen zu suchen, wird an den Symptomen herum gedoktort. Wir sollen alle noch mehr Müll aus China und Deutschland kaufen, neue Handys, Flachbildschirme, das hundertste Paar Schuhe oder Kleider, obwohl der Schrank schon überquillt. Am besten alles Alte auf den Müll, damit es Platz hat für neuen Müll. Damit wir Alle weiter Arbeit haben und diesen Unsinn weiter herstellen können. Ob Sinnvoll oder Nicht, aber es bleibt uns keine Wahl - die Schulden wachsen weiter und wir müssen produzieren, produzieren, damit wir die Zinsen überhaupt zahlen können. Von Schuldenabbau keine Rede.

Wenn es nur darum ginge, dass es eine Wirtschaftskrise gibt, oder irgendwann unser Finanzsystem zusammenbricht, dann würde ich sagen - warten wir’s ab. Aber leider werden dabei alle unsere Lebensgrundlagen zerstört, unsere Meere, unser Klima und unsere Regenwälder. Denn mit jedem neuen Euro, Franken oder Dollar, der in das System gepumpt wird, ist mehr Geld da, um für einen Konsum von unsinnigen Dingen, Raubbau an der Natur zu betreiben, d.h. zu viel zu Essen, zu Kaufen, zu Fliegen, zu Fahren. Denn bei mittlerweile 7 Mrd Menschen hat jedes Mehr riesige Auswirkungen.

Aber wenn wir Geld drucken können, um unsinnigen Konsum anzukurbeln, dann könnten wir ja auch Geld drucken um die Energiewende oder mehr Lebensqualität mit weniger Konsum zu finanzieren.

Strom ist zu billig !
In Deutschland wird derzeit ein Zeitungskrieg gegen die erneuerbaren Energien geführt, mit der Begründung, dass wir uns das nicht leisten können, dass die armen Menschen zu wenig Strom haben und den nicht zahlen können. Das alles lenkt stark davon ab, dass z.B. an den Strombörsen durch Photovoltaik Anlagen Mittags der Strom viel billiger geworden ist. Die Stromanbieter haben einfach Angst um Ihr Monopol. So versuchen sie, uns Angst zu machen vor Investitionen in die Zukunft, während gleichzeitig Milliarden in den Erhalt von unsinnigen zukunftsgefährdenden Industrien gepumpt werden. Strom ist sogar immer noch viel zu billig, denn es fehlt offensichtlich der Anreiz sparsam damit umzugehen. In unserem Haushalt z.B. haben wir mit ein paar schaltbaren Mehrfachsteckdosen und etwas anderem Verhalten den Verbrauch und die Kosten drastisch reduziert.

Ich glaube nicht, ob es ein Grundrecht auf Plasmabildschirm und Halogenleuchtschiene geben sollte, wenn das bedingt, dass gleichzeitig Kohlekraftwerke betrieben werden müssen, die unser Klima und die Gesundheit zerstören. Man darf nicht vergessen, dass Kohle und Atom über die Jahre massiv subventioniert worden sind und noch weiter subventioniert werden. Nun jammert die Branche, weil mit Solar und Windsubventionen mal Andere in den Genuss der Gelder kommen. 

Lösungen
Jeder Einzelne kann sich soweit wie möglich aus dem System ausklinken, indem man einfach weniger und ganz Bewusst konsumiert. Zusätzlich soweit möglich aktiv werden, durch Leserbriefe, Gespräche mit Politikern und Freunden, Wählen gehen und im Internet vernetzen und abstimmen.

Denkt daran! Europa ist ein riesiger Markt für China und die anderen Länder. Wenn wir nicht mehr kaufen, dann müssen Alle ihre Strategie überdenken. Schussendlich gehen in China so viele Kohlekraftwerke ans Netz, weil die Chinesen Produkte für Europa herstellen. 

Lieber jetzt eine totale Krise, sparen, zurückschrauben und uns neu ausrichten, als noch ein paar Jahre wild konsumieren und dann mit der zerstörten Umwelt ganz schnell ganz unten zu sein, ohne Aussicht auf Besserung. 

Aktiv dabei
Avaaz und 350.org haben eine grosse Online Aktion gestartet um noch einmal Druck auf Politiker in Rio aufzuüben. Sie wollen erreichen, dass Fossile Energie zumindest nicht mehr subventioniert werden. Damit werden Milliarden frei für andere Investitionen.
Bitte macht mit - das geht ganz schnell:

http://www.avaaz.org/en/save_rio_save_the_planet/?fp
oder 
http://350.org/

Lichtblick
“Wir gewinnen die Schlacht, aber verlieren den Krieg.” sagte Kumi Naidoo, CEO von Greenpeace letztens bei einer Veranstaltung in Zürich. Trotzdem ist es wichtig von den gewonnenen Schlachten zu berichten, damit man den Mut nicht verliert. Jane Goodall war mir kein Begriff, bis wir letzte Woche den Film “Janes Journey” gezeigt haben. Aber diese Frau ist so beeindruckend und inspirierend, dass ich heute unbedingt noch mal darüber berichten muss. Sie ist mittlerweile 78 Jahre alt und setzt sich seit 30 Jahren ununterbrochen für den Erhalt der Natur, Menschen und Schimpansen ein. Sie hat unter anderem in vielen Ländern eine Organisation “Roots and Shoot” gegründet, die sich an Kinder wendet und speziell denen Mut geben soll, die sich in ausweglosen Situationen, z.B. Flüchtlingscamps, Lager, Reservaten usw. befinden. Schaut den Film, am besten mit ein paar Freunden.
http://www.rootsandshoots.ch/
http://www.guardian.co.uk/sustainable-business/rio-20-greenpeace-war-finance-sector?newsfeed=true

Liebe Grüsse
Christina

Freitag, 8. Juni 2012

Klimacamp Schweiz in Zürich

Aktuell
Wir haben es geschafft. Das Klimacamp ist bewilligt und findet wie geplant vom 3.6.-10.6. am Platzspitz im Park vom Landesmuseum statt. Wir waren mit den Kindern schon ein paar mal am Camp. Die Stimmung ist gut, es gibt interessante Workshops, gutes Essen und abwechslungsreiches Abendprogramm. Jeder ist willkommen, für kurz oder lang vorbei zu kommen. 

Und so fing es an
Oliver und ich waren in den letzten beiden Jahren mit den Kindern am Klimacamp und fanden es sehr schön, so dass wir beschlossen im Organisationsteam mitzumachen. Als wir im Herbst die ersten Sitzungen zur Camp-Planung hatten, war hatte gerade die Occupy-Bewegung gestartet. Dort hatten es die Aktivisten geschafft längere Zeit auf dem Lindenhof zu campieren. Wir beschlossen, dass das auch für das Klimacamp für eine Woche in der Stadt Zürich möglich sein sollte. Wir planten also das Camp, ohne genau zu wissen, ob unsere Rechnung aufgehen würde, obwohl es natürlich auch Bedenken gab, da das Klimacamp hat einige grosse Aufbauten hat. Wenn man Diese umsonst auf- und wieder abbauen müsste, dann wäre das sehr mühsam.

Wir waren also alle sehr gespannt, ob unser Plan funktionieren würde. Der vereinbarte Treffpunkt war letzten Sonntag am Stadelhofen. Dort wurden Zettel mit verschiedenen Wegen zum Ziel verteilt. So kamen wir aus verschiedenen Richtungen auf den Platzspitz zugelaufen. Der Platz war bis zum Schluss geheim gehalten worden, damit unser Aufbauteam mit den Wagen ohne Störung vor Ort fahren konnte. Es klappte wie am Schnürchen und ca. 100 Leute halfen trotz strömendem Regen beim Aufbau des Camps mit. Als dann die Polizei eintraf, wurde mit der Unterstützung von erfahrenen Greenpeace Aktivisten verhandelt. Parallel war auch schon Kontakte zum Stadtrat Leupi aufgenommen worden, welcher Polizeivorsteher ist.
Am Mittwoch schliesslich konnten wir die offizielle Bewilligung entgegen nehmen, dass wir bis zum Abbau am Montag bleiben können  - Jippi!

Highlights am Camp
Heute nachmittag um 14:30 hält Oliver seinen Workshop, wie man mit Klimaskeptikern argumentiert. Parallel gibt es weitere Workshops. Von 17:30 bis 19 Uhr kann man mit dem Kochteam vegan kochen lernen und direkt das Abendessen vorbereiten.

Morgen Samstag steht im Zeichen des Regenwaldes. Der wird nämlich rasend schnell abgeholzt und den ganzen Tag finden verschiedene Aktionen statt um darauf aufmerksam zu machen. Um 13:30 ist der wichtigste Termin, wo wir alle vom Landesmuseum zur Rathausbrücke laufen und dort für den Erhalt des Amazonas eintreten (Trommeln für den Amazonas). Es wäre wirklich toll, wenn ihr hier kommen würdet. Abholzung zu stoppen, ist die einfachste Möglichkeit CO2 zu sparen. 
http://assets.gfbv.ch/downloads/flyer_trommeln_fur_den_amazonas_juni_2012.pdf

Am Sonntag 10.6. schliesslich findet eine gemeinsam gestaltete Ausstellung statt und parallel auch der Kinderkochkurs und ein Kleidertausch (12 Uhr).
Oliver und ich werden mit den Kinder von Freitag nachmittag bis Sonntag abend am Camp sein. Kommt doch mal vorbei und lasst euch inspirieren. Man kann auch einfach sitzen, mit Leuten schwätzen, vegan essen, sich informieren, lesen, basteln usw. Jeder ist willkommen !

Warum Klimacamp
Die Klimaerwärmung ist in vollem Gange, in den Alpen sind wir schon bei über 1.5 Grad plus und es ist bereits jetzt klar, dass sich viele Spezies nicht so schnell anpassen können. Wenn wir so weiter machen, dann essen, trinken, verfahren, verfliegen, verspassen wir die Zukunft unserer Kinder und der meisten anderen Lebewesen auf dem Planeten.
Interessante Arte Dok gestern Abend (bei mir hat der Link leider nicht funktioniert):
Klimawandel konkret: http://videos.arte.tv/de/videos/klimawandel_konkret-6707992.html
Diese wird nochmal am Samstag um 10:50 ausgestrahlt.

Donnerstag 14.6.: Jane’s Journey 
Letzter Termin der Filmreihe Nebenrolle Natur: Wir zeigen einen Film über die weltbekannte Naturforscherin Jane Godall
Wo: Kunstraum WALCHETURM. Kanonengasse 20, 8004 Zürich
"If we are the most intellectual creature that has ever walked on the planet, how come we are destroying that planet?
Almost 25 years ago famed primatologist Dr. Jane Goodall gave up her career in order to devote her entire time and energy to the mission of saving our planet. As this charismatic woman tells us about her life, she is shown among her beloved chimpanzees in Africa, as well as on her travels around the globe to spread her message that there is still hope for future generations. "

Highlight = Lichtblick
Olli wird im Vorprogramm des Films nächste Woche seine kurze Komedy-Show zum Thema Klimaskeptiker zeigen. 
(Do., 14.6. Walcheturm)

Liebe Grüsse
Christina

Donnerstag, 31. Mai 2012

Netz und Vernetzung

Aktuell ist viel los
Bei mir ist zur Zeit die Hölle los, deshalb kommt mein Blog auch recht unregelmässig. Aber auch politisch und gesellschaftlich dreht sich das Karussell immer schneller. 

Netzausbau, jetzt aber schnell
Die deutsche  Bundesregierung will nun den Netzausbau beschleunigen. Sie merkt, dass die grossen Stromunternehmen jahrelang nicht zukunftsgerichtet gedacht haben. Nun soll alles ganz schnell gehen und dem Bürger wird die Schuld aufgeladen, wenn die Netze nicht schnell genug ausgebaut werden können.

Auch in der Schweiz hat man gemerkt, dass die Stromunternehmen zwar jahrelang rekordtiefe Strompreise verrechneten, dafür aber den Ausbau für die Zukunft vernachlässigt haben. Wir profitieren massiv von Investitionen, die unsere Grossväter Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts getätigt haben. Das scheint leider ein Kennzeichen unserer Generation zu sein: Ausruhen auf Errungenschaften der Vergangenheit und leben auf Kosten unserer Nachfahren.

18 Milliarden soll der Ausbau der Netze bis 2050 kosten und die Bundesrätin Doris Leuthard hat wirklich gut erklärt, dass Strom ein kostbares Gut ist, mit dem man sorgfältig und sparsam umgehen muss. Sie erklärt auch, dass die Preise steigen müssen und dass wir effizienter werden müssen. Leider soll aber im Zuge der Beschleunigung auch das Beschwerderecht massiv eingedämmt werden.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/05/23/Schweiz/Energiepolitik/Atomausstieg-Bundesrat-will-bei-Stromnetz-Gas-geben

Ich will die Energiewende, aber ich bin trotzdem kein Freund des gepressten Netzausbaus. Mit einer schlauen Netzführung, vielen unterirdischen Leitungen, intelligente Steuerung und regionale Energieerzeugung könnte man das Problem vermutlich entschärfen. Warum sollen Stromintensive Branchen nicht dort sein, wo der Strom erzeugt wird? Oder warum sollen Maschinen nicht dann laufen, wenn viel Strom im Netz ist? Aber das ist natürlich nicht im Interesse der grossen Stromunternehmen und Industrie, die jetzt gerne klotzen möchten. Ich habe mal einen interessanten Vortrag zum Thema gelesen, der aber nicht ganz einfach ist. Prof. Gunzinger hat berechnet, dass die Energiewende auch mit einem moderaten Netzausbau möglich ist, sofern es intelligent gesteuert ist. Für sehr interessiert Leser: http://idee-suisse.info/wp-content/uploads/Denkanstoss_Plan-B-oder-Fakto_-2.pdf

Klimacamp in Zürich
Schon nächste Woche findet das legendäre Klimacamp in Zürich statt. Es soll auf den Klimawandel aufmerksam machen, vernetzen, informieren und zum Handeln anregen. Am Sonntag den 3.6. wird das Camp aufgebaut und ab Montag finden rund um die Uhr Aktivitäten statt. Von verschiedenen Organisationen werden ca. 50 Workshops angeboten. Es gibt Filme und Musik am Abend, veganes Essen, aktives Beisammensein. In den letzten Jahren waren wir immer mit den Kindern am Camp und es hat uns sehr gut gefallen. Wer in der Woche nicht kann, sollte sich wenigstens das Wochenende 9./ 10. 6 freihalten. Dort findet gemeinsam mit verschiedenen Organisationen eine Demonstration zum Schutz des Regenwaldes und eine Ausstellung (2 Blicke in die Zukunft) statt. Jeder ist willkommen, man kann auch einfach für einen Abend oder für ein Essen vorbeischauen. Ich habe unsere Kinder für den veganen Kinderkochkurs am Sonntag angemeldet.
http://www.klimacamp.ch/index.php/programm

Filmfestival in Zürich 
Am Dienstag den 5.6. findet in Zürich über dem Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 das schweizweite Filmfestival von Filme für die Erde statt. Zusammen mit Edwin bin ich dort Eventmanager. Es gibt ein tollen Programm, welches parallel in 14 Städten in der Schweiz stattfindet. Morgens ist Kino für Schüler und ab 17:30 ist Türöffnung für das Abendprogramm. Neben einem feinen Apero, gibt es eine Ausstellung, einen Kurzfilmwettbewerb, den Hauptfilm “Taking Root” und vieles mehr. Das alles gegen eine freiwillige Spende. Ich freue mich, wenn ihr den Anlass weiterempfehlt und ich euch zahlreich begrüssen darf.
http://filmefuerdieerde.ch/12-6-5

Lichtblick
Erstmals wurde in Deutschland so viel Solarstrom erzeugt, wie 20 Atommeiler liefern. Das zeigt das Potential der erneuerbaren Energien eindrücklich. Speziell Solarstrom liefert den Strom genau zu den Spitzenzeiten Mittags und direkt lokal bei den Haushalten, wenn viel Strom gebraucht wird. Der Ausbau funktioniert also. Verteuert hat sich der Strom durch den solaren Ausbau nur um ca. 3 Cent. Wenn man ihn mit anderen Ausgaben im Haushalt vergleicht, dann ist Strom immer noch billig und es besteht zusätzlich ein riesiges Sparpotential durch Effizienzmassnahmen.
Der angebliche billige Kohle und Atomstrom ist gar nicht so billig, wenn man die Vollkosten von Endlagerung und Umweltverschmutzung mitrechnet. Der Vergleich hinkt also und subventioniert werden Kohle und Atom auch massiv, aber es taucht nicht in der Stromrechnung auf. Wir dürfen uns also zurecht über den Spitzenplatz bei der Solarstromerzeugung freuen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/solarzellen-liefern-leistung-von-20-atomkraftwerken-a-835417.html

    liebe Grüsse
            Christina

Mittwoch, 16. Mai 2012

Petitionen, Film und Regenwald

Das menschliche Angesicht des Klimawandels
Leider ist diese Woche wegen Auffahrt extrem kurz, deshalb nur wenige ganz kurze Meldungen, aber dafür ein schönes Foto.

Aktuell und kurz entschlossen in Zürich
Morgen zeigen wir in unserer Filmreihe einen beeindruckenden Film, der die menschliche Seite des Klimawandels zeigt. Ich selber kann leider nicht dabei sein. Achtung, wegen eines Brandes in der Roten Fabrik findet die Vorführung in einem anderen Raum statt. Neu um 20.30h im Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20 (zwischen Zürich HB and Langstrasse).
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=28MH3jZlucc

Regenwald in Brasilien
Auf der Seite www.regenwald.org laufen einige wichtige Unterschriftensammlungen zum Schutz des Regenwaldes. Besonders wichtig ist es derzeitig in Brasilien, wo eine Änderung des Gesetzes riesige Gebiete des Waldes gefährdet. Ich unterschreibe regelmässig auf dieser Seite. Es geht sehr schnell, man kann seine Daten speichern und muss dann nur noch auf ok klicken. Schaut doch mal rein.

Petition im deutschen Bundestag
Im deutschen Bundestag wurde eine E-Petition gestartet, die fordert, dass Kohlekraftwerke nachweisen müssen, woher ihre Kohle stammt und ob sie unter Einhaltung der  Menschenrechte abgebaut wird. Auch hier habe ich schon ein Login und kann so mit wenigen Klicks Bürgeranliegen unterstützen. Das ist praktisch, wenig Aufwand und man kann erreichen, dass es zumindest im Bundestag angehört werden muss.
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=24056

Viel Spass beim Lesen und Handeln
            Christina