Freitag, 30. März 2012

Vorsichtiger Lichtblick

Aktuell und Lichtblick
Jetzt hat offentsichtlich sogar Repower eingesehen, dass sich Kohlekraftwerke nicht rechnen und nebenbei auch noch schlecht für die Umwelt sind. Leider nicht ganz. Der erste Punkt scheint ihnen so langsam zu dämmern, aber beim 2. Punkt herrscht weiterhin Finsternis.

Zumindest schreibt Repower jetzt die Investitionen in die bisherige Projektentwicklung von Brunsbüttel (riesiges geplantes deutsches Kohlekraftwerk) ab und kündigt an, vorerst kein Geld mehr reinzustecken. In Italien geht es aber munter weiter, trotz Widerstand der Bevölkerung.

Ob man der Repower trauen kann, oder es nur ein Schachzug ist, wird sich zeigen.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/03/29/Wirtschaft/Repower-laesst-umstrittenes-Kohlekraftwerk-fallen
http://www.suedostschweiz.ch/zeitung/repower-gegner-bleiben-skeptisch?source_nid=41842&ressort=3

So scheint sich also langsam unser Engagement in die Antikohlebewegung auszuzahlen. Oder haben wir einfach Glück, dass sich das wirtschaftliche Umfeld langsam wandelt. Egal, fürs erste freuen wir uns und hoffen, dass sich solche Investitionen nie mehr lohnen.

Noch ne Chance
Und weil der Blog heute so kurz ist, gibt es für alle, die es letzte Woche nicht geschafft haben, noch mal die einmalige Chance diesen wunderbaren Artikel zu lesen, der mir so aus dem Herzen spricht ; )
Harald Welzer im Magazin der Energiestiftung auf Seite 4:
http://www.energiestiftung.ch/files/textdateien/aktuell/magazine/2012_1_eu.pdf

Gruss
Christina

Repower und die Kohle

Hier meine Leserbriefe in folgenden Zeitungen:

http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/kohlekraft-repower-steigt-deutschland-aus
Endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn es die Dinosaurier der Energiebranche offensichtlich immer noch nicht verstanden haben und in Italien auf Kohle setzen. Man kann nur hoffen, dass sie aussterben, bevor sie noch mehr von unseren Steuergeldern in diese klimaschädigenden Kraftwerke verschleudern. Immer mehr zeigt sich, dass die Wirtschaft und unsere Umwelt eben doch zusammenhängen und man das eine nur nachhaltig betreiben kann, wenn man das andere respektiert.

Mehrere Artikel in der Südostschweiz, Ich habe ans Leserforum geschrieben:
http://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/repower-gegner-bleiben-skeptisch
Die Abschreibung ist endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn es die Dinosaurier der Energiebranche offensichtlich immer noch nicht verstanden haben und in Italien weiter auf Kohle setzen. Man kann nur hoffen, dass sie aussterben, bevor sie noch mehr von unseren Steuergeldern in diese klimaschädigenden Kraftwerke verschleudern. Immer mehr zeigt sich, dass die Wirtschaft und unsere Umwelt eben doch zusammenhängen und man das eine nur nachhaltig betreiben kann, wenn man das andere respektiert. Aber vermutlich müssen die Signale der Klimaerwärmung erst massiv Schäden bei uns vor Ort anrichten, bis wir es begreifen.

gruss
Christina

Freitag, 23. März 2012

Schnipp, Schnapp - Zukunft ab

Aktuell
Diese Woche hat die NZZ  in immerhin zwei Artikeln den Klimawandel thematisiert. Es wird über Schäden, Kosten und das immer schneller schmelzende Grönlandeis berichtet. Die Artikel sind informativ, aber zum Teil auch zynisch, wenn die Tourismusbranche als der grösste Leidtragende des Klimawandels bezeichnet wird. Es ist unglaublich wie abstrakt und technisch hier von Vorgängen geredet wird, die die Zukunft der Menschheit massiv bedrohen. Würde es sich um einen Asteroiden handeln, der die Erde mit der gleichen Wahrscheinlichkeit trifft, wie der Klimawandel, dann wäre die gesamte Menschheit in Aufregung. Da der Klimawandel aber schleichend kommt und zuerst die Ärmsten der Armen trifft, lassen wir uns Zeit,  forschen und feilen an Details, wenn doch das Gesamtbild und die wichtigen Prognosen schon klar sind und die Auswirkungen sich bereits zeigen. Die Menschen, denen in unseren touristischen Zielorten bald entweder das Wasser bis an den Hals steht oder Dürren die Ernten kosten, lassen sich offensichtlich nicht so leicht in Schadenssummen ausdrücken.

Hier findet ihr den Link zu den Artikeln und meine Leserbriefe
http://christina-fuer-nachhaltigkeit.blogspot.com/2012/03/wertlose-menschen-tiere-und-natur.html

Schnipp, Schnapp - Zukunft ab
Ich habe diese Woche einen wunderbaren Artikel von Harald Welzer im Magazin der Energiestiftung gelesen. Besser kann man einfach nicht sagen, was Sache ist. Bitte lest den Artikel im folgenden PDF auf Seite 4.

http://www.energiestiftung.ch/files/textdateien/aktuell/magazine/2012_1_eu.pdf

Genug zu lesen heute, deshalb schreib ich nicht mehr, ausser natürlich den:

Lichtblick
Letzte Woche hatte ich meine erste Moderation einer Podiumsdiskussion vor ca. 130 Zuschauern nach dem Film HOME in der Roten Fabrik. Es war aufregend, spannend und hat Spass gemacht. Wir waren sehr zufrieden mit der Anzahl Zuschauer und der Film kam gut an. Im Rahmen der von uns organisierten Filmreihe -Nebenrolle Natur - gibt es am 19.4. den nächsten Film. "A curde Awakening - The Oil Crash"  mit Regisseur Basil Gelpke und Prof. Dr. Alexander von Zelewsky (Peak Oil Experte) auf dem Podium.

Liebe Grüsse
Christina

Donnerstag, 22. März 2012

Wertlose Menschen, Tiere und Natur


Habe 2 Leserbriefe in der NZZ geschrieben:

Danke für den interessanten Artikel. Es ist unglaublich wie abstrakt und technisch hier von Vorgängen geredet wird, die die Zukunft der Menschheit massiv bedrohen. Würde es sich um einen Asteroiden handeln, der die Erde mit der gleichen Wahrscheinlichkeit trifft, wie der Klimawandel, dann wäre die gesamte Menschheit in Aufregung. Da der Klimawandel aber schleichend kommt und zuerst die Ärmsten der Armen trifft, lassen wir uns Zeit,  forschen und feilen an Details, wenn doch das Gesamtbild und die wichtigen Prognosen schon klar sind und die Auswirkungen sich bereits zeigen. Der Klimawandel stellt aber nur ein Teilstück am Raubbau an der Natur dar. Zur Lösung müsste sich die Menschheit leider komplett anders orientieren. Weg vom Massenkonsum und Wachstum, hin zu Suffizienz und kleinteiliger Organisation. Ich bin gespannt, wann das die Politik und Menschen endlich einsehen und nicht nur Scheinlösungen für die nächsten Jahre präsentieren.

Unglaublich, wie hier abstrakt beschrieben wird, was unsere Zukunft massiv bedroht. Wenn ein Asteroid die Erde mit der gleichen Wahrscheinlichkeit treffen würde, wie der Klimawandel, dann wäre die gesamte Menschheit in Aufregung. Der Klimawandel kommt aber schleichend und trifft zuerst die Ärmsten. Wir forschen und feilen an Details, obwohl das Gesamtbild schon klar ist und erste Auswirkungen sich bereits zeigen. Der Klimawandel stellt aber nur ein Teilstück am Raubbau an der Natur dar. Geradezu zynisch mutet es an, dass laut Artikel die Tourismusbranche am meisten Schaden davonträgt. Bereits heute sind Millionen von wertlosen Klimaflüchtlingen unterwegs, weil sie verhungern, verdursten oder überschwemmt werden. Zur Lösung müsste sich die Menschheit leider komplett anders orientieren. Weg vom Massenkonsum und Wachstum, hin zu Suffizienz und kleinteiliger Organisation. Wann wohl Politik und Menschen das endlich einsehen und nicht nur Scheinlösungen für die nächsten Jahre präsentieren?

Dienstag, 20. März 2012

Weder Kohle- noch Atomstrom


Mein Kommetar auf Artikel in der NZZ am 20.3.2012:


Schön, dass die BKW auf erneuerbare umstellen will. Aber leider wird es nicht ausreichen aus der Atomkraft auszusteigen und mehr Erneuerbare zu bauen. Oder sogar Strom aus Kohle zu importieren. Schlimmer als die Atomverseuchung wird uns der Klimawandel und die knapper werdenden Ressourcen treffen, vor allem auch Wasser. Wir müssen unsere Wirtschaft und Lebensweise komplett umstellen, wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Erde hinterlassen wollen. Der Anfang ist zu erkennen, dass es nicht richtig ist für unsere heutige Bequemlichkeit und Luxus zukünftigen Generationen sowohl Atomdreck, wie auch CO2 und anderes zu hinterlassen. Der heutige Wohlstand kann maximal noch in dieser Generation anhalten, wenn überhaupt. Alle künftigen Generationen werden unsere Naturschuld abtragen müssen. Je früher wir anfangen das einzusehen und umzustellen, desto eher kann ein Umstieg erreicht werden, ohne Kriege und Katastrophen. Aber vermutlich braucht es erst das Drama, bevor ein Wandel einsetzt. 

Freitag, 9. März 2012

Angst vor dem Abschalten

Aktuell
In den USA werden ganze Landstriche von Tornados verwüstet. Viel früher als in "normalen" Jahren und auch heftiger fing dieses Jahr die Tornadosaison an. 17 Millionen Menschen sind betroffen, mind. 40 getötet. Nur in wenigen Zeitungen wird auf den Klimawandel hingewiesen, der Stürme durch warme, feuchtere Luft begünstigt. Die Forscher sind nach den öffentlichen Angriffen der letzten Jahre mit Aussagen sehr vorsichtig geworden. Aber im Spiegel wird immerhin darauf hingewiesen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,819608,00.html


Abschalten, aber bitte ohne Kohle
Am Sonntag findet am Jahrestag von Fukushima der grosse Schweizer Protestmarsch gegen Atomkraft statt. Es werden mehrere tausend Menschen erwartet, die mehrheitlich dafür protestieren, dass der kürzlich beschlossene Schweizer Ausstieg aus der Atomkraft auch wirklich stattfindet und nicht schleichend wieder rückgängig gemacht wird. Hinter dem Ausstieg bis 2030 und dem Verzicht auf Neubauten stehe ich auch.


Aber das sofortige Abschalten von AKWs macht mir Bauchschmerzen. Denn die gleichen Leute, die das schnelle Abschalten fordern, verbrauchen trotzdem gleich viel Strom wie vorher und haben mehrheitlich auch keine Photovoltaik Anlage auf dem Dach oder Beteiligungen an Windkraft. Wenn aber der AKW-Ausstieg dazu führt, dass die Schweiz aus Deutschland mehr fossilen Strom importiert, neue Gaskraftwerke gebaut werden oder Deutschland noch mehr Braun- und Steinkohle verbrennt, dann wird der schnelle Ausstieg unseren Kindern und Enkeln mehr schaden als es selbst ein Atomgau.


Ein Atomgau ist schrecklich. Oft ist das Gebiet um das Kraftwerk für Jahrzehnte unzugänglich. Einige Menschen sterben und die Krebsrate steigt. Auch die Lagerung des Abfalls ist schwierig und gefährlich. Andererseits handelt es sich um nur wenig wahrscheinliche Risiken. Ob der Gau eintrifft, weiss man nicht. Wie viele Menschen sterben weiss man auch nicht. Die Tier- und Pflanzenwelt kommen aber anscheinend recht gut mit der Strahlung zurecht. Zumindest langfristig passen sich die meisten Organismen an und um das weiterhin strahlende Kraftwerk Tschernobil findet man eine urwüchsige Natur. Aber die Bedrohung ist sehr lokal und darum kann man die Menschen gut mobilisieren und beängstigen. Globale Risiken sind viel schwieriger zu verstehen.
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/153748/index.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,717812,00.html


Teufel oder Beelzebub
Was die ungebremste Klimakatastrophe bringen wird, weiss man dagegen recht genau. Wenn wir es nicht schaffen die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu halten, dann werden mind. 50% der Tiere und Pflanzen aussterben. Die Meere werden versauern und es werden Todeszonen ohne Sauerstoff entstehen. Veränderte Niederschläge und Trockenheiten lassen heute schon Millionen von Menschen verhungern oder zu Flüchtlingen werden. Wir sind ja schon bei einem Grad Erwärmung und viele Auswirkungen zeigen sich bereits jetzt. Hier der neueste TED Talk von James Hansen - wirklich sehenswert (englisch):
http://www.ted.com/talks/james_hansen_why_i_must_speak_out_about_climate_change.html


Der Kohleabbau und die Verbrennung hat auch weitere ganz klar bezifferbare Schäden. Man muss sich mal die Mengen vorstellen, die verbrannt werden. Das sind fast 1000 Millionen Tonnen Braunkohle und 6000 Millionen Tonnen Steinkohle weltweit, davon in Deutschland alleine 180 Millionen Tonnen Braunkohle und 66 Millionen Tonnen Steinkohle. Das sind jeden Tag des Jahres zwei gigantische Transportschiffe voll, die dann auf über 50'000 Güterzügen verladen und weitertransportiert werden müssten, also jeden Tag 150 Güterzüge voll mit Kohle. Atemwegserkrankungen und Todesopfer in den Minen sind weitere konkrete Schäden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle/Tabellen_und_Grafiken#Verbrauch_nach_L.C3.A4ndern_2


Fazit
Also wir gehen am Wochenende zur Demo, aber vor allem um für erneuerbare Energien und für den sparsamen Umgang mit Energie zu protestieren. Ich muss mir noch überlegen, wie ich das am besten rüberbringe. Wir fahren mit den Kindern und Rollern (Trotinette) vermutlich um 9 Uhr ab HB Zürich, sind also um 10:21 in Gümmenen. Von dort wandert man ca. 7 km bis zum Ziel. Es stehen auch Shuttelbusse ab Bern zur Verfügung.


Lichtblick
Der folgende Artikel macht Mut. Die Energiewende ist nämlich auch ohne zögerliche Regierungen bereits in vollem Gange, dank der vielen Gemeinden, die sich eigene, ambitionierte Ziele setzen.
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36464/1.html


  liebe Grüsse
            Christina