Montag, 21. November 2016

Atomausstieg und Hohlkugeln


Liebe Verwandte, Bekannte und Freunde

Seit kurzen habe ich die Ehre für Journal21 zu schreiben, ein Online-Journal von erfahrenen Journalisten. Am Sonntag ist die Abstimmung über den Schweizer Atomausstieg, die Abstimmung wird knapp - informiert euch und geht stimmen. Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel lest und natürlich auch über Kommentare.

Nur kurz ein paar weitere spannende Themen:Der sehr reiche Klimaaktivist Steyer (Milliardär) hat angekündigt, mit allen Mitteln für Klimaschutz in den USA kämpfen zu wollen. Gemeinsam mit seiner Klimaorganisation nextgenclimate.org hat er Donald Trump den Kampf angesagt. Mmh, frage mich nur warum man davon nichts im Wahlkampf gemerkt hat. Aber besser spät als nie :)

Es gibt einen neuartigen Stromspeicher, der direkt bei Windanlagen im Meer betrieben werden kann. Es handelt sich um eine Hohlkugel, die im Meer versenkt, wie ein Pumpkraftwerk funktioniert. Wasser wird unter Stromverbrauch rausgepumpt. Wenn es zurückströmt, dann lässt sich wieder Strom erzeugen. Mehr dazu hier.

Ausserdem gibt es tolle Neuigkeiten von unserem Verein fossil-free.ch.Die Kampagne Renten ohne Risiko läuft super und es haben schon diverse tolle Aktionen stattgefunden, z.B. in Zürich auf dem Paradeplatz mit einer 5 m hohen CO2 Wolke.





Viel Spass beim Lesen
Christina

Sonntag, 20. November 2016

Atomausstieg planen Ja oder Nein ?

Noch eine Woche bis zur Entscheidung über die wichtige Frage eines geordneten Atomausstiegs. Dieser Artikel will die Fakten in den Fokus rücken um einen rationalen Entscheid ableiten zu können. Die folgenden fünf Punkte sind zentral in der Diskussion um den Entscheid.

Wie gross ist das Risiko eines Supergaus
Das Risiko ist gering, das ist klar. Aber trotz des geringen Risikos hat es weltweit zwei grosse und einige kleine Unfälle in AKW's gegeben. Laut Statistik hätten es nicht so viele sein dürfen. Allein die Tatsache, dass es keine Versicherung für den Gau gibt, zeigt schon, dass die Risiken schwer zu schätzen und finanziell desaströs sind. Jeder Konservative sollte für Vorsicht sein und daher sicherheitshalber das Abstellen planen.
  ð  Das Risiko ist klein, aber zu gross um es wirklich zu riskieren.

Wohin mit dem Müll
Zur Mülllagerung ist nicht viel zu sagen, der Fall ist klar: Es gibt noch keine Lösung für eine sichere Lagerung des Abfalls. Allerdings kommt es auf ein paar Jahre mehr AKW auch nicht an. Es kommt aber doch darauf an, wo in den nächsten Jahren Geld hin fliesst. In die Verbesserung und Wartung von einigen wenigen auslaufenden AKW oder in den Ausbau unserer Energiezukunft.
  ð  Der Müll muss sowieso entsorgt werden, aber jedes Jahr wird das Problem etwas grösser.

Die Stromversorgung im Auge behalten
Die Netze haben bereits bewiesen, dass selbst das Abschalten aller Schweizer AKW für einige Zeit verkraftbar ist (im 2015 waren alle AKW gleichzeitig aus). Dieses Winter gehen neben Beznau noch Leibstadt für die Revision vom Netz und unser Stromnetz wird immer noch funktionieren. Das zeigt, dass es möglich ist die Schweiz mit Strom zu versorgen, welcher im Inland produziert wird. Der Rest wird übergangsweise importiert. Hierbei kann man Kohlestrom auch ausschliessen. In anderen Ländern hat sich der Anteil von Wind und Solarstrom in wenigen Jahren vervielfältigt. Das könnten wir in der Schweiz auch erreichen, wenn erst einmal ein klarer Ausstiegspfad festgelegt ist. Eine rasante Entwicklung und Verbesserung der Technologien für erneuerbare Stromerzeugung und Speicherung macht den Umstieg immer einfacher.
  ð  Technisch ist es lösbar, wenn die Planung stimmt.

Klimaschutz ist heikel
Neben Wind, Wasser und Sonne ist die Atomkraft eine CO2 arme Technologie. Der Klimawandel ist ein riesiges Problem, mit dem Potential die Erde nachhaltig für Menschen unbewohnbar zu machen. Deshalb ist der schnelle Umstieg von fossilen- auf erneuerbaren Energie zwingend. Einem Land mit Kohle- und Kernkraftwerken, würde man wohl raten erst aus der Kohle und dann aus der Kernkraft auszusteigen, denn das Risiko eines katastrophalen Klimawandels ist fast 100% und damit viel gefährlicher als ein Atomgau. Und wir sehen am Beispiel von Deutschland, dass es nicht damit getan ist neue Anlagen zu bauen. Man muss auch alte Kraftwerke abschalten, damit der Markt nicht überschwemmt wird und die Preise in den Keller sinken. Auch für die Schweiz macht es Sinn Planungssicherheit zu schaffen und parallel zum Ausbau, den Ausstieg festzulegen. Denn für die Wirtschaft und Unternehmen ist Unsicherheit das schlimmste Szenario und der Pfad in einer erneuerbare Zukunft ist viel gradliniger mit einem klaren Zeitplan.
  ð  Aussteigen dürfen wir nur, wenn wir auch bereits sind den Ausbau und Stromeffizienzmassnahmen mit der nötigen Geschwindigkeit voran zu treiben. Dauerhafter Import von Deckstrom ist keine Alternative.

Ist das alles nicht viel zu teuer?
Im Moment leben wir in der grotesken Welt, dass Strom immer billiger wird und deshalb nicht mal mehr ein Anreiz besteht diesen sparsam zu nutzen. Im Vergleich zu allen Nachbarländern und auch Generationen vor uns, zahlen wir so wenig für Strom wie noch nie. Gleichzeitig gehen wir mit der Atomkraft ein riesiges Risiko ein und jammern, dass Alternativen zu teuer sind. Es gibt sowohl bezahlbare Alternativen für die Herstellung, wie auch Geräte zum Stromsparen. Und wenn der Strompreis nur wenig teurer wäre, dann würden sich beides lohnen, so dass wir am Ende für wenig mehr Franken, sehr viel mehr Sicherheit, weniger Abfälle und schnelleren Ausbau hätten. Es ist erstaunlich, dass es sich eine der reichsten Nationen der Welt nicht leistet für den Preis eines Kinoeintritts pro Monat, die Energieversorgung für das 21. Jahrhundert fit  zu machen.
  ð  Beim Strom ist die Umstellung und der Ausbau vergleichsweise günstig zu haben und schafft erst noch viele Arbeitsplätze im Inland.


Fazit: Die Fakten zeigen, dass ein Ausstieg technisch und finanziell machbar ist. Ein Ja würde die Energiewende beschleunigen und absichern, ein Nein wird wieder zu mehr Unsicherheit im Strommarkt führen und die Planung für die Unternehmen erschweren. 

Freitag, 4. November 2016

Du bist NICHT allein

Aktuell

Oft hat man den Eindruck, dass man sich als Einziger für etwas einsetzt oder als Einziger auf etwas verzichtet und dass alles gar nichts bringt.


"Das Flugzeug fliegt sowieso."
"Das Auto steht ja schon da und alle anderen fahren auch."
"Das Rindfleisch im Supermarkt wird dann halt von anderen Leute gekauft."
"Was ändert es, wenn ich verzichte?"
"Ich gönne mir ja sonst nichts, ein bisschen Spass wird ja wohl noch erlaubt sein."

Es ist tatsächlich schwierig auf solche Aussagen zu antworten. Auch mir fehlen oft die Worte und wer ist schon gerne eine Spassbremse.

Aber ihr könnt euch sicher sein. Ihr seid NICHT die einzigen. Auf der ganzen Welt machen sich Menschen Sorgen um das Klima.  Viele warten allerdings darauf, dass andere aktiv werden, um selber den ersten Schritt zu machen. Schaut euch um, es gibt schon viele erste Schritte und viele aktive Menschen. Schliesst euch an und macht mit. Ihr seid NICHT allein.

Als ersten Schritt muss man nicht gerade mit dem Fliegen oder Fleisch essen aufhören, es gibt auch andere Wege sich für das Klima einzusetzen. Wichtig ist, dass wir die Regeln so ändern, dass es einfach ist sich klimafreundlich zu verhalten.

Aktuelle Beispiele und Lichtblicke von Aktiven

Renten ohne Risiko
Vor drei Jahren haben Olli, ich mit ein paar Freunden den Verein fossil-free gegründet. Mittlerweile hat der Verein mehrere hundert Mitglieder und fast 20 Aktive. Heute startet gemeinsam mit der Klimaallianz eine Kampagne zum Thema Rentengelder und wir machen mit einer Aktion auf dem Paradeplatz auf die Gefahr aufmerksam. Das Fernsehhen hat sich auch schon angekündigt.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass ihre Renten in fossilen Industrien angelegt sind und damit der Klimawandel finanziert wird. Zusätzlich sind die Gelder gefährdet, da viele dieser Unternehmen massiv überbewertet sind und Kursverluste drohen.
Hier unterschreiben und mehr erfahren >>

Klimaseniorinnen
In der Schweiz hat eine Gruppe von mittlerweile über 460 Seniorinnen eine Klage gegen den Bund eingereicht. Das ganze wurde von nur wenigen Frauen initiiert. Diese haben wahrscheinlich auch oft gedacht, dass Sie mit Ihren Sorgen allein dastehen, bis sie Gleichgesinnte gefunden haben und nun aktiv sind. Diese Idee lässt sich super auf andere Länder übertragen. klimaseniorinnen.ch/

Public Eye Petition
Eine Schweizer Umweltorganisation will, dass auch Diesel, der in Afrika verkauft wird schwefelarm sein sollte. Hier kann man die Petition unterschreiben.

Energieagentur korrigiert Prognosen für den Ausbau der Erneuerbaren
Die Internationale Energie Agentur musste nun schon zum dritten Mal ihre Prognose für den Ausbau von Erneuerbaren nach oben korrigieren, da der weltweise Umbau viel schneller fortschreitet, als sie prognostiziert hat. Mehr dazu auf Klimaretter und  auf Englisch im Guardian

Fairphone
Eine Gruppe von jungen Menschen hat sich 2010 zum Ziel gesetzt, dass ihr Telefon nicht mit Ausbeutung hergestellt werden soll. Mittlerweile wird das Fairphone weltweit vertrieben und hat 50 Mitarbeiter. Eine Besonderheit ist, dass Ersatzteile einfach selber ausgetauscht werden können.

Positive Aussichten
Eine Gruppe von Journalisten wollte nicht mehr unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten und nur über aktuelle, negative Nachrichten berichten. Sie gründeten perspective-daily eine Nachrichtenseite, die zukunftsorientiert, verständlich und langfristig kommunizieren. Seit Anfang Jahr kann man nun gegen eine kleine Gebühr die gründlich recherchierten Artikel geniessen.

Journal 21
Eine Gruppe von pensionierten Journalisten wollte den Zerfall der Schweizer Medienlandschaft nicht länger hinnehmen und hat ein eigenen Online-Magazin gegründet. Die gründlich recherchierten Artikel sind mehrheitlich von sehr erfahrenen und professionellen Journalisten geschrieben. Es ist mir daher eine Ehre, dass ich auch dort publizieren durfte.

Weiter schauen
Ich könnte noch lange so weiter schreiben, aber ich glaube der Film auf folgender Webseite zeigt am besten was ich meine - Unbedingt bis zum Ende schauen.


Liebe Grüsse und hoffentlich bis bald
Christina

Mittwoch, 17. August 2016

Ich grille, du grillst, wir grillen Grillen

Aktuell

Obwohl es einem in Deutschland eventuell nicht so vorkommt, ist der Sommer doch noch gekommen und bricht wieder Rekorde. Juli 2016 ist weltweit der wärmste jemals gemessene Monat und auch das Jahr 2016 als gesamtes dürfte sehr warm werden. Das muss aber nicht heissen, dass wir hier in Europa davon profitieren, kann es doch gleichzeitig auch feuchter und schwüler und bewölkter werden.

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-08/juli-2016-heissester-monat-rekord-nasa

Sommer = Grillen

Trotz schlechtem Wetter bedeutet Sommer auch Grillzeit - vor allem in der Schweiz. Und natürlich zirpen an sommerlichen Abenden die Grillen besonders lieblich. Macht keinen Sinn - Doch!

Was kommt denn bei euch so auf den Grill und warum?
Wer von euch denkt, dass er ohne Fleisch seinen Protein und Vitaminbedarf nicht decken kann? Ich (Vitamin B12) !
Wer will aber trotzdem Klimaschonend und Tiergerecht essen. Ich !

Gerade dieses Jahr hat sich bei mir ein gefährlicher Vitamin B12 Mangel eingestellt. Das ist eines der wenigen Vitamine, die man ausschliesslich aus tierischen Produkten bezieht. Glücklicherweise habe ich es noch rechtzeitig bemerkt und habe es nun sogar gespritzt bekommen. Lieber würde ich meinen Bedarf allerdings aus natürlichen Quellen decken und da bin ich nun auf eine spannende Alternative gestossen.

Seit heute gibt es auf Kickstarter (einer Crowdfunding Plattform) ein neues Projekt SENSBAR, wobei aus Grillenmehl Energie- und Proteinriegel hergestellt werden. Diese enthalten sehr viel B12, Eisen und Magnesium und eigenen sich darum besonders für Sportler und andere energiehungrige Menschen. Ich habe eine Probepackung bekommen und die verschiedenen Geschmacksrichtungen probiert. Ist schon etwas gewöhnungsbedürftig - aber mir hat Dark Chocolate & Orange gut geschmeckt und Oliver fand Pineapple & Coconut lecker. Bei der Herstellung wird im Vergleich zu anderen tierischen Produkten nur ein Bruchteil an Wasser und Energie verbraucht.

Ich bin gespannt, was ihr zu dem Thema denkt. In der Schweiz gibt es noch ein weiteres Startup, das sich mit essbaren Insekten beschäfigt (Essento.ch). Immerhin düften ab 1.1.2017 endlich Insekten als offizielle Nahrungsmittel in der Schweiz  zugelassen werden.

Ich denke, es lohnt sich, das Projekt Sensbar zu verfolgen. Ich werde mir auf jeden Fall mal ein paar Riegel bestellen und damit die Kampagne unterstützen.

Liebe Grüsse und noch viele schöne Sommerabende
Christina







Montag, 20. Juni 2016

Flashmob: Wo ist der Sommer? erfolgreich

Der Flashmob heute war mit 15 Teilnehmern klein und fein und sehr gelungen. Die Teilnehmerschar in bunten Badekleidern erregten auf dem Weg zum Paradeplatz sehr viel Aufmerksamkeit und auch Lacher. Das Wetter war zwar warm und sonnig, aber die Botschaft kam trotzdem an: Das Klima ändert sich und damit auch unser Wetter. Wissenschaftler und Meteorologen warnen vor den dramatischen Folgend des Klimawandels. Folgende Medienmitteilung habe ich heute morgen an die Presse verschickt:
Flashmob: Wo ist der Sommer ?
Zürich 20.06.2016 Wissenschaftler schrecken auf: Der Jetstream verändert sich und mit dem fortschreitenden Klimawandel müssen wir mit immer grösseren Abweichungen von unserem gewohnten Wetter rechnen. So scheint uns sowohl der Winter, wie auch der Sommer abhanden zu kommen. Eine Gruppe besorgter Mitbürger macht sich deshalb heute Mittag auf die Suche.

Der Klimawandel ist eine Bedrohung, nicht nur für unser Leben, sondern auch für unseren Lebensstil. Skifahren im Winter und unbeschwertes Baden im Sommer – wird das in Zukunft noch möglich sein?

Praktisch Jahr für Jahr wurden seit 2000 globale Temperaturrekorde gebrochen, 2015 ergriffen Hitzewellen und Dürre auch Europa. Neu zeigen Messdaten der NASA und der World Meteorologial Organisation (WMO), dass auch das Jahr 2016 neue Rekorde setzt. "Der bisherige Zustand des Klimas in diesem Jahr ist alarmierend", sagt David Carlson von der WMO. "Außergewöhnlich hohe Temperaturen, Eisschmelzraten im März und Mai, die wir so normalerweise bis Juli nicht sehen und Jahrhundert-Regenfälle. Abnormal ist das neue normal." Rekordhohe Temperaturen in der Arktis bedeuten aber mitnichten einen schönen Badesommer für uns Schweizer. Dafür sind sogar Todesfälle durch Überschwemmungen in Deutschland und auch bei uns, Warnungen vor Erdrutschen keine Seltenheit und weiterhin kein Badewetter in Sicht. Wir wollen das nicht länger tatenlos hinnehmen und setzen uns für eine Eindämmung des Klimawandels ein. Zwei interessante Bewegungen gibt es dazu in der Schweiz:

Divestment – Fossil-free.ch
Fossil-Free.ch versucht die Menschen dort zu packen, wo es ihnen am meisten wehtut, beim Geldbeutel. Indem die Bewegung aufzeigt, dass unsere wertvollen Pensionskassen und Versicherungsgelder in Unternehmen stecken, die potentiell mit dem Klimawandel massiv an Wert verlieren, konnten schon über 3500 Menschen motiviert werden, ihre Pensionskassen, Versicherungen und Banken zum Divestment aufzufordern. Erst vor wenigen Tagen gab die Pensionskasse des Bundes  Publica bekannt, erste Schritte zum Ausstieg aus Kohleinvestitionen einzuleiten.

Volksinitiative zur Eindämmung von CO2
Eine Gruppe von Menschen um den Autor Marcel Hänggi lotet aus, gegebenenfalls eine Volksinitiative zur Änderung des Energieartikels zu starten. Laut Hänggi liesse sich Paris ganz einfach umsetzen, wenn der Verbrauch und Import von fossilem Kohlenstoff klar reguliert und ab 2051 ganz verboten wäre. Hänggi schreibt dazu: "Das Epochale am Abkommen von Paris ist der beschlossene Ausstieg aus der Energieform, die zweihundert Jahre lang der Motor der Weltwirtschaft war." Eine Änderung des Energieartikel in Hänggis Sinne wäre radikal. "So radikal wie das, was Frau Leuthard in New York unterschrieben hat." Aber nur eine gesetzliche Eindämmung des Klimagifts CO2 wäre konsequent. Oder ist es radikal, dass wir keine ungeklärten Abwässer in unsere Flüsse mehr leiten, den Sicherheitsgurt eingeführt haben und unsere Abfallverbrennung nur mit Filteranlagen betreiben?

Pressekontakt:          
Dr. Christina Marchand, 078 733 43 22
christina.marchand@fossil-free.ch
Eventinfos: www.facebook.com/events/183339422068314/

weitere Infos:            
fossil-free.ch,
blog.tagesanzeiger.ch/politblog/index.php/65141/paris-ernst-nehmen/

Fotos: Kontaktieren Sie uns. Gerne stellen wir Ihnen Fotos und Filmmaterial zum Event zur Verfügung



Flashmob: Wo ist der Sommer? erfolgreich

Der Flashmob heute war mit 15 Teilnehmern klein und fein und sehr gelungen. Die Teilnehmerschar in bunten Badekleidern erregten auf dem Weg zum Paradeplatz sehr viel Aufmerksamkeit und auch Lacher. Das Wetter war zwar warm und sonnig, aber die Botschaft kam trotzdem an: Das Klima ändert sich und damit auch unser Wetter. Wissenschaftler und Meteorologen warnen vor den dramatischen Folgend des Klimawandels. Folgende Medienmitteilung habe ich heute morgen an die Presse verschickt:

Flashmob: Wo ist der Sommer ?
Zürich 20.06.2016 Wissenschaftler schrecken auf: Der Jetstream verändert sich und mit dem fortschreitenden Klimawandel müssen wir mit immer grösseren Abweichungen von unserem gewohnten Wetter rechnen. So scheint uns sowohl der Winter, wie auch der Sommer abhanden zu kommen. Eine Gruppe besorgter Mitbürger macht sich deshalb heute Mittag auf die Suche.

Der Klimawandel ist eine Bedrohung, nicht nur für unser Leben, sondern auch für unseren Lebensstil. Skifahren im Winter und unbeschwertes Baden im Sommer – wird das in Zukunft noch möglich sein?

Praktisch Jahr für Jahr wurden seit 2000 globale Temperaturrekorde gebrochen, 2015 ergriffen Hitzewellen und Dürre auch Europa. Neu zeigen Messdaten der NASA und der World Meteorologial Organisation (WMO), dass auch das Jahr 2016 neue Rekorde setzt. "Der bisherige Zustand des Klimas in diesem Jahr ist alarmierend", sagt David Carlson von der WMO. "Außergewöhnlich hohe Temperaturen, Eisschmelzraten im März und Mai, die wir so normalerweise bis Juli nicht sehen und Jahrhundert-Regenfälle. Abnormal ist das neue normal." Rekordhohe Temperaturen in der Arktis bedeuten aber mitnichten einen schönen Badesommer für uns Schweizer. Dafür sind sogar Todesfälle durch Überschwemmungen in Deutschland und auch bei uns, Warnungen vor Erdrutschen keine Seltenheit und weiterhin kein Badewetter in Sicht. Wir wollen das nicht länger tatenlos hinnehmen und setzen uns für eine Eindämmung des Klimawandels ein. Zwei interessante Bewegungen gibt es dazu in der Schweiz:

Divestment – Fossil-free.ch
Fossil-Free.ch versucht die Menschen dort zu packen, wo es ihnen am meisten wehtut, beim Geldbeutel. Indem die Bewegung aufzeigt, dass unsere wertvollen Pensionskassen und Versicherungsgelder in Unternehmen stecken, die potentiell mit dem Klimawandel massiv an Wert verlieren, konnten schon über 3500 Menschen motiviert werden, ihre Pensionskassen, Versicherungen und Banken zum Divestment aufzufordern. Erst vor wenigen Tagen gab die Pensionskasse des Bundes  Publica bekannt, erste Schritte zum Ausstieg aus Kohleinvestitionen einzuleiten.

Volksinitiative zur Eindämmung von CO2
Eine Gruppe von Menschen um den Autor Marcel Hänggi lotet aus, gegebenenfalls eine Volksinitiative zur Änderung des Energieartikels zu starten. Laut Hänggi liesse sich Paris ganz einfach umsetzen, wenn der Verbrauch und Import von fossilem Kohlenstoff klar reguliert und ab 2051 ganz verboten wäre. Hänggi schreibt dazu: "Das Epochale am Abkommen von Paris ist der beschlossene Ausstieg aus der Energieform, die zweihundert Jahre lang der Motor der Weltwirtschaft war." Eine Änderung des Energieartikel in Hänggis Sinne wäre radikal. "So radikal wie das, was Frau Leuthard in New York unterschrieben hat." Aber nur eine gesetzliche Eindämmung des Klimagifts CO2 wäre konsequent. Oder ist es radikal, dass wir keine ungeklärten Abwässer in unsere Flüsse mehr leiten, den Sicherheitsgurt eingeführt haben und unsere Abfallverbrennung nur mit Filteranlagen betreiben?

Pressekontakt:           Dr. Christina Marchand, 078 733 43 22

weitere Infos:              fossil-free.ch,

Fotos: Kontaktieren Sie uns. Gerne stellen wir Ihnen Fotos und Filmmaterial zum Event zur Verfügung


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Freitag, 17. Juni 2016

Wo ist der Sommer

Flashmob in Zürich ! Rennweg 8,  12-13:30 Uhr am Mo. 20.6.2016
Melde dich bei Facebook für den Event an!


Nur noch Regen, kein Tag über 18 Grad. Wir wehren uns!
Der Klimawandel ist nicht nur tödlich, sondern er nervt. Wir wollen unser normales Wetter zurück!

Zeig, dass du dir dein Wetter nicht nehmen lässt. Wir treffen uns deshalb am Mo. den 20. Juni 2016 um 12.00 Uhr am Rennweg 8 in der Zürcher Innenstadt und setzen ein Zeichen für den Sommer und gegen den Klimawandel. Melde dich bei Facebook für den Event an!

Schal, Mütze, Bikini, Badehose, Schlauchboot, Taucherbrille, Schwimmflossen, Schwimmflügel, Badetuch, Sonnencreme, Sonnenbrille - aber auch farbige Perücken, farbiger Lippenstift, farbiger Kitsch-Schmuck, Wolldecken, Grill, Regenschirme, Gummistiefel ...

Einfach alles mitbringen, was Aufsehen erregt und zum Thema passt.

Darum spielt das Wetter verrückt: Der globale Jetstream verändert sich durch die schmelzende Arktis und liegt nun genau über der Schweiz. Das gibt eine fatale Feedbackschleife von Atmosphärenströmung und arktischer Erwärmung. Mehr dazu hier >>

Ich freue mich auf euch!

Liebe Grüsse
Christina

Donnerstag, 16. Juni 2016

Ich will mein Wetter zurück !

Aktuell
Klar schon verstanden: Klima ist nicht Wetter und der Klimawandel zeigt sich nicht in einzelnen Wetterereignissen. ABER: Wenn es immer mehr von diesen einzelnen Ereignissen gibt und diese zunehmend unerfreulicher werden, dann hat Klimawandel doch was mit WETTER zu tun und zwar mit SCHEISSWetter.

Im Winter zu warm und im Sommer zu nass. Und trotz dieses Regenwetters liegen die Durchschnittstemperaturen leider immer noch über dem Mittel. Aber was interessiert das, wenn die Sonne es nicht hinter den Wolken hervorschafft und Flüsse zu viel Wasser zum Baden haben.

Ich will endlich mein Wetter zurück haben !!!

Wie deutlich müssen die Veränderungen eigentlich noch werden, dass ich endlich nicht mehr hören muss: "Das gab es auch früher schon." und "Ach, das kann auch Zufall sein." HALLO! Das ist kein Zufall, dass ist unser SCHEISS CO2 Ausstoss. Entschuldigt meine Worte, aber ich bin sauer, mir reichts, alle stöhnen und klagen, aber viel zu wenige macht was! Im folgenden zwei Vorschläge, wie wir das ändern.

Flashmob: Wo ist der Sommer
Wer Lust hat sich am kommenden Montag Mittag mit Bade-Utensilien, aber warmer Kleidung auf die Suche nach dem Sommer zu machen, der soll sich bitte bei mir melden. Wir planen einen Flashmob in Zürich Innenstadt. Die Idee darf natürlich gerne auch kopiert werden :). Mehr Infos am Sonntag per Mail.

Am Samstag 18.6. ist Switching Day
Der Stromverbrauch beträgt zwar nur ein Viertel unseres Energieverbrauchs, aber es wäre so einfach ihn CO2 frei zu machen. Mehr dazu an den Switching Days. In Winterthur sind wir im Energie- und Umweltzug der SBB direkt beim Bahnhof. In Zürich in der Umweltarena Spreitenbach. Alles gratis und sehr informativ. Ich werde in Winterthur sein und freue mich auf euch. Bitte weitersagen.


liebe Grüsse
Christina





Freitag, 20. Mai 2016

Glencore - Klima oder Kohle

Glencore Generalversammlung - Klima oder Kohle

Ich war als fossil-free Vertreterin dieses Jahr auf der Aktionärsversammlung von Glencore. Hier mein Bericht:

Fossil-free.ch machte an der diesjährigen Generalversammlung von Glencore auf die Gefahren des Klimawandels und Finanzrisiken durch Kohleabbau aufmerksam. Vor dem Eingang zeigte ein grosses Plakat den Aktionären die Gefahren des Kohleabaus auf. Glencore ist der grösste Exporteur von thermischer Kohle mit Beteiligungen an rund 30 Kohleminen. Unsere Botschaften an Glencore sind:

Klima oder Kohle - Clean coal is a dirty lie - Coal is over - Go fossil-free unsere klaren Botschaften. Obwohl eine Fotografin der Neuen Zuger Zeitung anwesend war, machte sie kein Foto, während der Reporter von SRF um ein kurzes Interview für Echo der Zeit bat.

Wir nahmen zu zweit an der Aktionärsversammlung teil, auf der wir durch den Erwerb weniger Aktion stimmberechtigt waren.

John Hayward, seit 2011 Praesident des Verwaltungsrates von Glencore und vorher verantwortlicher CEO bei BP fuer die Oelkatastrophe im Golf von Mexico (2010) leitete die Veranstaltung. Er wies vor allem auf die grosse Verantwortung von Glencore für Sicherheit, sowohl den Mitarbeitern, wie den lokalen Gemeinden gegenüber hin. In seiner Darstellung zeigte sich Glencore ganz anders, als es Berichte von Menschenrechtsorganisationen und lokale Gemeinden darstellen und es kann nur zu hoffen sein, dass sich die Firma wirklich in die aufgezeigte Richtung bewegt und Menschenrechte und soziale Verantwortung zukünftig anerkennt.

Die Strategie gegen den grossen Wertverlust durch die tiefen Rohstoffpreise war ein grosses Thema. Die Firma denkt aber, dass die Rohstoffe (und auch Kohle) in den nächsten Jahren wieder stärker nachgefragt werden. Dass sich im Rahmen von zunehmendem Klimawandel und strengeren CO2 Gesetzen eine sinkende Nachfrage nach Kohle ergeben wird, erwartet Glencore nicht. Sie denken nicht, dass ihre Firma zu den "Stranded Assets" (Wertlosen Aktien) gehören wird.

In der Fragerunde wurden sehr viele Fragen zum Thema Klimawandel, Reaktionen von Glencore auf die Beschlüsse von COP21 und die Anpassungfähigkeit der Firma an eine Welt mit Klimaerwärmung gestellt. Einige grosse Investoren (unter anderem die englische Kirche und Fondmanager der Koalition "Aiming for A") haben eine Resolution eingereicht, die ein besseres Reporting im Bereich Klimawandel und Nachhaltigkeit und Public Policy fordert. Diese Resolution wurde von 98% der Aktionären angenommen und setzt hoffentlich Glencore weiter unter Druck den Klimawandel ernst zu nehmen. Zumindest auf dem Papier tut Glencore das schon und begrüsst diese Resolution.

Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen in persönlichen Gesprächen, dass es die Kohle im Energiemix noch sehr lange brauchen wird und das Glencore zumindest bis 2030 Kohle als wichtigen Teil des Energiemixes sieht. Vor allem Asien sei dringend auf diesen Rohstoff angewiesen, damit es das Wachstum befeuern kann. Glencore sieht sich nicht als Akteur in diesem Geschehen, sondern liefert nur, was gefragt ist. D.h. solange eine Nachfrage da ist, werden sie den Rohstoff weiter fördern und liefern. "Kohle ist billig und verfügbar und Glencore tut seinen Teil, indem es sich für saubere Kraftwerke und die Weiterentwicklung von CCS Carbon Capture and Storage einsetzt" Dagegen wird Wind und Sonne nicht zugetraut in absehbarer Zeit die Energie bereit stellen zu können. Mehr Forschung in die Reinigung und Verbesserung der Verbrennung von Fossilen wird gefordert, obwohl jahrelange Forschung noch keine greifbaren Ergebnisse geliefert haben und die Strom aus Kraftwerken mit CCS teurer ist als Wind- und Solarstrom.

Man zeigt sich aber offen, z.B. Tony Hayward im direkten Gespraech: "Wir sind mit allen im Gespraech, z. B. Frau Figueres (bis 2016 Klimageneralsekretaerin der UNO)."
Michael Fahrbach, Nachhaltigkeitsverantwortlicher: "Wir schauen uns das an, setzen auf CCS. Kohle wird aber, v.a. in Asien eine wachsende Bedeutung im Energiemix spielen."

Wir von fossil-free.ch haben aber immer wieder darauf hingewiesen, dass jeder hier auch eine persönliche Verantwortung hat, die Umstellung aktiv voran zu treiben und dass auch Glencore dazu beitragen kann, indem sie international CO2 Abgaben, strengere Gesetzgebung ... fordern, anstatt - wie bisher - dagegen zu lobbiieren.

Auf die Frage, ob es im Gespräch sei, die Kohlesparte abzuspalten, damit man z.B. von den Listen der zum Divestmente empfohlenen Firmen runter kommt, wurde gesagt, dass das im Moment keine Option ist.

Man darf gespannt sein, wie sich der Wert dieser Firma in einer wärmer werdenden Welt entwickelt. Ich denke, das Risiko für einen weiteren Aktieneinbruch und die Gefahr von Strandes Assests sind nicht zu vernachlässigen.

Wir denken jedenfalls, dass die Anwesenheit von fossil-free.ch an der Versammlung den Verantwortlichen gezeigt hat, dass sowohl Klimawandel, wie auch Divestment Themen sind, die sie in den nächsten Jahren immer stärker beschäftigen werden.

Liebe Grüsse
Christina

Samstag, 14. Mai 2016

Ende Gelände Anti-Kohle Proteste erfolgreich!

Aktuell

Sie haben es geschafft: Fast 2000 Aktivisten besetzen am Wochenende die Braunkohlemine und stoppten somit den Abbau und Transport. Hier ein sehr schöner Kurzfilm der Aktion >>.

Ich hoffe, dass durch solche Aktionen immer mehr Leuten klar wird, dass wir deutlich schneller aus der Kohle ausssteigen müssen und können, als geplant. Anstatt künstlich unseren erfolgreichen Ausbau der erneurbaren Energien zu bremsen und weiter klimaschädliche Kohle zu verbrennen, sollten wir den Ausbau beschleunigen und Kohle schneller abstellen. Denn das schwierigste ist der Transformationsprozess. Wenn wir den erst mal hinter uns haben, dann produzieren wir ohne CO2 sauberen Strom erst noch günstiger als heute.

Ein guter Freund von mir ist bei den Protesten von einem Stein am Kopf getroffen worden, geworfen von Sicherheitskräften, ohne Vorwarnung und von hinten. Er musste sogar genäht werden, aber ist glücklicherweise wieder gesund. Einige Bekannte haben erzählt dass die lokale Bevölkerung und die Sicherheitskräfte zum Teil sehr gewaltbereit und agressiv waren. Ein anderer Teil dagegen war sehr unterstützen.

Bilder und Links auf Berichte in den Medien, direkt auf der Seite von Ende Gelände im Pressespiegel und bei Berichten.



Zeit
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-05/brandenburg-braunkohle-tagebau-gegner-besetzung

Die TAZ berichtet in mehreren Artikeln:
http://www.taz.de/Protestaktion-%E2%80%9EEnde-Gelaende%E2%80%9C/!5305429/
http://www.taz.de/Protestaktion-%E2%80%9EEnde-Gelaende%E2%80%9C/!5305335/
sehr interessant: http://www.taz.de/Energieexpertin-zu-Kohleausstieg/!5304830/

Klimaretter.info
http://www.klimaretter.info/protest/hintergrund/21227-mit-samba-in-die-kohlegrube

Berliner Zeitung
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/brandenburg/ende-gelaende-ueber-1500-braunkohlegegner-besetzen-tagebau-in-der-lausitz-24056996

Radio
http://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/braunkohle/beitraege/protestaktion-gegen-braunkohle.html

Spiegel online hat einen kleinen Film online gestellt:
http://www.spiegel.de/video/welzow-in-der-lausitz-kohlegegner-halten-tagebau-besetzt-video-1673759.html



Mittwoch, 11. Mai 2016

Leben und Sterben lassen - Ende Gelände

Aktuell
Heute bin ich auf eine "Gewissensfrage" im Magazin der Süddeutschen gestossen, die mich selber schon oft beschäftigt hat: "Ich bin oft bei meiner Schwägerin eingeladen und ärgere mich über deren Verschwendung, z.B. von Lebensmitteln, Strom oder Wasser.  Darf ich meine Gastgeber dazu kritisieren oder muss ich die Menschen so lassen wie sie sind."

Gespannt las ich weiter, wie Dr. Rainer Erlinger dem Leser antwortet, denn ich kannte die Gefühle des Fragenden nur zu gut. Diese Gedanken kommen mir sehr oft, z.B. beim Gespräch mit Nachbarn, die begeistert vom Wochenendtrip nach NewYork erzählen, bei der Einladung in der Familie, wenn es riesige Mengen an Fleisch und Fisch gibt, bei Freunden, die jeden noch so kleinen Weg mit dem Auto zurück legen. Wie oft hätte ich gerne etwas gesagt und habe es mir verkniffen und wie oft habe ich mich danach unwohl gefühlt.

Es ist nämlich wirklich unangenehm solche Themen anzusprechen und niemand wird gerne dazu angesprochen. Wenn man es tatsächlich einmal wagt, dann stellt der andere sofort in den Verteidigungsmodus um. Sprüche wie: "Das habe ich mir verdient" oder "Es macht eh keinen Unterschied" oder "Ich brauche das einfach" oder "Mir schmeckt es halt", habe ich schon hundertfach gehört. Zusätzlich denken viele Leute, dass diese Entscheidungen Privatsache sind und man sich also dort nicht einmischen sollte.

Dr. Erlinger bringt es in seiner Antwort auf den Punkt: Es ist keine Privatsache! Heutzutage bedeutet der Spruch "Leben und Leben lassen" für viele Menschen "Leben und Sterben lassen". Denn durch unser verschwenderisches Handeln verbrauchen wir Ressourcen, die woanders fehlen, halten uns globale Sklaven, beuten Menschen über die Distanz aus und verschlimmern den Klimawandel, mit tödlichen Folgen für Millionen von Menschen.

Wenn man sieht, wie jemand einem anderem direkt Schaden zufügt, dann ist man sogar gesetzlich verpflichtet einzugreifen und Hilfe zu leisten. Da der Schaden durch unsere Lebensweise, Essen und Mobilität aber über Entfernung wirkt und nicht so einfach einem Einzelnen zugewiesen werden kann, verdrängen wir die Auswirkungen und reden uns ein, dass wir nichts machen können.

Deshalb ist auch das Einmischen so schwierig und gesellschaftlich wenig akzeptiert. Auch hier hat Dr. Erlinger einen guten Tipp: Kritik nicht direkt, sondern mit ich-Bezug und Humor anbringen. Ob das etwas bringt, darf zwar bezweifelt werden, aber immerhin hat man mit der Kolumne eine gute Grundlage die eigenen Bedenken einmal anzusprechen und eventuell eine Diskussion  zu beginnen - Mindestens.

Eine grosse Schwierigkeit sehe ich darin, dass die Umwelt- und sozialen Auswirkungen unserer heutigen Lebensweise, so umfassende Änderungen brauchen, dass es uns überfordert und wir auf Durchzug schalten.

Sehr gut drückt es auch der lustige Comedy Beitrag von Hagen Rether aus:

Break Free – Befreien wir uns
Der Klimawandel ist real und immer offensichtlicher. Gerade wurde offiziell der Untergang der ersten Inseln im Pazifik bestätigt. Es gibt riesige Feuer in Canada angefacht durch grosse Trockenheit ausgerechnet im Ölsandabbaugebiet des grösste Klimaschädlings. Wenn es nicht so schlimm wäre, dann könnte man über diese Ironie des Schicksals fast lachen. Wir sollten alle nicht mehr wegschauen, sondern aktiv unsere Zukunft in die Hand nehmen, denn noch haben wir die Möglichkeit die schlimmste Erwärmung zu verhindern.

Aktiv werden - Ende Gelände
Pfingst-Aktion - Kommt mit zu Ende Gelände und läutet das Ende der Kohlekraft ein. Weltweit gehen Kohlekraftwerke pleite – aus gutem Grund. Sorgen wir dafür, dass auch in Deutschland ein rascher Ausstieg geplant wird und die Kohlekraft unter Druck kommt. Es wird uns Geld sparen, Umweltgifte verringern und auch noch das Klima schützen. Die Aktion ist eingebunden in die weltweite Bewegung Break free.




Freitag, 11. März 2016

Zurück Richtung Zukunft

Zurück Richtung Zukunft

Nachdem Paris Mut gemacht hat, dass wir uns langsam doch noch in Richtung Klimaschutz auf den Weg machen, fällt es nach den aktuellen negativen Nachrichten wieder sehr schwer hoffnungvoll in die Zukunft zu schauen. Neben der Klimakrise gibt es da noch die Flüchtlingskrisen, Währungskrisen, Präsidentenvorwahlkrisen, ... . Die Auflistung lässt sich fast beliebig fortsetzen. Trotzdem dürfen wird den Klimawandel nicht aus den Augen verlieren, denn ohne stabiles Klima -> keine stabile Umwelt -> keine stabile Nahrungsproduktion
-> keine stabile Wirtschaft -> keine stabile Gesellschaft. 

Umso wichtiger, dass sich immer mehr Menschen für einen Systemwechsel einsetzen. Denn unser Wirschaftssystem belohnt Zerstörung und bestraft Bewahrung. Ein naturbelassener Wald ist wenig wert, der gleiche Wald abgeholzt und dann nachher als Plantage bepflanzt dagegen viel mehr wert. Es ist doch kein Wunder, dass so auch der letzte Urwald noch gefällt wird. Vor allem, da die Menschen, die die Zerstörung bewirken, meist weit weg vom Geschehen sitzen und sich dabei auch noch grün fühlen können (Hierzu bitte lesen: This Changes Everything) .

Nächste Woche hilft Nebenrolle Natur, dass wir alle wieder näher ans Geschehen heranrücken.

Aktuell in Zürich: Nebenrolle Natur Film Festival (www.nnff.ch)
Von Donnerstag den 17. März bis Sonntag den 20. März 2016 zeigen wir in der roten Fabrik Zürich täglich mehrere brandaktuelle Filme, führen Interviews mit Experten und machen spannende Aktionen. 

Ich selber bin am Donnerstag und Samstag dabei. Am Samstag werden wir passend zum Film "The True Cost" mit Näherinnern im Akkord Decken nähen. Ich würde mich sehr freuen, euch zu sehen. Bitte empfehlt den Anlass weiter (facebook) und kommt vorbei. Den ganzen Festival Pass gibt es schon für nur 40 CHF.

Alle Infos unter www.nnff.ch

Bis Bald
Christina




Montag, 29. Februar 2016

Bettwanzen nachhaltig behandeln in Zürich

Ausnahmsweise mal zu einem Thema, das auch mit Nachhaltigkeit, aber weniger mit Klimaschutz zu tun hat. Letzte Woche waren wir in einer urigen Berghaus in Österreich, als wir in den letzten Tagen einige Stiche bemerkten. Schnell kam der Verdacht auf Bettwanzen auf.

Ganz geschockt haben wir das Gepäck nun nach der Heimkehr erst mal in Säcken in die Garage gestellt und nur das nötigste mit Waschen ins Haus geholt. Nun will ich auf Nummer sicher gehen und das Gepäck gegen Wanzen behandeln lassen, bevor wir wieder nutzen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann die Koffer, Rucksäcke, Taschen usw. einfrieren lassen oder auch aufwärmen lassen.

Entweder wird auf rund -30°C schockgefroren oder auf rund 55°C aufgeheizt (für 24-48 h). Die Behandlung dauert überall ca. 2 Tage. Dann kann man das Gepäck wieder abholen.

Folgende Firmen in Zürich habe ich gefunden, die das Gepäck behandeln:

Koffer erwärmen

Insekta
Dorfstrasse 13
8306 Brüttisellen
150 CHF pro Koffer / 200 CHF für mehrere Koffer, die in den Wärmeraum reinpassen
(bzw. Behandlung, d.h. wenn alle Koffer bei einem Mal in die Kammer passen, ca. 1x1.5 m Platz)
Preis kann dann diskutiert werden.
Man muss es hinbringen


Ratex AG
http://www.ratex.ch/
Austrasse 38
8045 Zürich
Tel.: 044 241 33 33
Fax: 044 241 32 20
E-Mail: info@ratex.ch
diese Firma stellt das Gepäck in Räume, die sie sowieso behandeln
300 CHF mit holen und bringen


Koffer einfrieren

Insektol
Insektol AG Pest Control Telefon 044 322 20 20
Überlandstrasse 341 Telefax 044 322 20 15
8051 Zürich
(Behandlung erfolgt allerdings irgendwo in der Nähe von Winterthur)
-30°C  5 qm -
300 CHF, Dauer 2 Tage, man muss das Gepäck hinbringen

Ich werde euch berichten, ob es funktioniert hat.