Samstag, 13. November 2021

films for future festival 2021

Nach langer Zeit des Bangens, wann wir unser Umwelt-Filmfestival wieder durchführen können, ist es jetzt endlich soweit. Wir hatten viel vor und nun ist es Realität. 25 Filme, viele davon zeigen wir im grossen Kinosaal. Mit bewegenden, inspirierenden Filmen wollen wir einerseits die Natur näher bringen, aber auch Probleme und Lösungen aufzeigen. Das films for future festival 2021 ist gut gestartet - unglaublicherweise habe ich ganz vergessen euch darüber zu informieren. Wir konnten schon 2 mal den Saal ganz füllen und haben an allen bisher 8 Festivaltagen unser Publikum begeistert. 

ABER es gibt noch viel zu sehen - bis zum Sonntag den 28.11. zeigen wir noch 16 tolle Filme, z.B. morgen "The biggest little farm" über alternative Landwirtschaft, am 22.11. "66 Meter" über Forschung zum Anstieg der Meerespiegel oder unser Abschlussfilm "Youth unstoppable" der eine junge Aktivistin begleitet, die schon als Teenager anfing die Klimabewegung filmisch zu begleiten.

Ich selber werde am Samstag den 20.11. um 17 Uhr den Film Ökozid moderieren, der ein zukünftig mögliches Gerichtsverfahren gegen Deutschland thematisiert. Wie immer haben wir jeweils nach dem Film spannende Gäste da, teilweise die Filmemacher, Protagonisten oder auch Experten zum Thema.  Wir zeigen unsere Filme im Kino Kosmos und Karl der Grosse im Niederdorf. 

Vielleicht interessieren euch auch die 10 Finalisten des Clip-Awards - unseres Kurzfilm Wettbewerbs, bei am Montag dem 15.11. das Publikum die 5 Gewinner bestimmen wird.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das Festival weiter empfehlt oder selber schauen kommt. Alles weitere findet ihr auf films-for-future.org.

In diesen Momenten geht Glasgow zu Ende. Oliver kommt gleich nach Hause zurück. Ich werde euch dann in Kürze hoffentlich Inside-Neuigkeiten aus Glasgow berichten können.  

Liebe Grüsse

Christina

Dienstag, 5. Oktober 2021

Extinction Rebellion - weitermachen für die Zukunft

Aktionswoche Extinction Rebellion

Es ist die Aktionswoche von Extinction Rebellion (XR), wobei in Zürich an mehreren Tagen die Strassen blockiert wurden. Das hat natürlich für grosse Aufregung und auch kontroversen Diskussionen geführt. Ich war vor Ort und habe am Montag als Peace-Keeper mitgeholfen und mit den Passanten und Autofahrern gesprochen. 

Insgesamt gab es sehr viel Verständnis für die Aktion, sogar von manchen Autofahrern, die übrigens sehr schnell umgeleitet wurden und fast nicht warten mussten. Passanten haben ihr Verständnis für die Proteste ausgedrückt und viele haben gesagt, dass es wichtig ist, dass die Klimakrise wieder stärker auf die Agenda kommt. 

Ich persönlich bin sehr dankbar, dass es mutige Menschen gibt, die für uns alle ihre Freiheit und ihre Zeit opfern. Dieser Mut entsteht aus der grossen Zukunftsangst, die viele von uns haben, da die Klimakrise so riesig ist und so wenig dazu passiert. Und selten werden von Politikern die Fakten und Konsequenzen ganz klar ausgesprochen. 

Deshalb finde ich die Forderungen von XR so wichtig: 

1. Sagt die Wahrheit.

(Wenn unsere Politiker und Wirtschaftsführer endlich klar sagen würden, was auf dem Spiel steht, dann würden sicher Notfallmassnahmen akzeptiert - so wie auch bei Corona)

2. Massnahmen müssen schnell kommen, es handelt sich um eine NOTSTAND

3. Massnahmen müssen von unabhängigen entschieden werden (z.B. eine Zufallsauswahl aus der Bevölkerung, die nicht von einzelnen Interessen abhängig ist)

4. Massnahmen müssen wissenschaftlich nachgewiesen wirksam sein


Immerhin wurde das Thema breit in den Medien aufgenommen und viel diskutiert. Oft sogar recht fundiert, da mehr und mehr die Trolle aus den Kommentaren verbannt werden.

Hier meine Kommentare in verschiedenen Medien:

SFR online Bericht 

Ich war vor Ort und habe mit vielen Passanten gesprochen, die positiv und verständnisvoll auf die Aktion reagiert haben. Die Klimakrise ist die viel grössere Bedrohung und da wir Menschen blind in unser Verderben rennen, verstehe ich die verzweifelten Jugendlichen, die ihre Zukunft retten wollen. Wir sind auf einem untergehenden Schiff, anstatt das Deck zu putzen, sollten wir die Lecks flicken. Extinction Rebellion sind derzeit die einzigen, die so konsequent die Dramatik aufzeigen.

Tagesanzeiger

Ich war vor Ort und habe mit vielen Passanten gesprochen, die positiv und verständnisvoll auf die Aktion reagiert haben. Die Klimakrise ist die grösste Bedrohung unserer Zukunft und da wir Menschen blind in unser Verderben rennen, verstehen viele die verzweifelten Jugendlichen, die ihre Zukunft retten wollen. Wir sind auf einem sinkenden Schiff, anstatt das Deck zu putzen, sollten wir die Lecks flicken. Extinction Rebellion sind die Einzigen, die so konsequent die Dramatik aufzeigen und fordern, dass wir endlich Klartext reden und sofort handeln. Sowohl die Politik, wie auch Unternehmen und sogar viele Umweltorganisationen wollen nicht die Wahrheit sagen, da es alarmistisch klingen könnte. Dabei wären höchste Alarmstufe und Klimanotstand angesagt. Ich bin Forscherin. Derzeit haben wir nach aktuellem Klimabericht 8 Jahre um mit 83%iger Wahrscheinlichkeit unter 1.5° zu bleiben. 83% !!! Ist das der Ernst der Politik und Wirtschaft. Keiner weiss, wann die Methanblasen im Sibirien hoch gehen. Wir spielen mit unserer Erde, als hätten wir eine Zweite. Alle Parteien und Wirtschaftsführer die nichts tun wollen sind radikal und extrem, da sie unsere Zukunft aufs Spiel setzen. Konservativ sein, heisst sofort vorsorglich handeln und unser Leben schützen.  Es ist leider umgekehrte Welt, denn weiter wie bisher ist das extremste und gefährlichste was wir machen können. Deshalb sitzen die echten Konservativen und Vorsichtigen nun auf der Strasse und lassen sich festnehmen. DANKE für den Mut.. 

Freitag, 24. September 2021

Weltweiter Klimastreik - mit dir?

 Aktuell - heute ist internationaler Klimastreik Tag



Es gibt immer viel zu tun - die Zeit ist knapp und alles immer dringend. So gehen oft die wichtigen Sachen unter. Wie z.B. heute fürs Klima zu streiken.

Weltweit ruft unsere Jugend zum Klimastreik auf. In den Medien - fast nichts - einige erwähnen, dass Greta Thunberg in Berlin teilnimmt - das wars dann auch schon fast. Deshalb wissen viel zu wenig Menschen von dem Streik und dass dieser an ganz vielen Orten stattfindet, allein in Deutschland sind 472 Streiks gelistet, in der Schweiz 9.

Es gibt halt überall Dringenderes - aber wenig Wichtigeres (Leider)

Aber vermutlich findest du ja, dass es reicht wenn andere sich die Zeit nehmen für den Erhalt des lebenswerten Klimas auf unserem Planeten zu streiken, weil du einfach heute wirklich nicht kannst - obwohl du das Thema ja wirklich super wichtig findest - wirklich - echt.

Leider denken zu viele Menschen wie du - deshalb wird das vermutlich auch nichts mit dem Klimaschutz. Keine Ahnung, warum ich die Hoffnung einfach trotzdem nicht aufgebe. 

Also vielleicht doch bis später beim Streik  - würde mich freuen. 

Christina

In der Schweiz, Zürich um 15:30 Uhr auf der Polyterasse der ETH

In Deutschland: In Freiburg um 12 Uhr Fahnbergplatz / Friedrichstrasse

In Velbert leider nichts eingetragen, aber dafür in Wuppertal 15 Uhr HBF, Wülfrath 15 Uhr Markt, Ratingen 15 Uhr Markt.

S. Klar kann man nicht überall hin, aber es gibt einige wichtige Termine, wie diese grossen jährlichen Streiks, die haben im 2019 ganz schön was bewegt.

Samstag, 17. Juli 2021

Drastische Massnahmen oder gar keine

Liebe Freunde


Heute morgen - um 6 Uhr an einem Sonntag! und an meinem Geburtstag! wälze ich mich mal wieder in meinem Bett und kann nicht wieder einschlafen, die Gedanken an die Klimakrise und wie wir Menschen es dermassen vermasselt haben, lassen mich mal wieder nicht mehr los.

Die Bilder aus Deutschland, die Brände in den USA , die Hitzewellen in Kanada und die riesigen Regenmengen lassen eine Zukunft deutlich werden, in der die Menschheit  - und aber auch leider alle Tiere und Pflanzen mit uns - von einer unbändigen Natur überrollt wird - einer Natur die unbegreiflich mächtig und nicht kontrollierbar ist.

Unser eigener Treibhausgas Ausstoss wird leider eine immer geringere Rolle spielen - ich würde sagen - wir haben es vergeigt.

Vergesst das restliche Carbon Budget! Vergesst die Milliarden Tonnen, die wir angeblich noch ausstossen dürfen, ohne das das Klima kippt! Das ist totaler Quatsch: Es ist bereits jetzt zu viel CO2 in der Atmosphäre, man sieht es einfach daran, dass alles um uns herum bereits schmilzt und zwar immer schneller. Und sehr wahrscheinlich sind einige Kipppunkte bereits überschritten - die Eisschmelze an der Arktis alleine bringt ein halbes Grad  mehr - durch nun schwarzes Wasser anstatt weisses Eis, wodurch deutlich mehr Wärme entsteht, d.h. die 1.5 Grad könnt ihr gerade vergessen, ausser ihr glaubt an den Weihnachtsmann.  

Eine Bekannte von mir hat gestern geschrieben: 

"Ich möchte mich bei Dir entschuldigen für all die Jahre in denen ich dir nicht 100% den Rücken gestärkt habe und auf deiner Seite diskutiert habe wenn es Klima Diskussionen gab. Oh mein Gott ist das frustrierend 😩"

Als ich anfing meinen Blog zu schreiben, vor nun immerhin 11 Jahren, hatten wir eine echte Chance es zu schaffen, wir waren damals bei rund 350 ppm CO2, nun sind wir bei über 410 ppm. Nur zur Erinnerung: Normal wären 270 ppm

Ich glaube immer weniger daran, dass wir noch eine Chance haben - vor allen auch nach der Abstimmung hier in der Schweiz, wo eine gut gebildete Gesellschaft trotzdem auf Lügenmärchen hereinfällt und es nicht schafft sogar mässige Klimaschutz-Gesetze anzunehmen. Aber trotzdem bleibe ich weiter dran, denn aufgeben ist einfach keine Option! Und eine Sache gibt mit Hoffnung.

Hätten wir in den ersten Corona-Wochen für eine Maskenpflicht gestimmt, hätten wir für Schulschliessungen gestimmt - sicher nicht !! Unsere Regierungen haben entschieden, dass es aufgrund der Gefährdung der Bevölkerung wichtig genug ist, es durchzusetzen  (Warum ging es hier - ein Verdacht ist zwar, dass die Politiker besonders Angst hatten, da die eigene Altersgruppe - alte Männer - besonders gefährdet war und es deshalb mit den Entscheidungen besonders schnell ging) Aber immerhin: Es ist also grundsätzlich möglich für unsere Regierungen Gefahren zu erkennen und danach zu handeln.

Deshalb, nachdem wir nun das Leben der mehrheitlich über 70jährigen gerettet haben, können wir uns dem Leben der jungen Menschen und der ganzen Natur, dem Leben der Menschen in Afrika, den Malediven, in Bangladesch zuwenden - wo schon lange Millionen von Menschen durch die Klimakrise sterben oder ihre Heimat verlassen müssen. Irgendwie scheinen diese Leben nicht ganz so wichtig zu sein.

Nun liebe Regierungen: Wie viele Menschen, Tiere und Pflanzen müssen erst an der Klimaerhitzung (die auch Überschwemmungen bringt) sterben, bis ihr reagiert. Leider sind wir schon mitten in der exponentiellen Entwicklung und leider mit einer Verzögerung von ein paar Jahren - nicht 2-3 Wochen wie bei Corona - was es für uns Menschen einfach sooo schwer macht, das Ausmass zu begreifen.

Stellt euch eine Hitzewelle, wie in Kanada vor, wir Menschen können vielleicht in gekühlte Gebäude gehen, aber was ist mit allen Tieren im Wald, den Vögeln, den Pflanzen - die müssen da draussen bleiben und elendlich verdörren. Vergesst technische Lösungen, die Natur ist zu mächtig und wir haben viel zu viele Angriffspunkte: Technische Lösungen bedeuten: Überleben nur für Reiche  (vielleicht) !

Sorry, dass ich euch an einem endlich wieder sonnigen Sonntag Morgen so überfalle, nur noch kurz meine Empfehlungen was man noch machen kann. Der einzige Weg, den ich noch sehe ist sehr drastisch: 

Wir müssen wie bei Corona, das Leben anhalten und jeden Prozess auf Klimatauglichkeit kontrollieren. Alle Kohlekraftwerke sofort abstellen, alles Bauen stoppen, alle Autos mit Verbrennungsmotor sofort abstellen, die meisten Nutztiere -vor allem Rinder - abschaffen, nur noch lebensnotwendige Prozesse am Laufen halten - ging ja bei Corona auch. Nur anders als bei Corona können wir auch nicht Unmengen bei Amazon bestellen und müssen wir das länger durchhalten und gleichzeitig anfangen alle Prozesse umzustellen, dazu gehören Umschulungen, Abscheidung von CO2 aus allen Verbrennungen, die unbedingt nötig sind. Wir müssen uns einschränken, CO2 muss verboten werden, mit einer Übergangsfrist natürlich, aber die darf nicht zu lang sein.

Aber wir dürfen weiterhin: Uns umarmen, tanzen, lachen, singen, Musik und Spieleabende machen, Theater, Kino, mit Freunden zusammen sein, wandern, Rad fahren und viele schöne Dinge  - von daher viel weniger schlimm als bei Corona. 

Crazy - aber wer hätte vor Corona gedacht, dass jemals 2 Monate ganz Europa nicht aus dem Haus geht und alle Airlines still stehen. Man sieht also, wo ein Wille ist, da ist ein Weg - aber haben wir den Willen die Welt (also unsere Zivilisation, die meisten Tiere und Pflanzen) zu retten?!

Da kommt doch sicher gleich die Frage: Wer soll das alles bezahlen, wie soll das möglich sein? Nun ja auch das zeigt die Corona Krise. Wieviel Geld da ist und wofür es eingesetzt wird, können wir selber bestimmen! Wofür wir Menschen unsere Arbeitskraft, Phantasie und Energie einsetzen, können wir selber bestimmen.  Wir drucken das Geld, wir machen das Finanzsystem, es ist nicht Naturgegeben. Wir haben es in der Hand und unsere Regierungen könnten es umsetzen - aber natürlich nur, wenn wir sie dabei unterstützen.

Gut und wenn ihr nun denkt - doch irgendwie hat sie Recht, aber was soll ich jetzt machen?

Eine der wenigen Gruppen, die das in aller Konsequenz fordern sind die Extinction Rebellion kurz XR. Diese gibt es mittlerweile weltweit, dort findet man Gleichgesinnte. Und auch wichtig, mit allen in der Umgebung sprechen, euch vernetzen. Ihr könnt ab sofort aufhören euch selber einzuschränken, Zeit mit der Optimierung eures eigenen Fussabdrucks zu verbringen, das ist zwar nett aber bringt NICHTS - spart euch die Zeit und Energie für den wirklich wichtigen Kampf, nämlich unsere Regierungen dazu zu bringen, endlich die Klimakrise als solche zu erkennen und wirksame Massnahmen zu ergreifen.

So, nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe, kann ich nun hoffentlich meinen Geburtstag heute geniessen, denn so schlimm auch alles ist - mit Freunden feiern und fröhlich sein, dass sollten wir uns nicht nehmen lassen. 

Liebe Grüsse Christina



Donnerstag, 3. Juni 2021

Endlich könnte die Schweiz aufschliessen

Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte

Aktuell

In der Schweiz wird am 13.Juni über wichtige Initiativen abgestimmt, es geht dabei um Klimaschutz und Landwirtschaft, wobei beides eng zusammen hängt.

Viele meiner Leser sind im Ausland, was sollen sie diese Schweizer Abstimmung kümmern. Die dahinter liegenden Mechanismen sind aber generell gültig und deshalb hoffentlich für euch alle interessant.

In Befragungen zum Umweltschutz sagen bis zu 30% der Schweizer, dass die Klimakrise zu den dringendsten Problemen gehört, sogar 2020 während der Corona Pandemie ist die Klimakrise an Platz 2 der Probleme direkt hinter Covid und vor der Altersvorsorge.(Sorgenbarometer der Schweiz)

Man sollte also denken, dass eine Gesetzesvorlage mit vergleichsweise milden Regeln für den Klimaschutz, z.B. leicht teurerer Treibstoff und eine Flugticketabgabe ohne Probleme angenommen würde. 

Dem ist aber nicht so, denn die Öl- und Autolobby fährt mit voller Kanone Angstkampagnen, z.B. "Nur noch Reiche können fliegen oder Autofahren." Dabei geht es ihnen weniger um die Menschen, als um ihre eigenen Gewinne. Doch die Angstmacherei scheint wirklich zu verfangen, obwohl die meisten Argumente einfach FALSCH sind. Teurer wird es mehrheitlich für Reiche Vielflieger und Grossautobesitzer. Für die meisten Anderen ist die Rechnung positiv, denn ein grosser Teil der Abgaben wird zurück verteilt. d.h. mit der Einführung des neues Gesetzes profitieren endlich die Wenigflieger und -fahrer von einem Ausgleich, also 80% der Menschen.

Man sieht also, dass hier aus Angst und Egoismus nach dem Motto: "Mein Billigflug" gegen die "Zukunft der Menschheit" wirksamer Klimaschutz abgelehnt wird. Beim Autofahren könnte man die Mehrkosten durch die Anschaffung eines kleinen Elektrofahrzeuges sogar ganz vermeiden - im Gegenteil es wäre auf die Dauer deutlich billiger und wir behalten zusätzlich das Geld im eigenen Land anstatt es in korrupte, diktatorische Länder zu überweisen. Es ist wirklich verwunderlich, dass ausgerechnet die angeblich Konservativen nicht mehr Wertschöpfung im eigenen Land wollen und damit hier wirklich die Wirtschaft fördern.  

In dieser ganzen Diskussion geht oft die Ausgangslage völlig vergessen: Wir befinden uns am Rande eines globalen Klimakollaps, viele gefährliche Kipppunkte sind fast erreicht ! In der Covidkrise haben wir wieder gelernt der Wissenschaft zu zu hören. Die Impfung zeigt wie gut diese funktioniert. Beim Klima scheinen wir immer noch verdrängen zu wollen, was mittlerweile ganz klar ist:

"Stellt euch eine Teetasse vor, die ihr langsam über einen Tisch an die Kante schiebt. Das geht gut, solange noch der grösste Teil der Tasse auf dem Tisch ist. Der Tee bekommt bis hierhin nicht gross mit, dass er geschoben wird. Wenn man aber weiterschiebt, dann fällt die Tasse plötzlich runter und dieser Prozess lässt sich fast nicht aufhalten und ist auch nicht umkehrbar. Wir werden nie wieder den Tee zurück in die ganze Tasse bekommen"

So ähnlich ist es leider mit dem Klimasystem auch. Wenn erst mal Kipppunkte überschritten (Podcast) sind, dann kann es sehr schnell gehen und wir können einfach gar nichts mehr machen. Wohin willst du fliegen? An tote Korallenriffe - in verdörrte Regenwälder - an Strände mit Flüchtlingen - an ein totes saures Meer?

Freiwilligkeiten sind schön und gut, aber die Corona Pandemie hat auch gezeigt, erst klare Regeln helfen eine Krise wirksam zu bekämpfen. Das neue CO2 Gesetz wäre ein erster Schritt für solch klare Regeln. 

Ein weiteres Beispiel: Müllentsorgung! Wer viel Müll macht, muss viele Müllsäcke kaufen. Da sagt ja auch keiner, das ist ungerecht. Einfach in den Wald schmeissen ist glücklicherweise verboten. Auch dieses Gesetz musste aber irgendwann eingeführt werden. Warum sollte man also schädliches CO2 einfach gratis entsorgen können. Das macht keinen Sinn, wenn die Verschmutzung später die Allgemeinheit schädigt. 

Wir in der Schweiz denken oft, dass wir beim Umweltschutz sehr gut sind, tolle Berge, klare Seen, die Natur scheint so intakt zu sein. Aber das stimmt gar nicht: Wir haben in ganz Europa die meisten Flüge, die grössten Autos und die geringste Anzahl Solarzellen. Wir erreichen die Pariser Klimaziele nicht und diese sind nicht besonders ambitioniert.

Wer jetzt nein stimmt, denkt sehr kurzfristig, denn schon sehr bald werden die Kosten der Klimakrise ein Vielfaches von dem betragen, was es heute kostet.

Meiner Meinung nach geht das neue CO2 Gesetz überhaupt nicht weit genug, man sollte den Treibhausgas-Ausstoss klar reglementieren mit einem definierten Absenkpfad über die nächsten 10 Jahre. Es sollte gar nichts mit Geld zu tun haben, sondern alle müssten weniger verbrauchen und die Wirtschaft hätte endlich Anreize sich umzustellen. Aber immerhin ist das Gesetz ein erster Schritt in die richtige Richtung und bringt uns wieder ein bisschen näher an das Ziel, die Klimakrise zu verhindern. 

Ich hoffe deshalb, dass meine Schweizer LeserInnen mit JA stimmen und das auch weiter sagen.


Liebe Grüsse

Christina


PS:

In dem Blog ging es mehrheitlich ums CO2 Gesetz, aber auch die Trinkwasser- und Pestizidinitiative verdienen meiner Meinung nach ein JA. Will man konsequent sein, dann brauchen wir weniger Tierhaltung, das hilft Klima und Wasser. Es haben mehrheitlich die tierhaltenden Bauern ein grosses Problem mit der Trinkwasserinitiative, denn sie müssten das Futter plötzlich selber herstellen, kein Import mehr aus Regenwäldern. Weniger Tierhaltung ist also auch ein zentrales Anliegen für Klimaschutz.

Stellt euch ein Zürich ohne die 1200 Brunnen vor. Stellt euch vor, wir müssten die plötzlich alle abstellen, wegen  zu hoher Pestizidbelastung. So erging es schon einigen Gemeinden! Und auch hier ist es wie mit der Tasse, einmal im Boden und im Wasser kriegen wir das nicht mehr weg. Oder die Schweiz ohne Gletscher, diese gehen rasend schnell zurück....


Hier noch ein paar Links zu Infoseiten:

Die Wirtschaft zum CO2-Gesetz 

Der Bund zum CO2-Gesetz


Mittwoch, 12. Mai 2021

Kommentare zu Artikeln über Klimaprozesse

In Zürich stehen heute Klima-Aktivisten vor Gericht, die sich mit Blockaden für den Klimaschutz eingesetzt haben. In diversen Artikeln wird darüber berichtet. Ich habe einige Leser-Kommentare geschrieben. 


#Bankenprozesse #DiscreditSuisse

Im Watson: Neun Klima-Aktivisten müssen heute im Zürcher Volkshaus vor Gericht

Im Tagi: Klima-Aktivistinnen müssen im Zürcher Volkshaus vor Gericht

Im Nau: Neun Klima-Aktivisten müssen im Zürcher Volkshaus vor Gericht

Mein Kommentar (aus verschiedenen Einzelkommentaren zusammengesetzt)

Wer selber Kinder, Enkelkinder oder auch Nichten und Neffen hat sollte sich im Klimaschutz engagieren. Denn deren lebenswerte Zukunft hängt davon ab. Oder wollen wir wirklich heute auf Kosten unserer Kinder leben? NEIN - lasst uns investieren, unsere Energieversorgung umstellen und uns damit unabhängiger vom Ausland machen. Oder wollt ihr weiter mit Milliarden für Öl radikale Länder fördern, so dass deren Ölscheiche dann später hier auf Einkaufstour gehen können? Sonne, Wind, Wasser, wir haben die Ressourcen im eigenen Land und schaffen hier eine lebenswerte Zukunft. 

Diese Aktivisten setzen sich genau für diese unsere Zukunft ein. Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Klimawandel die Erde für Menschen unbewohnbar machen könnte. Es ist sogar Menschenpflicht sich gegen diese Zerstörung einzusetzen, aber mindestens sollte es Menschenrecht sein und damit sicher nicht strafbar. In Deutschland hat das Verfassungsgericht bestätigt, dass die Regierungen nicht genug für den Klimaschutz tun. Hier in der Schweiz können wir bald mit einen JA zum CO2 Gesetz beweisen, dass wir nicht auf Kosten der kommenden Generation leben. Seien wir den jungen Menschen dankbar, die sich dafür einsetzen und unterstützen sie, indem wir an Demos gehen, Leserbriefe schreiben und JA stimmen.

Im Blick zur Abstimmung über Meinung zum CO2 Gesetz

Wer Kinder, Enkelkinder oder Bekannte mit Kinder hat, sollte sich für Klimaschutz engagieren. Denn deren lebenswerte Zukunft hängt davon ab. Oder wollen wir wirklich weiter auf Kosten unserer Kinder leben? NEIN - lasst uns investieren, unsere Energieversorgung umstellen, Egoisten entlarven und uns damit unabhängiger vom Ausland machen. Nur Verrückte oder Profiteure wollen weiterhin mit Milliarden Öl kaufen und damit radikale Länder fördern, so dass deren Ölscheiche später hier auf Einkaufstour gehen können? Schlaue und Bewahrer unserer Natur werden Sonne, Wind, Wasser nutzen. Wir haben die Ressourcen im eigenen Land und schaffen hier eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder. Deshalb ein klares Ja zum ersten kleinen Schritt mit dem CO2 Gesetz. Alles andere wäre Wahnsinn.


Mehr Infos: https://www.climatejustice.ch/

Freitag, 7. Mai 2021

Essbarer Waidspital Park


Am Freitag 7. und Sonntag 9. Mai setzen wir den ersten Teil des Projektes "Essbares Wipkingen" im Waidspitalpark um  => für einen essbaren Waidspitalpark. Dieses Projekt für mehr essbare Pflanzen im Quartier wird im Rahmen des Gesamtprojekts Quartieridee von der Stadt Zürich gefördert und hat damit die Zustimmung des Waidspitals erhalten. 

Gemeinsam mit Freiwilligen aus Wipkingen pflanzen wir im Park Beeren und Obst. Die Ernte soll allen zu Gute kommen und zeigen, dass man mit wenig Aufwand in seiner Umgebung Leckereien erzeugen kann. Das Projekt soll auch anregen im eigenen Garten oder auf dem Balkon etwas Essbares anzupflanzen, dafür werden auch Kurse und Unterstützung angeboten. Die Pflanzung ist super gelaufen, danke allen Freiwilligen und Spendern, die mitgemacht haben. Es hat wirklich Spass gemacht mit so vielen motivierten Menschen zu arbeiten.

Die Projektwebseite Essbare Stadt ist gerade im Aufbau. Dort werden wir dann später über das Projekt berichten.  Hier schon mal Fotos von den Pflanzen und der gemeinsamen Aktion am Freitag.

Wir noch mitmachen will. Wir sind dabei eine Unterstützergruppe zu gründen, denn zumindest im ersten Jahr müssen je nach Bedarf auch noch giessen und vielleicht können wir das Projekt ja auch noch ausweiten. Es gibt so viele Parks und Flächen in Zürich.
Meldet euch bei : waidspitalpark  (aet) essbarestadt.ch

Hier 2 inspirierende Filme aus dem Ort Andernach, wo essbare Pflanzen in Parks angepflanzt werden:
https://www.youtube.com/watch?v=eD5d-P6KxoY
https://www.youtube.com/watch?v=SRMhxxUYVB8

Hier ein paar Bilder der Pflanzungen:
Zwischendurch waren wir über 15 Menschen. So kamen wir schnell vorwärts und waren um 12 mit allem fertig. 


die Himbeeren

Maulbeerbaum, kann bis zu 5 m hoch werden.

alle sind fleissig mit dabei

Johannisbeeren

sowohl Familien, wie auch ältere Personen sind willkommen

Johannisbeeren und die Bäume im Hintergrund

Es gibt Birne, Pflaume, Kirsche an dieser Stelle

Ich ( Christina) bin happy, dass das Projekt so gut läuft.


Unsere Pflanzen wurden pünktlich geliefert, danke Eugen Bühlmann, Gartenfachmann aus Stäfa.
Vielen DANK.

 
Die ersten Beeren haben wir an der Kinderkrippe gepflanzt. Diese wird uns bei Giessen unterstützen.

Die zweite Pflanzung neben dem Helikopterplatz. Der Schlauch reicht leider nicht ganz, aber Not macht erfinderisch. Im Bild Sophie


Unsere Helfer sind sehr engagiert und viele haben eigenes Werkzeug mitgebracht. So kamen wir wirklich schnell voran, im Bild Helena.



Der jüngste Teilnehmer ist noch kein Jahr alt, der älteste über 70, wir sind also sehr divers. 
Im Bild Marilou und Christina, die Initiantinnen mit Helena.

Freitag, 15. Januar 2021

Habemus Klima-Aktions-Plan

Happy 2021! Nach langer Zeit komme ich endlich mal wieder zum Schreiben - aus wichtigem Anlass. Es ist viel passiert im letzten Jahr, unser aller Leben wurde auf den Kopf gestellt und viele von uns mussten sich von liebgewonnenen Gewohnheiten verabschieden oder befinden sich plötzlich in ganz anderen Lebenssituationen. Trotzdem sind die Meisten von uns weiterhin relativ sicher und haben genug zu Essen, ein Dach über dem Kopf und stabile gesellschaftliche Verhältnisse. Gerade zu Weihnachten musste ich oft an diejenigen denken, die diese verrückten Zeiten auch noch ohne diese essentiellen Sicherheiten verbringen müssen. 

Für mich zeigt die Krise: Manchmal braucht es einschneidende Massnahmen und es ist ok mal Sachen anders zu machen, oft entdeckt man dabei auch Gutes. Die Natur ist nicht so einfach zu beherrschen, wie wir oft glauben in unserem hochtechnologischen, "zivilisierten" Leben. Mit den Impfungen kommen wir zwar einen guten Schritt voran, aber ich bin sicher, dass die COVID Krise unsere Gesellschaft langfristig verändern wird, so wie es uns leider auch bei der Klimakrise bevorsteht.  

Ich habe die Hoffnung, dass die Menschen gesehen haben, wie wichtig die Wissenschaft ist und dass die Berücksichtigung von wissenschaftlichen Ergebnissen unserer Gesellschaft hilft und Leben rettet. Wenn wir doch für die Klimakrise auch schon so weit wären und die Politik endlich einsehen würde, dass wir vorausschauende, griffige Massnahmen brauchen, bevor die Krise voll eintrifft. Denn leider ist für das Klima keine Impfung in Sicht. 

Die Natur gibt das Tempo vor 

Das heutige Schnee-Chaos in Zürich zeigt. Viele Menschen denken immer noch, sie können in jeder Situation alles einfach so weiter machen wie bisher. Wenn es wie verrückt schneit und aller ÖV gestoppt wird. Dann gehen eben manchen Sachen nicht mehr. Trotzdem sieht man viele Menschen, die trotzdem unbedingt los wollen, auch Pakete wurden ausgeliefert, bis das Postauto in unserer Strasse im Schnee stecken blieb. Die Schulen unserer Kinder haben es nicht mal geschafft am Morgen vernünftig zu informieren -  oder einfach ein schneefrei anzukündigen. So herrscht totales Chaos, mit halbleeren Klassen teilweise ohne Lehrer. Ist das wirklich nötig - besonders in Zeiten von Covid? Aber ich schweife ab, jetzt zum Lichtblick.


Mit Wissenschaftlern und Experten erarbeitet: Climate Action Plan 

Auch in den vergangenen Monaten war die Klimabewegung weiter aktiv und hat zusammen mit Experten und Wissenschaftlern ehrenamtlich ein Massnahmenpaket ausgearbeitet, wie wir die Klimakrise verhindern können - der CLIMATE ACTION PLAN. Dieser ist zwar für die Schweiz, trotzdem sinnvoll auch für andere Länder. 

Die Massnahmen sind drastisch, aber machbar und genau deshalb sind sie meiner Meinung nach unbedingt nötig. Und im Gegensatz zu den Corona Regeln trennen sie nicht, sondern bringen Menschen zusammen und sorgen auch für die nötige Umstrukturierung, so dass niemand zurückgelassen wird. Schöne Dinge, wie Dienstleistungen, Pflege, Kultur, Natur, Pflanzen und saubere Technologien werden gefördert, Umschulung und Ausbildung wurden auch bedacht.

Der Plan ist lang und ausführlich, über 300 Seiten. Aber keine Angst, du musst nicht alles lesen um zu verstehen worum es geht. Es reicht, wenn du dir die Kurzliste und einige Kapitel anschaust, bevorzugt in deinem Fachgebiet. Es ist sehr wichtig, dass Entscheidungsträger das Dokument lesen, denn für mich ist klar, dass einige dieser Massnahmen eher früher als später kommen. Sobald die Gesellschaft erkennt, wie schädlich der Klimakrise für Leib, Leben und schlussendlich auch die Wirtschaft ist, werden auch hier Notmassnahmen möglich.

Hier erhälst du eine Einführung in den Plan - ich bin wirklich beeindruckt was die Klima-Jugend hier "kostenfrei" hinbekommen hat, während unsere Regierungen Millionenbeträge in Studien verschwenden, die nicht umgesetzt werden. 

Hier kannst du den ganzen Plan herunter laden. Die Seiten 40-50 erscheinen mir besonders wichtig - mit Kurzbeschreibungen jeder Massnahme. Wer es genauer wissen will, der kann dann noch die jeweiligen Kapitel lesen. 

Eine grosse Bitte: Leite diesen Pan an möglichst viele andere Menschen weiter. Optimal eignen sich natürlich Politiker, Geschäftsleiter, Beamte usw.. Ich bin wirklich gespannt, was ihr von dem Plan haltet. Schreibt mir doch zurück. 

Der Plan zeigt, wir könnten es schaffen, wenn wir wollen. Für die Umsetzung braucht es keine Technologien, die es nicht gibt. Im Gegenteil, es braucht zum Teil einfach - weniger machen. 

Ich hoffe, ihr bleibt gesund und wir sehen uns bald mit einer Umarmung (krasse Vorstellung 😉  ) wieder. Liebe Grüsse

Christina


PS: Privat Auch bei mir privat war natürlich einiges los. Bin seit März im Home-Office und arbeite viel für die Fachhochschule ZHAW wo ich diesen Herbst meine erste eigene Vorlesung hatte. Nebenbei läuft noch einiges bei den Vereinen fossil-free und films for future. Gerade vor Weihnachten haben wir das Crowdfunding für unser 2021 films for future festival erfolgreich abgeschlossen und so 50'000 CHF für das Festival gesichert. Jetzt muss es nur noch stattfinden dürfen. Über Neujahr waren wir zu viert in Quarantäne und Celine in Isolation, glücklicherweise hat sich niemand angesteckt und wir haben es gut hinter uns gebracht - ist schon seltsam, wenn man Angst hat die eigenen Kinder zu umarmen. Nun geniessen wir den vielen Schnee - die Welt ist so schön gedämpft und sauber. Und NEIN dieser Schnee widerlegt die Klimaerhitzung nicht - im Gegenteil. Durch andere Strömungen über der Arktis und viel mehr Wasser in der wärmeren Luft kann es noch Jahre lang zu viel grösserem Schneefall kommen.