Montag, 21. September 2020

100'000 wo seid ihr?

 Aktuell : Klimacamp in Bern auf dem Bundesplatz

Ein Jahr ist es her, dass 100'000 Menschen in Bern für das Klima protestierten und damit zeigten, dass einer breiten Mehrheit in der Schweiz Klimaschutz sehr wichtig ist. In diesem Jahr ist viel passiert: Sowohl weitere Klimakatastrophen, wie gerade in Kalifornien, wie auch Corona hält die Welt in Atem.

Wissenschaftler geben zu, dass unser CO2 Budget bei Null ist, wenn man wirklich zu 100 % sicher gehen will, dass wir die Klimakurve kriegen - die derzeit kommunizierten Budgets gehen von einer Stabilisierung des Klimas zu nur rund 60% aus. Alle Klimaprozesse auf der Welt deuten darauf hin, dass wir sogar schnell damit beginnen müssen CO2 wieder aus der Luft zu holen und nicht mehr davon auszustossen.

Nun frage ich ich: 100'000 wo seid ihr? Einmal bei einer bewilligten Demo in Bern aufkreuzen reicht nicht! So einfach lässt sich die etablierte Wirtschaft und Politik nicht davon überzeugen, dass ihr es wirklich ernst meint. 

Denn es ist ernst und es braucht Mut. Aber nicht so viel Mut, wie es bräuchte um seine/ihre Wertsachen aus einem brennenden oder überschwemmten Haus zu holen. Nicht so viel Mut, wie es bräuchte unsere Kinder in die kommenden Klimakriege zu schicken. 

Es ist harmlos auf den Bundesplatz zu gehen und die Klimaschützer zu unterstützen. Die Polizei kündigt Räumungen frühzeitig an und man hat genug Zeit zu gehen. Und wenn der Bundesplatz von Eltern, Grosseltern, Kindern, Geschwistern und Freunden des Klimas überquillt, dann sind auch die mutigen Aktivisten geschützt.

Ich war dabei und ja, es brauchte Mut um vier Uhr morgens am Sonntag den Platz zu besetzen und nicht zu wissen, ob man von der Polizei gehindert wird. Ja es brauchte Mut, das alles zu planen und sich auf Strohballen anketten zu lassen. Aber glaubt mir, das alles ist einfach im Vergleich zur weiteren Bewältigung der Klimakrise, die auf uns zu rollt. 

Corona hat gezeigt: Die Politik und Gesellschaft kann reagieren, wenn die Notlage klar ist. Fordern wir das Parlament und die Räte auf, die Klimakrise endlich ernst zu nehmen und unser Leben und Land zu schützen.

Nehmt euch frei, nehmt es ernst und kommt nach Bern. Solche Gelegenheiten für einen Wandel gibt es nicht viele, helft alle mit, dass der Klimanotstand endlich ernst genommen wird. Hört auf zu reden und kommt !

In Hoffnung

Christina

Bericht im SRF











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