Donnerstag, 10. September 2020

Roger Wake Up - Es geht weiter

Heute werden Briefe an Roger Federer in der CS Bank in Zürich und anderen Orten übergeben.

Hier Oliver's und mein Brief an die CS: Brief im PDF Format.


Lieber Roger

Wir sind mehr als 10’000 Menschen, die Sie bitten, Ihr Wort bei der Credit Suisse einzubringen, damit diese ihre Finanzierung fossiler Unternehmen und der Zerstörung von Ökosystemen einstellen.  Sie hatten angekündigt, dass Sie mit der CS darüber sprechen wollen. Bisher haben wir noch nichts dazu gehört.

Sie haben selber Kinder, und mit der von Ihnen gegründeten Stiftung unterstützen Sie Kinder in Afrika. Alle Kinder jedoch werden von der Klimakrise und dem anstehenden Klimachaos mit gravierenden Folgen betroffen. Neben unzähligen politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Führungspersonen hat soeben auch der Direktor der Internationalen Energieagentur mit äusserst deutlichen Worten ausgedrückt, dass wir, um die schlimmsten Konsequenzen zu begrenzen, sehr schnell aus den fossilen Brennstoffen aussteigen müssen.

Trotz jahrelanger Aufforderungen und Protesten von Klimaaktivist*Innen bis hin zur Generalversammlung ziehen es Verwaltungsrat und Führung der Credit Suisse bis in die Gegenwart vor, fossilbeschmutzte Gewinne aus Umwelt- und Klima-Zerstörung einzufahren, statt ihre Bank am Pariser Klimaabkommen auszurichten. Aber es kommt noch schlimmer. Die CS kriminalisiert junge Menschen, die sich gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen wären und strebt weitere Prozesse gegen Junge Menschen an, z.B. am 21. Und 22. Sep. im Lausanne. Wie Sie nach dem Prozess gegen die Aktivisten von Lausanne Action Climat sagten, fühlt es sich manchmal gut an, aufgerüttelt zu werden. Deren Mut muss uns inspirieren. Genauso sehr wie der Mut derer, die an vorderster Front gegen die Abholzung der Wälder im Amazonasgebiet oder die gewaltsame Ausbeutung von fossilem Gas in Mosambik kämpfen.

Stellen Sie sich vor, Ihre Kinder sitzen auf der Anklagebank – weil sie um ihre Zukunft bangen!

Die CreditSuisse.ch kündigt zwar "grüne" Finanzierungen und halbe Massnahmen bei der Kohle an, handelt aber letztlich weiter wie bisher. Insbesondere versorgt die Credit Suisse einen grossen Teil der Schiefergasförderung in den USA mit Geld, sowie ganz allgemein Unternehmen, die weltweit und bis in die Arktis nach neuen Lagerstätten der sogenannt extremen Fossilen Brennstoffe suchen. Mit einem ungesetzlichen Kredit hat die Bank zudem die öffentlichen Finanzen Mosambiks vor dem Hintergrund eines Gasrausches, der die Interessen der lokalen Bevölkerung verletzt, in die Knie gezwungen. Und einem kürzlich erschienenen Bericht von Amazon Watch zufolge ist die Credit Suisse die am zweitstärksten in die Ausbeutung respektive in den Handel von Erdöl im ecuadorianischen Amazonasgebiet involvierte europäische Bank. Natürlich unterstützt sie auch die multinationalen Agrar- und Nahrungsmittelkonzerne Minerva und Louis Dreyfus, die Hauptakteure der Entwaldung in Brasilien... Die Liste ist lang und ohne Ende.

Andere Banken desinvestieren ihre fossilen Investments und Finanzierungen und dies sowohl in Bezug auf die Projekt-  als auch auf die Unternehmensfinanzierung. Für viele Menschen sind Sie der Botschafter der CS: Fordern Sie die Credit Suisse auf endlich den Klimaschutz ernst zu nehmen. 

Ich hoffe, dass Sie diese Worte zu lesen bekommen und mithelfen unseren Kinder eine lebenswerte Zukunft zu erhalten. Sagen Sie sich los von der Credit Suisse, solange diese die Zukunft zerstört. Sie haben das doch nicht nötig!  

Herzliche Grüsse       Dr. Christina Marchand und Dr. Oliver Marchand



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